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Azulamar: Der Erbe von Atlantis (German Edition)

Azulamar: Der Erbe von Atlantis (German Edition)

Titel: Azulamar: Der Erbe von Atlantis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah-Janina Hannemann
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und auch das Gefühl, in Sicherheit zu sein. Erst vor wenigen Tagen hatte ich darüber nachgedacht, dass ich ein wenig Abenteuer brauchte – nun spürte ich, dass ich auf dem besten Weg in eins hinein war.
    Und River spielte darin die andere Hauptrolle.
    Als ich auf der Couch lag, ein Glas Limonade in der einen, eine Zeitschrift in der anderen Hand, fasste ich einen Entschluss.
    »Eric?«, fragte ich zaghaft, und sofort steckte er den Kopf zum Wohnzimmer herein.
    »Ja?«, fragte er, zugleich besorgt und erfreut, dass ich ihn rief.
    »Ich hab da eine Frage …«, begann ich und setzte mich auf, um ihm Platz auf der Couch zu machen.
    »Bleib doch liegen! Du musst dich nicht extra für mich hinsetzen. Ich stehe gerne, das ist okay.«
    Ich lächelte verlegen. Mit einem so hilfsbereiten Eric umzugehen, war nicht gerade einfach.
    »Also, was für eine Frage hast du?« Eric sah mich aufmerksam an.
    »Ich …« Ich zögerte. »Ich wollte nur wissen, wo River wohnt.«
    Überrascht blickte Eric mich an, verkniff sich aber jegliche Bemerkung: »Na ja, Giles Sullivan besitzt ein kleines Strandhaus ein paar Kilometer von hier entfernt. Es ist wohl eher eine Strandhütte, aber vom Ort her sehr idyllisch gelegen.«
    »Kannst du mich da hinbringen?«, bat ich Eric spontan und setzte meinen liebsten Blick auf.
    »Warum willst du denn
da
hin?« Er sah mich schockiert an.
    »Na ja … Ich habe mich noch gar nicht richtig bei ihm bedankt.« Ich zuckte mit den Schultern.
    »Das kannst du auch morgen in der Schule tun.«
    »Ich will ihm aber danken, bevor der große Ansturm kommt. Du kannst dir doch denken, was morgen in der Schule los sein wird.«
    Das schien Eric einzuleuchten, aber trotzdem sagte er: »Du könntest ihn zumindest erst mal anrufen. Ich hab gehört, dass er am Wochenende eh nie zu Hause ist, sondern immer unterwegs.« Er hob leicht die Schultern an.
    »Hast du seine Telefonnummer?«
    »Nein, aber sein Vater steht bestimmt im Telefonbuch.« Hilfsbereit, wie Eric im Moment war, stand er auf, um es mir zusammen mit dem schnurlosen Telefon zu bringen.
    Ich schluckte heftig.
    Ich wollte mich bei ihm bedanken, aber vor allem wollte ich mit ihm einmal länger alleine sprechen. Deswegen sah ich Eric für einen Moment erwartungsvoll an, bis er verstand. Er sah ziemlich unglücklich mit der Situation aus, aber er ließ mich trotzdem allein.
    Noch ein letztes Mal seufzte ich, atmete tief durch und wählte dann die Nummer, die ich herausgesucht hatte.
    Ein monotones Tuten drang an mein Ohr, und ich wartete.
    Eine halbe Minute lang. Und noch einmal. Gerade wollte ich auflegen, als sich Giles Sullivan mit seiner warmen, angenehmen Stimme meldete.
    »Giles Sullivan?«
    »Guten Tag, Mr. Sullivan. Mein Name ist Ashlyn, ich gehe mit Ihrem Sohn in eine Klasse.«
    »Hallo, Ashlyn«, erwiderte er höflich.
    Langsam fiel die Nervosität etwas von mir ab.
    »Ist River da? Ich würde gerne mit ihm sprechen.«
    »Momentan ist es schlecht, Ashlyn.«
    »Es wäre wirklich dringend, Mr. Sullivan«, fügte ich nach seiner zögernden, ablehnenden Antwort hinzu.
    Einige Sekunden lang schwieg er. Ich konnte förmlich spüren, wie sehr er nachdachte. »Also gut«, gab er schließlich nach, »warte kurz, ich hole ihn ans Telefon.«
    Wieder Stille, während ich unruhig auf meiner Unterlippe herumkaute. Was, wenn er nun nicht mit mir sprechen würde? Wenn mir Giles Sullivan sagte, dass River mich nie wieder sehen wollte?
    Hör auf zu spinnen, Ashlyn. Dafür hätte er keinen Grund.
    Gerade wollte ich noch weiter nachdenken, als ich das Telefon kurz knistern hörte. Dann vernahm ich die leicht rauchige, dunkle Stimme Rivers.
    »Hallo?«
    »Hey River. Ich bin’s – Ashlyn.« Ich bemühte mich um einen plauderhaften, freundlichen Ton.
    Ich konnte Rivers eisigen Blick vor meinem geistigen Auge sehen, als er unwirsch fragte: »Was willst du?«
    »Mich bedanken, dass du mir das Leben gerettet hast.«
    »Ich weiß nicht, wovon du redest«, erwiderte er unhöflich.
    Ich lachte, aber es klang wohl kaum echt: »Hör auf, mich für dumm verkaufen zu wollen, River. Ich habe dich erkannt.«
    Eine kurze Pause entstand, bevor River sich leise räusperte und sagte: »Schön, dann hast du das ja erledigt. Ich schätze, damit ist das Gespräch beendet.«
    »Warte!«, rief ich beschwörend. Wie konnte ich ihn dazu bringen, dass er nicht auflegte?
    »Hör mir bitte zu«, sagte ich so sanft wie möglich. »Ich möchte mich mit dir treffen, River. Ich muss dich so vieles

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