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Azraels Auftrag (German Edition)

Azraels Auftrag (German Edition)

Titel: Azraels Auftrag (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ralf Oswald
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bewegte sich auf sie zu. Die schemenhaften Umrisse ließen auf einen Mann schließen.
    Außer einem wehenden Umhang waren keine weiteren Details zu erkennen. Etwa fünf Meter vor den Piloten blieb die Gestalt stehen.
    Es war ein Mann, geschätzt Anfang Dreißig. Er zeigte dieselben ungewöhnlichen Erscheinungen wie Eleeya: katzenartig geschlitzte Pupillen und schneeweißes Haar. Auch er hatte dieselben spitzen Ohren wie Eleeya, nur waren seine wesentlich länger.
    Breitbeinig stand er vor ihnen und hakte seine beiden Daumen in den breiten Ledergürtel, an dem mehrere waffenartige Gegenstände hingen.
    Mit dunkler, aber sehr weicher Stimme sagte er: „Schwesterchen, ich hab’ dir doch gleich gesagt, dass es ohne das hier nicht geht!“
    Mika und Carlos sahen sich nur kurz an, sagten jedoch nichts.
    „Hi, Jungs, ich bin Azrael“, war seine sanfte Stimme zu vernehmen. Er bewegte sich sehr langsam auf Mika zu, blieb etwa einen Meter vor ihm stehen und sah ihm lange in die Augen.
    „Und du, Kumpel, wirst mit der Göre erst mal überhaupt nichts machen. Ist das klar?“
    Ein Grinsen huschte über Mikas Gesicht. Die ganze Szene war so kurios, wie sie sonst nur in einem sehr schlechten Film vorkam.
    Die Gestalt redete weiter: „Und falls so etwas doch notwendig sein sollte, mache ich das selbst!“ ergänzte er.
    Dabei entblößte er zwei Reihen strahlend weißer Zähne.
    Mika konnte sich nicht mehr halten und begann laut zu lachen.
    „Hey, Azrael, was soll das denn? Benimm dich!“ war von Eleeya zu hören.
    Azrael sah wieder zu Mika. Er nickte in der Art, wie es Mika schon zuvor bei Eleeya gesehen hatte, indem er einfach seinen Kopf kurz anhob.
    „Das eben war beeindruckend, nicht wahr?“, sagte er grinsend, „Ich hätte mich auch einfach so zeigen können, aber ich habe mir gedacht, dass du auf solche Effekte stehst!“
    „Ja, war ganz gut“, grinste Mika zurück, „nur an den Partikeleffekten kannst du noch ein wenig arbeiten!“
    Carlos näherte sich und sagte: „Azrael? Ein ungewöhnlicher Name.“
    „Ja, geht mir mit eueren genau so.“ kam als Antwort zurück.
    „Azrael, kannst du uns etwas genauer erzählen, was hier abgeht? Sie plappert fortwährend nur ein unverständliche Zeug.“
    „Nun, deswegen bin ich hier“, entgegnete Azrael. Carlos bemerkte, dass seine Gestalt irgendwie durchlässig wirkte. Azrael ging zwei Schritte auf Eleeya zu und stellte sich neben sie.
    Dann legte er seinen Arm um ihre Schulter und sagte: „Mein Schwesterchen kann einen durch ihre Art schon hin und wieder etwas aufbringen, gell?“
    Azrael erntete einen vernichtenden Blick und fuhr fort: „In Ordnung, hört zu! Ich will versuchen, es euch so einfach als möglich zu erklären:
    Wir brauchen eure Hilfe!“
    Mika und Carlos sahen sich kurz an und sagten fast gleichzeitig: „Und warum habt ihr uns dann nicht ganz einfach gefragt?“
    „Oh, das tun wir doch hiermit“, antwortete Azrael unschuldig.
    „Und was ist, wenn wir nun doch einfach NEIN sagen?“ fragte Mika.
    Eine kurze Zeit war nur das Rauschen des Windes zu vernehmen. Dann erwiderte Azrael: „Nun, glaube mir, das ist absolut in Ordnung. Kein Problem. Wir schicken euch dann einfach wieder zurück!“
    Carlos ahnte als Erster, was dies genau bedeutete, als er fragte: „Wohin? Wohin schickst du uns zurück?“
    „An genau den Ort, zu genau der Zeit, als wir euch hier herbrachten!“ war die Antwort.
    Mikas Blick verdunkelte sich. Dann sagte er zu Azrael: „Also an den Ort, an dem eine Millisekunde später sich das Cockpit auf 7000 Grad aufheizen wird!“
    Azrael nickte langsam: „Ja, genau dorthin!“ Lange sah er Mika an, dann ging sein Blick weiter zu Carlos. „Aber glaubt mir, es wäre auch ohne unser Eingreifen geschehen. Obwohl es auf den ersten Blick vielleicht so aussieht, haben wir damit nichts zu tun. Na ja, fast nichts. Die Dinge sind ein wenig... komplizierter als es scheint!“
    „Also haben wir gar keine andere Wahl?“ fragte Carlos.
    Azrael legte ihm die Hand auf seine Schulter und sagte sehr ernst: „Oh doch, mein Freund, glaub mir, man hat immer eine Wahl!“
    Dann zwinkerte er Carlos zu und ergänzte: „Ich schlage vor, ihr lasst euch das Ganze nochmals in aller Ruhe durch den Kopf gehen. Ich kann euch nur mit aller Überzeugung versichern, dass ihr für das Wohl des Universums eintreten werdet, auch wenn dies ein wenig abgedreht klingt. Ich darf euch an dieser Stelle noch nichts Konkretes sagen. Später werdet ihr in allen Details

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