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Azulamar: Der Erbe von Atlantis (German Edition)

Azulamar: Der Erbe von Atlantis (German Edition)

Titel: Azulamar: Der Erbe von Atlantis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah-Janina Hannemann
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uns guttut oder nicht. Ich für meinen Teil kenne Euch nicht und habe mir deswegen kein Urteil über Euch zu erlauben. Es wäre schön, wenn Ihr diese Tatsache in umgekehrter Weise nicht ignorieren würdet.«
    Hippolyta starrte mich unentwegt an, setzte sogar zum Sprechen an – aber erwiderte schließlich doch nichts.
    Plötzlich hörte ich ein leises, heiseres Lachen, das so ähnlich wie das von River klang. Ich wirbelte instinktiv herum – denn es war bereits direkt hinter mir.
    Ich sah mich einem Mann mit rabenschwarzem Haar gegenüber, dessen glühend-grüne Augen mit sichtlichem Interesse auf mich herabblickten.
    Ein, zwei, drei Herzschläge vergingen, bis ich mich von diesen faszinierenden Augen lösen konnte und den Rest seines Körpers wahrnahm – er war etwas größer als River und etwa zehn Jahre älter als ich, jedenfalls schätzte ich ihn so. Seine Haut war um ein Vielfaches dunkler, wirkte mediterran oder ein wenig lateinamerikanisch, wenn es so etwas bei Marianern ebenfalls gab. Sein Gesicht zeichnete sich durch maskuline, markante Züge aus, die ihm ein aggressives Äußeres verliehen.
    »Sprechen kann sie jedenfalls für sich, das muss man ihr lassen, findet Ihr nicht, Hoheit?«, fragte er Hippolyta, ließ mich jedoch nicht aus den Augen.
    »Ich schätze es nicht, wenn Ihr den Thronsaal durch die wenigen Geheimgänge betretet, Alastair. Sie sind für meine Sicherheit zuständig, nicht dafür, dass Ihr einen extravaganten Auftritt habt«, erwiderte Hippolyta, ohne aufseine Frage einzugehen. Erst dann fügte sie erklärend hinzu: »Wenn ich Euch vorstellen darf? Das ist Alastair, der Großmeister der Gilde der Wasserflüsterer.«
    Ich drehte mich ruckartig zu Alastair um. »Ihr seid ein Wasserflüsterer?«, fragte ich begeistert. Das erste Mal, das ich jemandem wie ihm begegnete …
    »Zu Euren Diensten …« Er verbeugte sich, griff dabei nach meiner Hand, um sie zu seinen Lippen zu heben – und ich schrie schmerzerfüllt auf.
    Ein brennender Schmerz schoss von meinem tränenförmigen Mal durch meinen gesamten Körper. Ich hatte das Gefühl, in Flammen zu stehen.
    River war sofort bei mir. Er riss mich von der Hand Alastairs los und umschlang mich von hinten mit seinen Armen.
    »Ashlyn! Ashlyn, ist alles in Ordnung?«
    »Meine Hand tut so weh …«, wisperte ich.
    River drehte sie um – und ich war noch schockierter als eben schon.
    Die bläuliche Färbung war gänzlich verschwunden: Sie schimmerte nun in einem feurigen Rot.
    »Alastair, was hat das zu bedeuten?«, verlangte River zu wissen.
    Mein Blick wanderte zu dem Ersten der Wasserflüsterer, der fast so durcheinander aussah wie ich. Er hob abwehrend die Hände, um dem Vorwurf in Rivers Stimme zu entgegen, da entdeckte ich, das sein eigenes Mal ebenso brannte wie das meine.
    »Ich habe dafür keine Erklärung, Prinz«, entschuldigte sich Alastair. Rasch schlug er seinen schwarzen Umhang über seine Handfläche, als ob er durch das Verdecken seines Mals den Vorfall aus unserem Gedächtnis löschen könnte.
    Jetzt konnte ich den Dolch an seinem Gürtel sehen, der einen blauen Viorev-Stein in sich trug. Doch ich nahm kaum noch wahr, was ich sah.
    Denn mich durchfloss ein loderndes, grünes Feuer, das direkt aus Alastairs Augen zu kommen schien. Mein ganzer Körper zitterte. Heiße und kalte Schauer rannen meinen Rücken herunter, während meine Hände unkontrollierbar zuckten.
    »River …«, stöhnte ich, »River, mach, dass dieser Schmerz aufhört …«
    »Entschuldigt mich …«, hörte ich von sehr weit her die dunkle Stimme Alastairs, dann verschwand er aus meinem Sichtfeld.
    Hippolyta hatte sich ebenfalls erhoben. »Du solltest sie nach Hause bringen, River. Was immer mit ihr los ist, es ist sicherer für sie, wenn sie wieder an Land ist, wo sie hingehört …«
    »River …«, murmelte ich kraftlos.
    Oh Gott, dieses Feuer, es war überall … Das Wasser konnte diesem Feuer nicht standhalten! Es verdampfte, wurde zu vergessenem Nichts, und ich war da, während die Flammen immer engere Kreise um mich zogen … Höllenfeuer … Das musste es sein … War ich tot? Oh, ich wollte sterben … Ich wollte in diesem Feuer vergehen, damit ich dieses Brennen endlich nicht mehr spüren musste …
    »River!«, schrie ich gellend auf, dann verschluckte mich das Feuer komplett.

8. Kapitel
E S IST ANGERICHTET
    A shlyn! Scheiße, jetzt wach doch endlich auf!« Ich wurde grob geschüttelt.
    »Ich bin wach, ich bin wach …«, murmelte ich beschwichtigend,

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