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Azulamar: Der Erbe von Atlantis (German Edition)

Azulamar: Der Erbe von Atlantis (German Edition)

Titel: Azulamar: Der Erbe von Atlantis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah-Janina Hannemann
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violette Strudel um mich herum wurde heller und verwandelte sich in einen leuchtenden, blauen Strom, der mich an kühlendes Eis erinnerte. Das Blau umhüllte mich, und dann wurde ich endgültig bewusstlos.

7. Kapitel
D IE NEUNTE S TADT
    A ls ich erwachte, war der Schmerz gänzlich verschwunden, und diese Tatsache war es wohl, die mich aufwachen ließ. Ich fühlte mich gut. Nein, nicht nur gut. Ich fühlte mich großartig, und selbst dieser Begriff schien noch untertrieben zu sein. Es war das Gefühl von absoluter Unbezwingbarkeit, das mich ausfüllte und mir befahl, aufzuwachen. Mir war nicht heiß, aber ich fror auch nicht. Unter meinen Augenlidern sah ich den Ozean, weit und offen. War dieser Ozean mein Leben, oder war ich das Leben des Ozeans?
    Nur ganz langsam wurde das Gefühl der Unbesiegbarkeit schwächer.
    Hatte ich eine Droge eingenommen, die mich zu solchen Empfindungen brachte? Nein. Es war etwas anderes.
    Aber die Erinnerung kam noch nicht zurück. Ich musste warten, bis die gestochene Schärfe, mit der ich meine Seele wahrzunehmen schien, weicher wurde und ich mich wieder auf meine Umwelt konzentrieren konnte.
    Es dauerte einige Sekunden, dann nahm ich etwas wahr – eine Hand, die die meine festhielt. Nicht unangenehm fest, sondern beinahe tröstend.
    Endlich schlug ich die Augen auf und sah mich einem gut aussehenden jungen Mann gegenüber. Ich lächelte. »Hallo River.«
    »Du bist wach«, stellte er fest und stieß einen Seufzer der Erleichterung aus. »Ich habe schon gedacht, wir müssten dich bewusstlos deinen Eltern zurückbringen.«
    »Du weißt doch, River – ich bin hart im Nehmen«, neckte ich ihn, so wie er mich hatte necken wollen. »Und Gregory ist nicht mein Vater. Nur mein Stiefvater. Das sollte klargestellt sein.«
    River fuhr sich durch sein Haar und strich es zurück, bevor er sich vorbeugte und mir einen Kuss auf die Lippen hauchte.
    Von der Seite her erklang ein Lachen, das uns beide zusammenfahren ließ. »Wenn ihr schon wieder küssen könnt, dann muss wirklich wieder alles in Ordnung sein.«
    Ich drehte mich um und sah Giles Sullivan, den dunkelhaarigen Mann aus dem Diner’s und den Ziehvater von River.
    »Guten Abend, Mr. Sullivan«, sagte ich und richtete mich ein Stückchen in Rivers Bett auf, um ihm die Hand zu schütteln.
    »Nenn mich bitte von Anfang an Giles«, erwiderte er herzlich, schüttelte meine Hand und warf erst River und dann mir einen knappen Blick zu. »Ashlyn, weißt du, was gerade passiert ist?«
    »Nun – ich habe die Kette berührt und bin bewusstlos geworden«, erwiderte ich vage, »Aber an mehr erinnere ich mich nicht mehr.«
    »River, wo ist Viorev nun?«, wollte Giles wissen.
    River griff nach der Kette, die er auf den Schreibtisch gelegt hatte. Sie sah aus wie zuvor.
    »Und nun, Ashlyn, zeig mir bitte die Hand, mit der du sie berührt hast …«, verlangte Giles.
    Ich hob etwas verwirrt meine Hand an und hielt sie ihm geöffnet hin. Erst jetzt sah ich, dass sich die Form von Viorev in meine Handfläche eingebrannt hatte – und zwar mit tiefblauer Farbe, die mich ein wenig an sehr, sehr dunkle Tinte erinnerte. Das Mal war zwar trocken, schien aber ein wenig zu schimmern und zu pulsieren, je länger ich es betrachtete.
    River sprang auf, und wich ein Stückchen zurück, sah aber nicht so aus, als würde er mich deswegen fürchten.
    »Du bist ein Wasserflüsterer …«, murmelte er und blickte mich schockiert an. Noch nie hatte ich ihn so fassungslos und überrascht gesehen.
    »Tatsächlich …«, kommentierte Giles.
    »Was soll denn bitte ein Wasserflüsterer sein?«, fragte ich verwirrt.
    Das Einzige, was mir zu dem Wort »Flüsterer« einfiel, war der bekannte Film »Der Pferdeflüsterer« mit Robert Redford. Aber was ein Wasserflüsterer sein sollte, wusste ich nicht.
    Anstatt mir eine vernünftige Antwort zu geben, warf mir River die Kette zu.
    »Leg sie dir um«, wies er mich an.
    Mit einem Seufzer nahm ich die goldene Kette und streife sie über meinen Hals. Unwillkürlich sog ich scharf die Luft ein – ich hatte das Gefühl, die Kette würde mit meiner Haut ein wenig verschmelzen. Es war nicht schmerzhaft und würgte mich auch nicht, nein, es war einfach so, als wäre die Kette nun ein Teil von mir. Ich sah an mir herab und erblickte etwas, das mich noch mehr verwirrte, als ich es sowieso schon war.
    Der Stein, Viorev, war nicht mehr purpurfarben oder violett. Er hatte eine leuchtendblaue Färbung angenommen, ähnlich wie ein klarer

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