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Azulamar: Der Erbe von Atlantis (German Edition)

Azulamar: Der Erbe von Atlantis (German Edition)

Titel: Azulamar: Der Erbe von Atlantis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah-Janina Hannemann
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dein Image – überleg doch, wie Tyler und die anderen das beurteilen würden.«
    Trotzig machte ich mich von seinem Griff los: »Erstens: Wenn du dich nicht streiten willst, dann fahr mich heute Abend ins Elysium. Zweitens: Danke, ich denke selbst an mein Image. Drittens: Was Tyler und die anderen von mir denken, ist mir vollkommen egal.«
    Nach dieser Sammlung von Fakten maßen wir uns schweigend mit Blicken. Die Sekunden, ja, Minuten verstrichen, und wir hatte immer noch kein Wort gesprochen.
    »Ich kann dich nicht hinfahren.« Eric klang so flehend.
Bitte verlang es nicht von mir,
sagten seine Augen.
    Doch ich blieb stumm und rebellisch, blickte ihn weiter nur an.
    Schließlich griff Eric in seine Hosentasche, zog seinen Autoschlüssel heraus und ließ ihn auf den Couchtisch fallen. Er senkte kurz den Blick darauf, bevor er mich damit wieder bedachte. »Pass auf dich auf.«
    Mit diesen Worten drehte Eric sich um und verließ das Zimmer.
    Ich selbst sank wieder auf die Couch zurück und starrte auf den Schlüssel. Eric würde mich bei Isabel und Gregory nicht verraten; er gab mir die Möglichkeit zu gehen. Aber er versetzte mich auch in eine etwas schwierigere Lage. Wäre er mitgekommen, dann hätte ich zumindest eine Begleitung gehabt, die ein wenig auf mich hätte aufpassen können. So war ich nun auf mich allein gestellt.
    Was zieht man an, wenn man in einen derartig kryptischen, düsteren Club geht?
    Ich wusste es nicht, und so verbrachte ich den Rest des Tages vor dem Schrank. Früher waren wir meist in die Edeldiskotheken von Los Angeles gefahren, hatten uns nicht-alkoholische Drinks genehmigt, waren ein paar Stunden lang auf der Tanzfläche herumgehüpft und waren dann aufgedreht und kichernd nach Hause gefahren.
    Ich konnte mir nicht vorstellen, dass es im Elysium ähnlich zugehen sollte.
    Ich stand vor dem Spiegel; mein Bett war von unzähligen Hosen, Kleidern und Oberteilen übersäht.
    Nach einer langen Entscheidungsphase wählte ich eine schwarze, eng anliegende Jeans, hochhackige, spitz zulaufende schwarze Schuhe und ein Seidenshirt der gleichen Farbe aus, das jedoch an den weiten, halblangenÄrmeln und an dem V-Ausschnitt mit pastellfarbenen asiatischen Stoffmustern verziert war. Mein Haar trug ich offen und so glatt wie möglich, bis auf ein dezentes Make-up und grüne Wimperntusche verzichtete ich aufs Schminken ganz. Gregory und meine Mutter hatten beschlossen, noch ein paar Stunden länger in der Residenz des Bürgermeisters zu verbleiben und etwas Besseres konnte es ja eigentlich für mich gar nicht geben.
    Aber sobald ich umgezogen dastand – es war noch zu früh, um loszufahren – stieg in mir eine unglaubliche Nervosität auf, die ich nicht niederzukämpfen vermochte. Ich tigerte unruhig in meinem Zimmer herum, begann sogar, das Chaos zu beseitigen, wanderte auf dem Flur auf und ab, stellte mich vor Erics Zimmer, wagte aber nicht, anzuklopfen.
    Das, was mich aus diesem Ablauf herausriss, war das Telefonklingeln in meinem Zimmer. Ich nahm ab, hatte schon Angst, es könnte River sein, der mir sagte, unser Treffen würde doch nicht stattfinden.
    Doch es war jemand ganz anderes – es war mein Dad!
    »Ashlyn?«
    »Dad! Wie geht’s dir?«
    »Gut, gut, wie immer. Etwas viel Stress mit den Tests, ich muss alle noch mal auswerten, aber ansonsten geht’s mir gut. Und meiner Kleinen? Wie geht’s meiner Kleinen?«
    Ich lachte. »Bei deiner Kleinen ist alles okay«, sprach ich in der dritten Person von mir selbst. Danach musste ich ihm alles erzählen – wie die neue Schule war, ob ich schon Freunde gefunden hatte, und so weiter und so fort.
    Es stellte sich heraus, dass meine Mutter ihn nicht von dem Anschlag auf mein Leben informiert hatte, was dafür sorgte, dass Dad ziemlich wütend wurde. Nicht auf mich, aber auf sie. Es war eine ziemlich unschöne Angelegenheit, ihm dabei zuzuhören, denn ich wusste, er mochte meine Mutter immer noch auf seine Art und Weise.
    »Das gibt’s doch nicht! Wie kommt sie dazu, mich nicht anzurufen? Du hättest tot sein können!«
    »Bin ich aber nicht«, beruhigte ich ihn. »Ein Junge aus meiner Klasse hat mich gerettet.«
    »Wie hat er das denn fertiggebracht?«
    »Ich weiß es nicht. Ich treffe mich heute noch mit ihm, um mit ihm mal alles zu besprechen.«
    »Sag mir, was bei der Geschichte rausgekommen ist.«
    »Mach ich«, versprach ich.
    Ich warf einen kurzen Blick auf die Uhr. Wenn ich um zehn schon da sein wollte, musste ich jetzt losfahren.
    Ich

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