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Azulamar: Der Erbe von Atlantis (German Edition)

Azulamar: Der Erbe von Atlantis (German Edition)

Titel: Azulamar: Der Erbe von Atlantis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah-Janina Hannemann
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biss mir auf die Zunge. »Ich hab ihn vergessen.«
    Mit einen Kopfnicken bedeutete mir der Türsteher, dass ich gehen sollte: »Zisch ab, Kleine. Komm wieder, wenn du alt genug bist.«
    »Nein! Bitte, Sie – Sie müssen mich reinlassen!«, beschwor ich ihn. »Ich habe hier eine Verabredung, und sie ist von äußerster Wichtigkeit.«
    »Soll ich’s dir schriftlich geben? Ich will dich hier nicht mehr sehen«, knurrte er mich mürrisch an.
    Wütend verschränkte ich die Arme vor der Brust: »Ich gehe hier nicht weg, bevor Sie mich nicht wenigstens kurz reingelassen haben.«
    Ich wusste, ich war im Unrecht und mit diesem ekelhaften Kerl war nicht zu spaßen, aber irgendwoher nahm ich diesen Mut – oder diese leichtsinnige Entschlossenheit.
    »Komm jetzt mit!«, schnauzte er mich an und packte mich grob am Oberarm.
    »Lassen Sie mich gefälligst los! Ich bin –«, weiter kam ich nicht, denn mein nächster Laut war ein unterdrückter Schmerzensschrei, als er mich vom Eingang wegziehen wollte. Ich trat ihm impulsiv gegen das Schienbein.
    »Du kleines Miststück! Na warte, ich werde –«
    Er holte zum Schlag aus, doch eine andere Hand griff plötzlich zu und hielt ihn mitten in der Bewegung fest.
    »Na, na, na, so behandelt man doch keine Gäste, oder doch?«, hörte ich eine mir unbekannte Stimme. Der Türsteher und ich drehten uns gleichzeitig überrascht um, und ich blickte einem verblüffend gut aussehenden jungen Mann ins Gesicht.
    Er hatte charismatische Züge, ein bestechendes Lächeln, das hauptsächlich aus zwei Reihen perfekter Zähne zu bestehen schien, und locker in den Nacken fallendes schwarzes Haar. Eine Narbe zog sich über sein rechtes Augenlid bis hinab zu seinem Kinn – doch woher er diese Narbe auch hatte, seiner Schönheit tat sie keinen Abbruch.
    »Nein, Sir«, kam sofort die beinahe schüchterne Antwort des Türstehers. »Entschuldigung.«
    »Entschuldige dich lieber bei unserem Gast.« Der zweite Mann neigte seinen Kopf herab. »Entschuldigen Sie, es wird nicht mehr vorkommen«, wandte sich der Türsteher nun an mich, nahm dann plötzlich wieder mehr Haltung an und sagte mit einem merkwürdigen, vorwurfsvollen Unterton in der Stimme zu dem zweiten Mann: »Sie kann sich nicht ausweisen, Sir.«
    »Hm«, machte der zweite Mann und drehte sich nun komplett mir zu: »Ist das wahr?«
    »Ja«, gab ich leise und geknickt zu.
    »Dann muss ich dich leider wirklich bitten, wiederzukommen, wenn du deinen Ausweis dabei hast oder alt genug bist. Kopf hoch, Kleines. Du wirst schon bald so weit sein.« Er schenkte mir ein aufmunterndes Lächeln.
    »Hören Sie, Ihre Freundlichkeit weiß ich wirklich zu schätzen – besonders in dem Genre, in dem wir uns gerade bewegen.« – Er hob amüsiertdie Augenbrauen. »Aber ich habe hier wirklich eine wichtige Verabredung und –«
    »Wie heißt dein Kerl?«
    »Bitte was?«
    »Na, du triffst dich mit einem jungen Mann, der dir mit diesem Club imponieren will, das ist natürlich klar. Sag mir seinen Namen, dann schlepp’ ich das Arschloch nach draußen, dann könnt ihr euch hier treffen«, schlug er mir hilfsbereit vor.
    »River Sullivan«, murmelte ich ganz überrascht.
    Und in dem Augenblick, als ich den Namen nannte, veränderte sich der Gesichtsausdruck meines Gegenübers. Und zwar schlagartig.
    Er hüstelte. »Du bist eine Freundin von River?«
    »Jedenfalls hab ich eine Verabredung mit ihm«, sagte ich ausweichend. »Kennen Sie ihn?«
    Mein Gegenüber begann zu lachen und griff nach meiner Schulter. »Wir machen für dich eine Ausnahme, Kleines. Komm mit rein, ich bring dich zu River.«
    Nun war ich an der Reihe, verblüfft zu sein. Er zog mich hinter sich her (der Türsteher folgte uns noch grummelnd ein paar Schritte) und schubste mich dann in den Club.
    Ich sog scharf die Luft an und rang nach Atem. Was sich meinen Augen nun darbot, ist kaum in Worte zu fassen: Das Erdgeschoss, in dem wir uns eigentlich befanden, war nach unten ausgehöhlt worden, sodass sich ein bisschen der Eindruck ergab, man befände sich in der hochliegenden Loge einer Oper. Zwei große mittelalterliche Steintreppen führten geschwungen an den Seiten nach unten und auch nach oben, die erhöhte Fläche war mit dem gleichen Metallgeländer abgegrenzt, das ich schon draußen auf dem Flachdach gesehen hatte. Dort unten in der Aushöhlung war eine Tanzfläche, die in pulsierendes rötliches Licht getaucht war, wo zu der dröhnend lauten Musik viele der attraktivsten Menschen, die ich je gesehen

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