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Azulamar: Der Erbe von Atlantis (German Edition)

Azulamar: Der Erbe von Atlantis (German Edition)

Titel: Azulamar: Der Erbe von Atlantis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah-Janina Hannemann
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fragen. Bitte. Nenn mir einen Ort und eine Zeit, und dann –«
    Er lachte leise auf.
    »Okay«, sagte er plötzlich.
    Okay? So einfach sollte es gewesen sein?
    »Komm heute Abend nach Santa Monica ins Elysium. Dann können wir reden, so viel du willst.«
    Und schon verstand ich. Er machte sich über mich lustig – denn das Elysium lag in einem Stadtteil, in den sich Leute wie ich nicht hineintrauten. Unter normalen Umständen zumindest nicht. Der Stadtteil wurde in Melbour und Umgebung nur »das schwarze Viertel« genannt und war vollgestopft mit dunklen Gassen, in denen Drogenabhängige und Kriminelle herumlungerten. Und das waren wohl noch die freundlichsten Genossen …
    Das Elysium selbst war ein großer Club, der seine Gäste streng sortierte. Aber nicht in seriös und kriminell, sondern in interessant und uninteressant. Man hörte von dem Besitzer des Elysiums – seinen Namen hatte mir Mandy mal gesagt, aber ich hatte ihn schon wieder vergessen –, dass er sehr exzentrisch war und seinen düsteren Club mit teuersten Showeinlagen bestückte, obwohl er in einer solchen Gegend lag.
    Er selbst war den Gerüchten nach ein verurteilter Mörder, der seine Tat in Jugendtagen ausgeführt und seine Strafe verbüßt hatte.
    Mir rann es kalt den Rücken herab, bevor ich wirklich wütend auf River wurde.
    Es war gut vorstellbar, dass er sich in solchen Clubs herumtrieb, und es war klar, dass er glaubte, dass ich nun zerknirscht aufgeben würde. Meine Eltern würden mir niemals erlauben, dorthin zu gehen.
    »Also schön«, knurrte ich. »Ich werde da sein. Ist dir irgendeine Zeit angenehm?«
    Er klang verblüfft, als er sagte: »Du willst wirklich ins Elysium kommen? Weißt du eigentlich, was das ist?«
    »Natürlich«, erwiderte ich kühl. »Und ob ich das weiß. Es ist die berühmteste Diskothek im schwarzen Viertel. Und du willst dich da mit mir treffen. Also, schlag eine Zeit vor.«
    »Du hast keine Ahnung, auf was du dich einlässt.« Jetzt hörte es sich fast so an, als wolle er mich warnen.
    Doch das war zu spät. Mein Stolz ließ es nicht zu, dass ich jetzt einen Rückzieher machte. Also würde ich die Aktion hinter mich bringen, wenn ich dadurch endlich Klarheit haben würde.
    »Wenn du nicht sofort eine Zeit sagst, dann sollte ich wohl eher annehmen, dass du dich nicht traust zu kommen«, fauchte ich ihn an.
    »Also schön. Ich bin den ganzen Abend ab zehn Uhr da. Komm vorbei oder lass es sein.«
    »Ich werde da sein«, versprach ich, dann legten wir gleichzeitig auf.
    In diesem Moment kam Eric herein. »Wo willst du hinkommen?«, fragte er, sich damit verratend, dass er gelauscht hatte.
    Ich verdrehte die Augen.
    »Ins Elysium«, antwortete ich.
    »Elysium?«, wiederholte Eric mit schriller Stimme. »Bist du verrückt? Da gehen noch nicht mal die richtig düsteren Gestalten unserer Schule hin!«
    »Nun, River anscheinend schon. Und wir haben uns dort verabredet.«
    »Es ist Sonntag! Morgen haben wir wieder Schule, hörst du? Und du hast kein Auto mehr. Das kannst du knicken!«
    Ich lächelte leise, stand auf und ging auf meinen Stiefbruder mit einem tiefen Lächeln zu.
    »Oh nein!«, rief er. »Nein, vergiss es! Ich werde dich nicht hinfahren!«
    »Bitte!«, bettelte ich, »Bitte, bitte,
bitte
, Eric! Ich muss mich mit ihm treffen!«
    Eric packte mich an den Schultern und schüttelte mich leicht. »Sag mal, bist du total wahnsinnig? River ist ein Außenseiter. Er ist Gift für dein Image und auch Gift für alles andere. Einem solchen Typen kann man nicht trauen. Was, wenn er – keine Ahnung – dich überfallen will oder so was? Hast du darüber schon mal nachgedacht? Ashlyn, es ist viel zu gefährlich. Du kannst dich mit einem wie River nicht treffen.«
    Ich starrte ihn stumm vor Wut an. Es war nicht so, dass ich River so unglaublich gern hatte – aber er hatte mir das Leben gerettet und irgendein Gefühl in mir geweckt, das ich noch nicht einzuordnen vermochte.
    »Hast du dir eigentlich schon mal selbst beim Sprechen zugehört?«, fauchte ich Eric an. »Du redest von River, als wäre er ein Schwerverbrecher und nicht der Mann, der mir das Leben gerettet hat. Beurteilst du Menschen nur nach ihrem Status?«
    Ärgerlich verdrehte Eric die Augen. »Nein, das tue ich nicht. Aber bei Menschen wie River ist es eben manchmal doch angebracht.« Er verlieh seiner Stimme einen weicheren Klang, als wolle er einlenken. »Bitte, Ashlyn. Das führt doch zu nichts. Ich will mich nicht mit dir streiten. Ich denke nur an

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