Azraels Auftrag (German Edition)
Kleinigkeiten alles so ist, wie wir es kennen. Also, fliegen wir doch einfach los, den Rest lernen wir dann unterwegs! Lass uns den Job schnell beenden und dann nichts wie weg von hier!“
„Nein, bleib wo du bist, ich denke, das ist noch nicht notwendig, ich glaube, das bekomme ich alleine hin“ sagte Eleeya.
Mika verzog fragend sein Gesicht und Blickte Carlos an. Was war jetzt los? Hatte sie mit ihnen gesprochen?
„Ja, da hast du recht. Aber dennoch sollte ich es ihnen zeigen!“ ergänzte sie.
Mika stieß Carlos am Arm an und nickte stumm in Eleeyas Richtung, die davon nichts mitbekam. Dann wedelte er mit seiner rechten Hand ein paar Mal vor seinem Gesicht hin und her. Carlos zuckte nur mit den Schultern.
„He, Eleeya, sag mal, mit wem redest du denn da dauernd?“
Eleeya drehte sich zu ihren beiden Partnern um. Auf ihrem Gesicht zeichnete sich ein verwirrter Gesichtsausdruck ab.
„Oh, nur mit Azrael!“ sagte sie und ergänzte dann in die andere Richtung: „Ja, weiß ich selbst!“
Mika schüttelte ein paar Mal den Kopf. Dann klatschte er kurz in die Hände und ging auf den Typhoon zu.
Im Vorbeigehen schlug er Carlos auf die Schulter und sagte: „So, das war’s! Ich habe es doch geahnt: die hat einen Klatsch weg! Komm, Kumpel, wir hauen hier ab. Ich habe keine Lust, mir von einer schizophrenen Göre sagen zu lassen, wo es langgeht!“
Carlos setzte sich in Bewegung und folgte Mika. „Ich gebe dir ja Recht, aber rede nicht so über sie!“
„Mika, Carlos – was ist los? Habe ich etwas getan, was euch verärgert hat?“
Ihre Ohren hingen schlaff herab. Eleeya wirkte mit einem Mal sehr hilflos.
Mika erreichte den Typhoon als Erster. Inzwischen hing der neu erschaffene Jet nicht mehr wie eine viel zu großer Tannenzapfen in der Luft, sondern befand sich in der normalen Lage.
Einen Unterschied zum Original gab es dennoch.
Das Abbild des Kampfjets hatte kein Landefahrwerk. Es schien, als wäre es aus irgendeinem Grund vom Konstrukteur vergessen worden.
In einer Höhe von einem Meter fünfzig schwebte der Jet einfach in der Luft.
Als Mika dies zum ersten Mal gesehen hatte, suchte er nach der physikalischen Erklärung dafür. Er hielt Ausschau nach verborgenen Haltedrähten, von starken Magnetfeldern oder Ähnlichem, fand jedoch nichts.
Er nahm es für das Erste einfach hin, er würde die Erklärung für dieses Phänomen schon finden.
Mika trat unter die linke Tragfläche. Er wusste in- und auswendig, in welcher der kleinen Wartungsklappen der kleine Schalter verborgen war, mit dem man von Außen das Kabinendach öffnen und die Cockpitleiter herunter lassen konnte.
Doch da war nichts!
Keine Klappe, keine Öffnung –nichts. Eine makellose, glatte Oberfläche überzog jeden Quadratzentimeter der neuen Hülle.
„Wo sind sie?“ fragte Mika schroff.
Langsam näherte sich Eleeya. „Wo ist was?“
„Na die Schalter für das Canopy und die Cockpitleiter!“
„So etwas braucht ihr nicht“, antwortete Eleeya. Wieder hielt sie inne, dann nickte sie und sagte: „Na gut, wenn du meinst!“
„Carlos, ahnst du, was ich gleich mit der Göre machen werde?“ fragte Mika und fletschte die Zähne.
Carlos sagte nichts. Seine Aufmerksamkeit war auf etwas anderes gerichtet.
Auf etwas, das er in ähnlicher Form zum ersten Mal über Ramstein gesehen hatte.
Er tippte Mika auf die Schulter und deutete zum Himmel.
Innerhalb weniger Sekunden tauchten vor den Sonnen gigantische Wolkenmassen auf. Es dauerte keine halbe Minute, dann hatten Gewitterwolken den Himmel verdunkelt.
Starke Windböen begleiteten dieses Schauspiel. Mikas Haare wurden verwirbelt, unsicher schaute er um sich.
„Was geht denn jetzt ab?“ fragte er.
Carlos war von dem Spektakel viel zu beeindruckt, um eine Antwort geben zu können. Eleeya verfolgte sichtlich gelangweilt das ganze Geschehen.
Erstes Donnergrollen war bereits zu hören, als sich am Horizont mehrere Blitze gleichzeitig bildeten. Die Blitze schienen am gesamten Horizont zu entstehen.
Dann ging etwas sehr Ungewöhnliches vor. Wie ferngesteuert vereinigten sich die Blitze in einigen hundert Metern vor ihnen und rasten auf sie zu.
Eine Lichtexplosion erfolgte, Mika und Carlos hielten schützend die Hände vor ihre Augen. Unmittelbar danach nahm die gleißende Helligkeit ab und im Zentrum des Lichts wurden die Umrisse einer Gestalt erkennbar.
Das grelle Licht wich einem düsteren Glühen. Langsam gewöhnten sie die Augen an die normale Helligkeit.
Eine Gestalt
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