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Azulamar: Der Erbe von Atlantis (German Edition)

Azulamar: Der Erbe von Atlantis (German Edition)

Titel: Azulamar: Der Erbe von Atlantis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah-Janina Hannemann
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schließlich stand ich da, meine Tasche an mich gepresst, mit dem Rücken an die Wand vorm Klassenzimmer gelehnt und wartete beinahe verzweifelt darauf, dass er kam.
    »Kommst du nicht mit in die Cafeteria?«
    »Nein. Ich hab noch was zu erledigen, Tyler.«
    »Hat das zufälligerweise was mit River Sullivan zu tun?«, fragte Tyler mürrisch.
    »Wie kommst du darauf?«
    »Ist nur so ein Gefühl. Es scheint mir so, als würde er eine große Anziehungskraft auf dich ausüben.«
    »Das ist meine Sache, Tyler«, erwiderte ich kühl und drehte mich ein Stückchen weg. Er hatte leider recht: River zog mich beinahe magisch an, mit den faszinierenden Facetten, die er mir bereits offenbart hatte. Und heute sollte ich endlich erfahren, worum es ging.
    »Schön. Dann geht es mich eben nichts an. Ich wollte dir auch nur sagen, dass die nächste Stunde ausfällt.« Mit diesen Worten drehte sich Tyler um und folgte Mandy, Bellatrix und den anderen in die Cafeteria.
    Ich seufzte und senkte den Blick. Als ich ihn wieder hob, kam River um die Ecke, ein spöttisches Lächeln umspielte seine Lippen.
    »Dem hast du es aber gegeben«, neckte er mich trocken.
    »Ich hab nur die Wahrheit gesagt«, erwiderte ich. »Was ich mit dir mache, ist ganz allein meine Sache.«
    »Und? Hatte Tyler recht?«
    »Womit?«
    River trat so schnell auf mich zu, dass es mir schwerfiel, ihm mit den Augen überhaupt zu folgen. »Dass ich eine große Anziehungskraft auf dich ausübe.«
    »Du bist ein faszinierender Mensch, River, und das leugne ich nicht«, antwortete ich und sah ihm direkt in die Augen.
    »Nicht nur das, Ashlyn.« River neigte kurz und majestätisch den Kopf, bevor er nach meiner Hand griff. Ich konnte mir auf seine Worte keinen Reim machen, aber sein Blick verriet mir, dass er mir alles beizeiten erklären würde.
    »Komm. Wir müssen los. Hast du zufälligerweise Badesachen dabei?«
    »Badesachen?«, wiederholte ich verständnislos. »Nun – ähm … Ja. In meinem Spind müsste ich welche haben.«
    »Dann lass uns die holen gehen.«
    Er zog mich hinter sich her – anscheinend wusste er ganz genau, wo sich mein Spind befand – und lotste mich dorthin.
    Rasch suchte ich nach der Zahlenkombination, drehte das Rädchen hinund her und rüttelte dann vergeblich an der Spindtür. »Dieses Mistding klemmt manchmal«, fügte ich erklärend für River hinzu.
    Der musterte mich unverhohlener Amüsiertheit, griff über mich hinweg und öffnete mit einer einzigen, fließenden Bewegung die Tür, ohne sich auch nur ein kleines bisschen anzustrengen. Schon wieder tat er etwas so Alltägliches mit einer derartigen Eleganz, dass es mir den Atem verschlug.
    River, was ist nur dein Geheimnis? Werde ich es heute wirklich erfahren?
    »Danke«, murmelte ich und beeilte mich, meine Sachen herauszuholen.
    »Zieh sie in der Schwimmhalle der Schule an. Wir treffen uns am Becken wieder«, wies er mich an – und weg war er.
    Ich tat, was er gesagt hatte, und stand nur knappe fünf Minuten später in einem dunkelroten Bikini in der Schwimmhalle. Hier trainierte das Schwimmteam für Wettkämpfe, und es war den Schülern eigentlich nicht gestattet, ohne Aufsicht schwimmen zu gehen. Aber ich war mit River unterwegs, was im Klartext bedeutete, dass Regeln keinerlei Bedeutung mehr besaßen. Er stand bereits am Beckenrand in einer schwarzen Boxershorts-Badehose, die seinen gestählten Körper sehr gut zur Geltung brachte. Er hatte wundervolle breite Schultern, eine starke Brust, seine Arme waren lang, schlank und sehnig – kurzum: Er sah zum Niederknien aus.
    »Da bist du ja«, begrüßte er mich ein weiteres Mal, dann wurde er ernster und wandte sich mir ganz zu.
    »Du hast gesagt, ich sei ein faszinierender Mensch. Zum Teil stimmt diese Aussage – aber eben nur zum Teil. Ich bin nicht nur ein Mensch, Ashlyn.«
    Verwirrt sah ich in seine Augen: »Was willst du mir damit sagen?«
    »Hör mir einfach zu, ja? Du wirst alles verstehen, wenn ich fertig bin.« Er suchte kurz nach Worten. »Dass ich dir das Leben gerettet habe, ist wahr. Aber ebenso wahr ist, dass es mir wirklich keine Mühe gemacht hat. Gerade weil ich nur ein halber Mensch bin. Ashlyn, mein Geschlecht nennt man ›Marianer‹. Das leitet sich vom alten, lateinischen Wort ›Mare‹, das ›Meer‹ ab.«
    Er strich sich nun mit seinen Händen die langen dunkelblonden Haare aus dem Gesicht und entblößte so sein attraktives Gesicht. Jetzt konnte ich sehen, dass er an beiden Wangen diese schlitzartigen,

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