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Azulamar: Der Erbe von Atlantis (German Edition)

Azulamar: Der Erbe von Atlantis (German Edition)

Titel: Azulamar: Der Erbe von Atlantis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah-Janina Hannemann
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Ertrinken gerettet!«
    Ein Lächeln erhellte mein Gesicht: »Und ob du das hast. Du hast dich nämlich gerade verraten. Woher solltest du sonst wissen, wie ich beinahe gestorben wäre? Gib es doch endlich auf, River. Ich weiß, dass du es warst, der mich aus dem Auto gezogen und an Land gebracht hat.«
    Er vergrub den Kopf in den Händen, als wäre das das Schlimmste, was er je getan hatte. Eine Sekunde lang zögerte ich, dann fügte ich sanfter hinzu: »Und dafür möchte ich dir danken.«
    River zog seine Hände von seinem Gesicht und sah mich an: »Das war selbstverständlich, okay? Nichts, weswegen ich plötzlich zum Helden werden würde. Ich kann dich noch nicht mal leiden, Aames.«
    Ich senkte verletzt den Blick. Seine Worte schmerzten, jedoch ganz anders, als eine normale Beleidigung von einem anderen unfreundlichen Menschen es gekonnt hätte. Es tat weh zu wissen, dass er mich nicht mochte und mich gerettet hatte, weil der letzte Rest von Pflichtgefühl in seinem Herzen doch noch mal aufgelodert war.
    Warum war er nur trotzdem so kaltherzig?
    »Was habe ich dir eigentlich getan …?«, flüsterte ich kaum hörbar – aber ich wusste, er hatte mich genau verstanden. Seine Ohren waren zu scharf, zu geschult, um mich nicht zu hören. Er zuckte mit den Schultern: »Warum interessiert dich das noch? Du bist am Leben. Du kannst einfach so weitermachen wie früher auch. Deine Clique wartet auf dich. Dein Bruder. Und natürlich auch dein
großartiger
Stiefvater.«
    »Du kannst die Familie, in die ich gekommen bin, nicht leiden«, stellte ich nüchtern fest und suchte nach seinen Augen.
    »Nein«, bestätigte er. »Ich verabscheue die Aames-Familie und jeden, der sich mit ihr abgibt. Denn ihr seid alle gleich. Ihr verurteilt Außenseiter, genießt es, die Schwachen zu foltern. Seelisch. Psychisch. Ich habe die Jungs vom Schachclub gesehen – die Tyler und dein Bruder fertiggemacht haben. Und ich habe Angst in ihren Augen gesehen.« Er schüttelte verbittert den Kopf, »Ihr nehmt euch das Recht heraus, über jeden Menschen zu urteilen. Ich bin kein Held, aber mit so was will ich nichts zu tun haben.«
    Nach dieser Rede seinerseits war ich still.
    Die Sekunden verflogen in reinem Schweigen, und schließlich erhob sich River. Ich konnte seinen verächtlichen Blick förmlich auf meiner Haut spüren, als er sagte: »Ich werde jetzt gehen, und das solltest du auch tun. Solch kleine Prinzessinnen wie die kostbaren Familienmitglieder von Gregory Aames sollten um diese Uhrzeit in ihren Betten liegen.« Er drehte sich weg und machte sich daran zu gehen.
    Plötzlich hob ich den Kopf.
    »Du bist kein Stück besser als Eric oder Tyler.«
    »Was hast du gesagt?«, er wandte sich ruckartig zu mir um.
    »Du hast schon richtig gehört.« Ich sah ihn wütend an. »Du bist nicht besser als die beiden. Du maßt dir doch genauso viel an! Benimmst dich zu jedem abweisend und kalt, egal, wie nett man ist! Du verurteilst mich doch auch, übergehst die Tatsache, dass ich Gibbs heiße und nicht Aames! Du teilst mit hasserfüllten, fiesen Bemerkungen aus, knurrst mich nur an und erzählst mir, dass du mich kennen würdest, obwohl du das nicht tust. Du benimmst dich genauso wie Eric und Tyler, nur dass deine Opfer nicht die Schwachen sind, sondern die, die du als vermeintlich stark betrachtest. Du, River Sullivan, bist ein genauso großes Arschloch wie die Männer, die du so verabscheust, du ähnelst ihnen mehr, als du glaubst!« Ich war laut geworden, hatte mich immer mehr in Fahrt geredet und war schließlich aufgesprungen. »
Und du machst mich krank!
«
    Die Gäste um uns herum waren still geworden. Sie blickten uns – zwei sehr merkwürdige Teenager – starr an und beobachteten mit ruhigem Interesse die ganze Szene.
    Ich jedoch zitterte. Die Kälte strich über meine Haut, und der Blick aus seinen tiefen blauen Augen, die in der nächtlichen Atmosphäre beinahe schwarz wirkten, sorgte dafür, dass ich innerlich bebte.
    Ohne noch etwas zu ihm zu sagen, schlängelte ich mich an ihm vorbei, huschte die Treppe hinunter und begann zu laufen.
    Hinter mir hörte ich ihn meinen Namen rufen.
    »Ashlyn! Ashlyn, warte!«
    Doch ich drehte mich nicht um. Ich konnte nicht, wollte nicht.
    Er sollte mich in Ruhe lassen, dieser arrogante Mistkerl. Ich hatte ihm danken wollen? Schön, das hatte ich ja auch getan. Ich stand keineswegs mehr in seiner Schuld.
    »Ashlyn! Verdammt, jetzt bleib doch mal stehen!«
    Er hatte mich eingeholt, als ich das

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