Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Azulamar: Der Erbe von Atlantis (German Edition)

Azulamar: Der Erbe von Atlantis (German Edition)

Titel: Azulamar: Der Erbe von Atlantis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah-Janina Hannemann
Vom Netzwerk:
nach Gregory Aames’ Regeln gespielt, Marianer. Und sie kann sich längst nicht mehr davon lösen.«
    Plötzlich tauchte mein Vater hinter Skelter auf der Treppe auf. »Zum letzten Mal! Verschwinden Sie aus meinem Haus!«
    Skelter musste sich noch nicht einmal komplett umdrehen: Er wandte sich leicht zur Seite und schlug mit der zur Faust geballten Hand zu. Er erwischte meinen Vater an der Schläfe; dieser taumelte zurück und stürzte rücklings die Treppe hinunter.
    »Nein!«, schrie ich und machte einen verzweifelten Schritt nach vorne.
    River hatte die gleiche Idee – jedoch schoss er nach vorne, überrumpelte so Skelter, und sie warfen sich gemeinsam die Stufen hinunter.
    Ich rannte hinterher, kam bei meinem Vater an, der sich schmerzerfüllt auf dem Boden krümmte.
    »Dad!«
    »Ashlyn – nimm das hier …« Er drückte mir ein zusammengefaltetes Papier in die Hand, sah mir noch einmal eindringlich in die Augen und wurde dann bewusstlos.
    Hastig stand ich auf und sah dann Skelter und River.
    Ich hatte einen Kampf von ihnen noch nie richtig sehen können – und er lässt sich auch kaum in Worte fassen. Es war ein rasantes Antäuschen, Angreifen, Ausweichen, ein Wechsel von Aggression und Defensive. Rivers Haar hing ihm verwegen ins Gesicht, seine Augen schienen furchtlos zu blitzen. Ihm gegenüber stand der ebenholzfarbene Skelter, das Dämmerlicht des Morgens warf bedrohliche Schatten auf seine grauenhafte Narbe, die sich über sein Auge und seine Wange zog.
    Und genau an diese Narbe tippte sich nun Skelter. »Wir haben noch eine persönliche Sache miteinander, River. Denn dein Vater ist es, dem ich das hier verdanke …«
    »Soll ich dir das andere Auge auch noch verschönern, Skelter?«, fragte River sarkastisch, bevor ein beinahe löwenartiges Fauchen aus seiner Kehle drang und er geduckt nach vorne sprang.
    Skelter war nicht so schnell wie River, ihm aber körperlich ebenbürtig. Anstatt zu versuchen auszuweichen, empfing er ihn mit einem Schlag, dem River selbst nichts mehr entgegen konnte. Skelter erwischte ihn an der Augenbraue, sie platzte auf und das Blut schoss hervor. Unwirsch fuhr River sich über die Augen, um das Blut wegzuwischen.
    »River!«, rief ich.
    »Ashlyn, hau ab! Ich schaff das auch alleine!«
    »Oder auch nicht …«, ergänzte Skelter, der nach vorne glitt, sich über seine linke Schulter abrollte und direkt bei seiner Waffe ankam, die er wohl bei dem Treppensturz verloren hatte.
    River wirbelte herum, doch Skelter hatte bereits den Abzug betätigt.
    Ein gleißend heller Bolzen verließ die Mündung des Gewehres.
    River sprang zur Seite und wurde von dem Bolzen nur noch am Oberarm gestreift.
    Doch schlagartig konnte ich in seinen Augen sehen, dass das Gift durch das Blut in seinen Körper drang. Es fiel River schwer, sich richtig abzufangen, er geriet kurz ins Taumeln, schüttelte sich die Haare aus dem Gesicht und hatte kaum Zeit, auf den Angriff von Skelter zu reagieren.
    Das Gift machte River schwerfälliger und langsamer.
    Skelter schlug ihm brutal ins Gesicht; River stolperte rückwärts und knallte gegen einen Schrank, dessen gläserne Türen klirrend splitterten. Blutspritzer verteilten sich auf dem Boden. Skelter war bereits da, packte River, der verzweifelt versuchte, sich aus Skelters Griff zu winden, und drückte ihn zu Boden.
    »Nein!«, schrie ich auf.
    Ich hatte mich in den letzten Sekunden nicht vom Fleck rühren können, so erschüttert war ich gewesen. Doch nun kam Bewegung in mich: Ich sprang vorwärts, hängte mich an Skelters Hals und versuchte, ihn von River wegzuzerren.
    »Lass ihn los! Skelter, bitte! Lass ihn los!« Meine Stimme überschlug sich fast.
    Doch der Ausdruck in Skelters Gesicht war starr und kalt wie Eis geworden. Seine schwarzen Augen waren auf den verbissen kämpfenden River gerichtet, die Finger seiner linken Hand legten sich nun um dessen Kehle. Es dauerte einige Augenblicke, bis er überhaupt bemerkte, dass ich an ihm zerrte – und er schlug einfach nur mit dem flachen Handrücken zu.
    Die Wucht genügte, mich nach hinten zu werfen.
    »Ashlyn«, keuchte River. »Ashlyn, lauf!«
    Seine Stimme ging in einem furchtbaren Stöhnen unter, denn Skelter hatte erneut nach seiner Betäubungswaffe gegriffen, drückte sie gegenRivers Schulter und betätigte den Abzug. River entfuhr ein Seufzen, seine Augen bohrten sich in meine und dann wurde er bewusstlos.
    Ich wusste, für diesen Moment hatten wir verloren. Wir hatten Skelter und Gregory

Weitere Kostenlose Bücher