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Azulamar: Der Erbe von Atlantis (German Edition)

Azulamar: Der Erbe von Atlantis (German Edition)

Titel: Azulamar: Der Erbe von Atlantis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah-Janina Hannemann
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verabschiedete mich liebevoll von meinem Dad und eilte nun die Treppe hinunter, griff nach Erics Schlüssel und stieg in sein Auto ein.
    Verstohlen blickte ich mich um, sah auf den Rücksitz.
    Nichts.
    Erleichtert atmete ich durch und startete den Wagen.
    Mein Blick wanderte noch einmal nach oben, wo ich Eric auf seinem Balkon stehen sah. Er sah mich an, beobachtete, wie ich ausparkte, und drehte dann das Gesicht weg.
    Es fühlte sich an, als würde ich mein Zuhause für sehr lange Zeit verlassen – und nie wieder zurückkehren.
    Ich hatte mit Erics Wagen den Santa Monica Pier hinter mir gelassen – eine faszinierende Küstenregion mit Riesenbahn, Achterbahn und vielen Restaurants, Clubs und Bars. Am liebsten wäre ich dort geblieben –, die Atmosphäre wirkte gelöst und entspannt. Die Lichter glitzerten hell und einladend. Aber stattdessen lenkte ich meinen Wagen von den großen, beleuchteten Straßen weg und fuhr in die dunkleren Gebiete.
    Einen Moment musste ich grinsen, als ich die Nocturne-Gasse sah, die mich sofort an Harry Potter erinnerte. Die Anzahl der Leute auf den Straßen nahm kontinuierlich ab, nur noch schemenhafte, dunkle Gestalten kreuzten vereinzelt meinen Weg. Ich stellte meine Klimaanlage etwas herunter. Ich musste leicht frösteln; es wurde kalt.
    Die Sonne war komplett im Westen verschwunden; der Himmel leuchtete saphirschwarz. Das Dunkel der Nacht hatte sich wie eine schillernde Samthaube über Santa Monica gelegt.
    Ich sah nun keine Ampeln mehr, und der weiße Mittelstreifen auf der Fahrbahn war schon beinahe ganz verblasst.
    Dann erfassten die Scheinwerfer des Autos mit ihrem Lichtkegel ein Schild, das in die Richtung zeigte, in die ich gerade fuhr.
    »Into Hell« stand in krakeliger Graffiti-Schrift darauf geschrieben. Ich schluckte – denn nun wusste ich, dass ich auf dem richtigen Weg war.
    Tatsächlich: Ein letztes Mal bog ich ab, dann endete die Gasse, durch die ich mich die ganze Zeit gequält hatte. Sie hörte abrupt auf einem viereckigen, annähernd quadratischen Platz auf, der mit Kopfsteinpflaster ausgelegt war, was ihm ein wenig das Flair vergangener Zeiten verlieh und ihn wie das alte Stadtzentrum hätte aussehen lassen, wenn nicht in seiner Mitte ein Gebäudekomplex geprangt hätte.
    Um das Haus zu beschreiben, muss ich ein wenig ausholen: Es war anscheinend in zwei Stockwerke geteilt, von denen das obere blutrot unddas untere pechschwarz gestrichen war. Das Dach war flach und mit einem metallenen Gelände abgesichert, sodass sich dort oben, wie ich sah, auch Gäste aufhalten konnten.
    Die Form des Hauses zu beschreiben, fällt nicht besonders leicht, da die Wand, auf die ich nun zufuhr, nicht gerade, sondern ein wenig zu mir hin gekrümmt war, was ihr etwas Fließendes gab. Trotzdem schätze ich, dass das Elysium ebenfalls wie der Platz ungefähr quadratisch war.
    Es gab einen großen Eingang, der direkt in der Mitte der gekrümmten Wand lag und der durch eine große, offene Tür und zwei rote Teppiche gekennzeichnet war. Ein Menschenstrom suchte sich den Weg hinein, aber obwohl es so viele waren, wirkte das alles nicht durcheinander oder gar chaotisch.
    Mehrere Männer in Schwarz, die ganz eindeutig als Türsteher und Rausschmeißer arbeiteten, waren am Eingang postiert und sorgten dafür, dass alles relativ geordnet zuging. »Ordnung« und »Elysium« – zwei Begriffe, die einfach nicht zusammenpassen wollten, zumal aus dem Club laute Musik dröhnte. Ich hatte das Gefühl, dass durch den Bass sogar der Boden unter meinen Füßen bebte, als ich ausstieg.
    Ich hatte den Wagen am Rand geparkt und ging nun mit unglaublicher Nervosität auf den Club zu. So dreckig und abstoßend und gefährlich wirkte er gar nicht …
    Ich versuchte, mich unauffällig zu verhalten, und reihte mich in die wartende Schlange der Menschen vor dem Club ein. Sie waren nicht allesamt gut gekleidet, aber doch auf ihre Art und Weise durchgestylt. Unter den Besuchern schien das Gefälle zwischen arm und reich ziemlich groß zu sein, aber auf jeden Fall schienen von jeder Einkommensklasse ungefähr gleich viele Menschen da zu sein.
    Gerade wurde der Weg in den Club frei, als plötzlich ein unsympathischer, grobschlächtig aussehender Mann mir direkt in den Weg trat.
    »Einen Moment, bitte«, sagte er mit steifer Höflichkeit. »Wie alt sind Sie?«
    »Achtzehn«, antwortete ich, doch meine Stimme klang nicht im Entferntesten so ruhig, wie ich gehofft hatte.
    »Kann ich Ihren Ausweis einmal sehen?«
    Ich

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