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Azulamar: Der Erbe von Atlantis (German Edition)

Azulamar: Der Erbe von Atlantis (German Edition)

Titel: Azulamar: Der Erbe von Atlantis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah-Janina Hannemann
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es mit Chile? Oder Paraguay?«
    Ich senkte den Blick. »Irgendwie hab ich nicht gedacht,
so weit
weg zu müssen.«
    Rivers Blick wurde hart und grimmig, so, wie er früher immer gewesen war. »Wenn du nach Hause willst, dann geh. Es steht dir frei.«
    Verletzt stand ich auf. Ich sagte nichts, bevor ich nicht selbst auch meine Jeans angezogen hatte – Rivers Hemd trug ich immer noch.
    Erst dann antwortete ich ihm: »Dir ist es also egal, ob ich dabei bin?«
    River zuckte gefühllos mit den Schultern. »Das hab ich nicht gesagt. Ich meine nur, dass du machen kannst, was du willst. Ich werde garantiert nicht verlangen, dass du mich ins Ungewisse begleitest. Meine Eltern waren auf der Flucht, und jetzt bin ich es. Du hast keine Ahnung, was das bedeutet, also verpflichte dich nicht.«
    Wütend warf ich den Kopf in den Nacken. »Ich glaube, du weißt gar nicht, was du mir mit deinen Worten manchmal antust, nicht wahr?«
    River blickte mir in die Augen. »Wovon sprichst du?«
    »Davon, dass du uns beiden einreden willst, dass unsere Beziehung nur ein flüchtiges Feuer ist. Sicher, vielleicht willst du mich nur davor bewahren, Fehler zu machen.« Kühn reckte ich den Hals. »Aber ganz ehrlich, River: Einen Vater, der das macht, hab ich schon. Ich will dich. Ohne Wenn und Aber, ohne Abstriche, ohne Bedingungen.«
    Spöttisch lächelnd stemmte River die Hände in die Hüften und trat auf mich zu. »Du bist die verwöhnte Naivität in Person.«
    »Und du bist arrogant«, erwiderte ich beflissen. »Wie du siehst, ergänzen wir uns perfekt.« Wir zogen uns gleichzeitig zu einem kurzen Kuss heran – doch so kurz er auch war, so intensiv und begierig war er ebenfalls. Die Erinnerung an die vergangene Nacht konnte ich durch seinen köstlichen Geschmack spüren.
    »Wie Christine und das Phantom der Oper«, verglich ich lächelnd.
    »Dann wählst du zum Schluss wohl eher Raoul und nicht das Phantom, das sein Leben lang hinter einer Maske lebt, das der Welt und auch Christine ein verbittertes, wütendes Wesen zeigt …«, murmelte er melancholisch.
    »Wohl kaum, River. Dafür bist du mir zu nahe
«,
antwortete ich schlicht.
    Gerade wollten wir zu einem erneuten Kuss ansetzen, als plötzlich …
    »Was zum Teufel – nein! Halt! Was tun Sie da? Kommen Sie zurück, raus hier oder ich rufe die Polizei!«
    Von unten schallte die wütende Stimme meines Vaters durch das Haus.
    River und ich zuckten gleichzeitig zusammen.
    »Scheiße«, fasste ich die Situation zusammen. »Das kann nur eins bedeuten. Skelter ist da.« Niemand sonst wäre so einfach an meinem Vater vorbeigekommen – denn auch überarbeitet konnte er sehr, sehr eindrucksvoll und imposant wirken. Einen Einbrecher hatte er mal so eingeschüchtert, dass dieser sofort ein umfassendes Geständnis bei der Polizei ablegte (die er auf Anweisung meines Vaters sogar selbst angerufen hatte). Damals war ich erst vier gewesen. River packte mich an den Schultern, nur für den Bruchteil einer Sekunde. »Versprich mir, dass du läufst. Egal, was geschieht. Du läufst und drehst dich nicht um.«
    »Was?«
    »Versprich es mir! Los! Schwör es! Selbst wenn er mich erwischt, selbst wenn ich verletzt werde, selbst wenn ich sterbe – du läufst und siehst nicht zurück! Verstanden? Versprich es mir!«
    In seinen Augen loderten blaue Flammen.
    Seine Worte ließen grauenhafte Bilder in mir aufsteigen: Rivers schöne Augen, matt und ohne Glanz, er, zusammengekrümmt auf dem Boden, neben ihm ein triumphierender Skelter. »Ich verspreche es«, entfuhren mir die ersehnten Worte, nur so leise, dass er sie erraten konnte, und schon packte River meine Hand, riss die Tür auf – und wir sahen uns mit Skelter Auge in Auge.
    »Hallo, River. Hallo, Ashlyn«, sagte er leise. Mein Blick löste sich von seinen Augen, wanderte herab, und ich sah direkt in die Mündung des furchtbaren silbernen Gewehrs, in dem die Metallbolzen steckten, mit denen Gregory es geladen hatte.
    »Skelter«, brachte ich atemlos hervor. »Tu das nicht.«
    »Ergebt ihr euch freiwillig?«, lautete seine Antwort.
    River schob sich schützend vor mich. Ich konnte aus den Augenwinkeln seinen verbissenen Gesichtsausdruck sehen.
    »Niemals.«
    Skelter entsicherte geräuschvoll die Waffe.
    »Dann kann ich für nichts mehr garantieren.«
    »Lass Ashlyn aus dem Spiel. Es geht nur uns beide was an«, verlangte River, ohne auf meine leisen Proteste zu reagieren.
    Doch Skelters Miene veränderte sich kein bisschen, als er ablehnte: »Das Spiel wird

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