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Azulamar: Der Erbe von Atlantis (German Edition)

Azulamar: Der Erbe von Atlantis (German Edition)

Titel: Azulamar: Der Erbe von Atlantis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah-Janina Hannemann
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meiner Großmutter, die verlangte, dass ich als Thronerbe in der Nähe sein sollte.«
    Er senkte den Blick. »Ich weiß, dass du mir nicht glauben willst. Vielleicht ist es zu viel verlangt. Ich hätte dich nicht so überrumpeln sollen.«
    River erhob sich und ging an mir vorbei, als wolle er mir ausweichen.
    Ich hielt ihn am Handgelenk fest, zog ihn behutsam zu mir herum und legte meine Handflächen auf seine Schultern. »Gregory und meine Mutter wollen dich kennenlernen. Du bist für morgen bei uns zum Essen eingeladen. Ich weiß, dass du nicht kommen kannst, selbst wenn du es wolltest, aber – River, ich … ach … verzeih mir«, flüsterte ich.
    »Was soll ich dir verzeihen?«
    »Dass ich je an dir gezweifelt habe.«
    »Sei still, Ashlyn.«
    »Aber –«
    »Ashlyn, sch.«
    »Nein, wirklich, wir müssen darüber –«
    »Schh!« Er verschloss meine Lippen mit einem Kuss, und wir ließen uns für einige Sekunden treiben, wir erlaubten uns, uns in der Süße und Zärtlichkeit unserer Berührung einfach nur zu verlieren. Als wir den Kuss unterbrachen, war trotzdem immer noch alles so wie vorher.
    »Ich werde kommen«, sagte River.
    »Was? Du bist wahnsinnig! Wenn – wenn dich Gregory erkennt …«
    »Das Risiko muss ich eingehen. Und ich gehe es lieber ein, als es zu riskieren, dass sie dir verbieten, dich weiterhin mit mir zu treffen«, antwortete River. Er sah in diesem Moment sehr, sehr liebevoll und fürsorglich aus. Ich nehme an, dass er das schon immer war – aber noch nie eine Person hatte, auf die er diese Fürsorglichkeit hätte übertragen können.
    River öffnete für uns die Dachluke und wir kletterten auf das Dach, um jetzt endlich das zu tun, wofür wir heraufgekommen waren. Der Himmel über uns war klar und von einem tiefen Schwarz. Nur um den Mond herum, dessen Schein von keiner einzigen Wolke getrübt wurde, hatte der Himmel eine mitternachtsblaue Färbung angenommen. Die Sterne erschienen mir greifbar nah.
    »Was für ein Symbol ist denn diese Kette? Ist sie nur ein Erbstück, oder bedeutet sie noch mehr?«, erkundigte ich mich, als River den Arm gerade um mich gelegt hatte.
    »Die Kette? Ach so, die meinst du.« River löste sich kurz von mir, was ich eher unwillig zuließ. Wir befanden uns nun in der Romantik der ersten Liebe, ganz gleich, was das Schicksal ansonsten noch für uns bereithielt. Und ich brauchte seine Nähe – bedingungslos.
    River streifte die Kette ab und hielt sie mir hin, damit ich sie betrachten konnte.
    »Sie ist wirklich schön«, sagte ich, und jetzt bemerkte ich, dass ich mich geirrt hatte. Zwar war der ganze Anhänger gleichmäßig oval geformt, aber der violette, makellose Stein war zu einer Seite verjüngt und bildete so eine perfekte Tropfen- oder Tränenform.
    »Der Stein heißt Viorev, so wie alle aus seiner Art. Und diese Steine sind die Tränen, die Persephone geweint hat, erinnerst du dich an die Geschichte?«
    »Ja«, erwiderte ich, noch vollkommen fasziniert von den Tiefen des Steins.
    »Du kannst sie ruhig in die Hand nehmen«, lachte River und ließ die Kette mit dem Stein nach unten in meine geöffnete Handfläche fallen.
    Ein brennender, siedendheißer Schmerz durchfuhr mich, und ich ließ die Kette mit einem erschreckten Aufschrei fallen. Das Metall klimperte leicht, als es auf dem Holzfußboden aufkam.
    »Oh Gott, River, es tut mir leid, ich wollte sie nicht – fallen lassen …« Meine Stimme wurde brüchig, als plötzlich alles verschwommen wurde. Rasch suchte ich Halt an Rivers Schulter, der mich schnell zu seinem Bett beförderte, auf dem ich mich vorsichtshalber niederließ.
    »Tut mir leid«, beteuerte ich noch einmal. »Ich hätte vorsichtiger sein müssen, River.« Kraftlos brach ich in mir zusammen; Rivers besorgte Stimme, die immer und immer wieder meinen Namen rief, hörte ich nur noch von weit her.
    Ausgehend von der Stelle auf meiner Handfläche, mit der der Stein in Berührung gekommen war, pulsierte ein furchtbarer Schmerz durch meinen Körper. Mir kam es so vor, als würde mein Herz mit jedem Schlag eine Dosis purpurfarbenes Gift durch mich hindurchpumpen. Mir wurde heiß und kalt zugleich.
    »River!«, keuchte ich, verzweifelt nach Atem ringend.
    Ich bekam keine Luft.
    Und dann verließ noch nicht einmal mehr ein Laut meine Kehle. Alles, was vorher nur verschwommen gewesen war, wurde nun pechschwarz, bevor ich nach hinten stürzte. Ich stürzte und stürzte, als würde ich von der Erde herab in eine bodenlose Unendlichkeit fallen. Der

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