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Azraels Auftrag (German Edition)

Azraels Auftrag (German Edition)

Titel: Azraels Auftrag (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ralf Oswald
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kurze Pause ein.
    „Egal, ihr seid nun unsere einzige Hoffnung!“
    Ein lautes Schlucken war zu hören.
     
     
    Zwischenwelt
     
    Ein Schrei überzog die Ebene. Dichte Wolken standen am Himmel, beleuchtet von zwei untergehenden Sonnen. Der Wind trug eine körperlose Stimme über die Ebene:
    „Eleeya ...“
    Ein kleines Mädchen, mochte sie drei oder vier Jahre alt sein, lag in Tüchern eingehüllt im Gras und öffnete schreiend ihre Augen.
    Es war das erste Mal, dass ihre riesigen, kobaltblauen Augen das Licht dieser Sonne erblickten. Es schreckte hoch und stützte sich auf den Unterarmen nach hinten ab, um in den Himmel zu blicken. In den bewegten Wolkenmassen wurden zwei düstere Augen erkennbar. Die Stimme erklangt wieder, diesmal lauter, drängender!
    „... Eleeya!“
    Das Mädchen stockte. Mit aufgerissenen Augen blickte es in den Abendhimmel. In diesem Moment klärten die Wolken auf, und die Augen am Himmel wurden deutlicher. Ein gütiges Gesicht blickte auf sie herunter.
    „Eleeya, mein Mädchen, kannst du mich hören?“
    Ein Lächeln zeigt sich auf ihren Lippen, als sie das Gesicht zu erkennen schien: „Vater?“
    Das Gesicht des Wesens, so wie es aussah, als es vor vielen tausend Jahren noch einen Körper besaß, zeigte ein herzliches Lächeln.
    Langsam wurden auch ein Oberkörper und Arme erkennbar. Ein älterer Mann in einem togaähnlichen Gewand blickte auf das Mädchen herab und streckte ihr eine offene Hand entgegen. Das um den Stirnkranz verbliebene, schneeweiße Haar fiel schulterlang herab.
    Um den Hals trug er ein faustgroßes Medaillon mit zwei ineinandergreifenden Spiralarmen, rot und blau, die sich konstant drehten.
    „Ja, mein Mädchen!“ antwortete er. Das kleine Mädchen lachte. Kleine, spitze Ohren mit ein paar Haarbüscheln an den Enden stellten sich auf.
    „Vater“, quietschte es. „Eleeya war so alleine - hatte Angst! Vater!“
    Die Linke ihrer zierlichen Augenbrauen zuckte nach oben.
    „Jetzt keine Angst mehr, nicht mehr allein! Vater ist bei Eleeya! Vater!“
    Der Erste Wächter schmunzelt:
    „Langsam mein Mädchen, langsam - ja, ich bin bei dir. Hör gut zu, Kleines, eins darfst du niemals vergessen: ich werde immer in deiner Nähe sein und auf dich Acht geben. Und wann immer du mich wirklich brauchst, werde ich bei dir sein!“
    Eleeya lächelt.
    „Mhhhm ..., ja!“
    Es streckte die kleinen Arme in den Himmel.
    „Vater, komm zu mir.”
    Der Ausdruck des Ersten Wächters wurde ernster, als er sich nach vorne beugte.
    „Eleeya, mein Mädchen, du weißt doch noch, was ich dir damals erzählt habe? Es geht nicht - ich muss hier bleiben, ich kann nicht weg von hier. Aber - wir werden jeden Tag zusammen sein.“
    Eleeya ließ die Ohren nach hinten fallen und blickte traurig zu Boden.
    “Ja, Vater, ich erinnere mich.“
    Der Erste Wächter nickte sehr langsam. Verschmitzt zog er anschließend einen Mundwinkel nach oben.
    „Aah, jetzt komm, Eleeya, das ist doch nicht so schlimm. Wir werden noch viel Zeit miteinander verbringen.“ Ein lächelndes Gesicht blickte herab.
    „... mhhhm ...“, kam schniefend zurück.
    „He, komm, Eleeya, lass uns spielen. Schau mal, ich zeig dir jetzt was. Doch schau dich erst mal genau um.“
    Und Eleeya ließ ihren Blick in dieser neuen Welt umherwandern. In einer Welt, die für sie in den nächsten dreizehn Jahren zur Heimat werden würde.
    Eleeya stand auf einem hügeligen Plateau.
    „So, mein Mädchen, jetzt pass genau auf und schau mal dort rüber“, sagte Vater und deutete mit ausgestreckter Hand aufs Meer hinaus. Eleeyas Blick folgte der Hand.
    „Was ist denn da? Da ist doch nichts.“
    Sie zog die Augenbrauen dichter zusammen, als sie versuchte, mehr zu erkennen.
    In einer Entfernung von dreihundert Metern begann sich eine Art Beule auf dem Meer zu bilden, die zu rotieren begann. Aus der Beule wurde eine Wassersäule, die sich immer schneller um sich selbst drehte.
    Die Wassersäule spaltete sich in zwei Säulen auf, die einander spiralförmig umschlungen. Ein lautes Brausen begleitete die Wassermassen. Die eine Wassersäule begann tiefrot zu leuchten, die andere erstrahlte in tiefem Blau.
    „Uahhh...“, kam aus Eleeyas Mund, die kurz danach zu ihrem Vater hochblickte.
    Sie reckte den Kopf nach vorne. Aus den Wassermassen hatten sich zwei Lebewesen geformt. Zwei riesige Drachen, in rot und blau, umkreisten einander in einem wilden Tanz, ihre Flügel schlugen fauchend durch die Luft.
    „Uiiii.”
    Die beiden Drachen lösten sich

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