Azraels Auftrag (German Edition)
aufgetaucht und befinden uns im Steigflug zu Waypoint 2. Sind da noch andere unterwegs, von denen wir wissen sollten? Kann es sein, dass unsere Flugplanung vergessen hat, uns ein paar kleine Details mitzuteilen?“
„Kommt mir auch so vor. Hallo, Mc Flight, irgendjemand zu Hause?“ Vielfaches Lachen war im Com zu hören.
Plötzlich meldete sich eine wütende Stimme im Com.
„DAYWALKER, hier Flightcontrol. Bei Waypoint 2 werden sich fürs Erste sechs Single Seater Typhoons sowie eine weitere gemischte Staffel aus dreißig Tornados und Tomcats anschließen. Mika, wie ich höre, habt ihr euch ja bereits kennen gelernt. Insgesamt werden sich über achtzig Kampfjets verschiedenster Bauart zu einer einzigen Staffel vereinigen. Du wirst in diesem Einsatz der Leader der gesamten Staffeln sein.“
Mika war im ersten Moment etwas verwirrt.
„Ist dort wirklich Flightcontrol?“ fragte er ungläubig. „Wie war das noch mal mit der Funkdisziplin?“
Wieder meldete sich die Stimme: „Lasst die verdammte Funkdisziplin aus dem Spiel. Es ist absolut wichtig, dass mich jeder ohne wenn und aber klar versteht. Wir haben nur noch wenige Stunden Zeit ... und wir befinden uns im Krieg“
Das ließ Mika verstummen.
Carlos schaltete sich dazu: „Ana, bist du das? Gerade du bist doch die penibelste Einsatzleiterin, die ich kenne. Warum dieser lässige Ton?
„Ja, Carlos, ich bin's. Und jetzt hört mir alle genau zu. Ich will, dass wir uns absolut klar verstehen. Vergesst die verdammte Funkdisziplin! Ich möchte, dass jeder genau kapiert, um was es hier geht, ohne wenn und aber. Ich sage das hier nur einmal. Es könnte nämlich sonst das letzte sein, was ihr falsch versteht! Von euerem Einsatz hängt das Überleben der westlichen Welt ab - war das klar und deutlich?“
Es waren genau diese einfachen, unverblümten Worte, die jedem ein mulmiges Gefühl in der Magengegend vermittelten.
„Wir haben vor genau 45 Minuten vom Nachrichtendienst eine unglaubliche Mitteilung bekommen. Demzufolge ist heute Morgen um Nullsiebenhundert Zulu eine Staffel von 133 Bombern verschiedenster Bauart aus den Gebirgshangars in Pakistan gestartet.
Die verschiedenen Aufklärungsberichte der letzten Wochen ergaben mit einem Mal einen Sinn. Es gab Gerüchte, dass die weltweite Terrorgruppierung der Gotteskrieger einen gewaltigen Anschlag plant. Es hat sich bestätigt: eine Schwadron der Gotteskrieger ist mit selbst gebauten Atomgranaten auf dem Weg zu uns. Man sagt, die Piloten seien allesamt Selbstmordkrieger, Ruhm und Ehre seien ihnen und ihren Familien gewiss.
Und genau dies wurde vor wenigen Minuten von unseren verdeckten Aufklärern übermittelt. Das war das letzte, was sie per Satellit übermitteln konnten, bevor man sie entdeckt hat!
Wir kennen nicht ihre genauen Pläne, wir kennen nicht ihre beabsichtigten Ziele.
Aber nochmals: Es befinden sich 133 Bomber im Anflug auf Europa. Jeder dieser Bomber transportiert einen Atomsprengkörper mit unbekannter Sprengkraft. Unsere Spezialisten gehen aber davon aus, dass selbst der kleinste davon locker ausreicht, um eine Stadt wie München mitsamt Umgebung auszuradieren. Es handelt sich um Sprengkörper einfachster Bauart. Das bedeutet, dass sie keinen komplizierten Sprengkopf haben. Sie werden ins Ziel geflogen und dort von der Besatzung gezündet. Es gibt keine hochkomplexe Elektronik, sie haben es mit Menschen zu tun. Und genau aus diesem Grund ist es möglich, die feindliche Flotte vom Himmel zu fegen, ohne das auch nur eine einzige Bombe hochgeht. Sie müssen in jedem Fall verhindern, dass ein einziges Flugzeug durchbricht.“
Schweigen.
„Aber..., sind Sie sicher? Ich meine, woher habe die ihre Atombomben? So was kriegt man doch nicht an jeder Ecke?“, fragte eine unbekannte Stimme.
„Ach, nein?“ entgegnete Ana. „ Ich will es ihnen sagen: es handelt sich bei der kleinsten Bombe um mindestens 55 kg angereichertem Plutonium, zum Teil aus unseren eigenen Atomkraftwerken. Woher wir das wissen? Nun, das Plutonium hat eine gewisse Signatur, die..., aber das ist jetzt nebensächlich.
Sie fragen sich, wie die Jungs an unser Plutonium kamen? Glaubten sie im Ernst, dass wir unseren eigenen Müll einfach so zu den Endlagern ins Ausland schicken konnten und damit wäre die Sache erledigt?
Nun, immerhin wissen wir jetzt, was mit dem Plutonium passiert ist, als vor elf Jahren sämtliche Plutoniumvorräte aus dem Iran auf unvorstellbare Weise aus dem Land geschmuggelt wurden.“
Ana legte eine
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