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Azulamar: Der Erbe von Atlantis (German Edition)

Azulamar: Der Erbe von Atlantis (German Edition)

Titel: Azulamar: Der Erbe von Atlantis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah-Janina Hannemann
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unglaublich liebenswürdig waren. Zumeist erklärten sie mir erst, wie gefährlichen Trampen war, dann zeigten sie mir Fotos von ihren siebenundzwanzig Katzen, und wir hörten Schlageraus den Sechzigern im Radio, während wir auf den Autobahnen im Auto dahinkrochen.
    Es ging nicht schnell, aber wenigstens passierte mir nichts.
    Auf dem letzten Stück erkundigte ich mich bei einem Busfahrer, wo das Labor zu finden sei, und er erklärte mir, dass es irgendwo in Santa Monica war. Aber es sei ihm neu, dass man es besichtigen könne.
    Nach Santa Monica zu kommen, war nach all den Strapazen nicht mehr sonderlich kompliziert, aber nun warfen sich neue Fragen auf: Wie sollte ich hinein kommen? Was würde mich dort erwarten? Wem konnte ich noch vertrauen? Gab es überhaupt jemanden, der mir helfen konnte?
    Einen Moment lang spielte ich mit dem Gedanken, Polizei und Presse auf Gregory und sein Labor zu hetzen, aber ich verwarf diese Idee sogleich wieder. Gregory war viel zu einflussreich, als dass ihm irgendetwas hätte nachgewiesen werden können. Die Polizei stand ebenso unter seiner Kontrolle wie die Journalisten Kaliforniens. Nein, ich musste das auf meine eigene Art und ohne große Hilfe erledigen.
    Zumal es niemanden gab, der River mochte und –
    Ich hielt in meinem Gedankengang inne.
    Gerade streifte ich nachdenklich durch eine dunkle Straße, die mich sehr an eine andere erinnerte … Und es gab doch jemanden, der River gut leiden konnte: sein Boss, Ribbon, dessen Auto vor der Einfahrt meines Vaters mit durchstochenen Reifen stand. Ribbon hatte gut von ihm gesprochen, er hatte mich ins Elysium gelassen, obwohl ich zu jung war und – und er hatte genügend kriminelle Energie, um mir bei meinem waghalsigen Plan zu helfen.
    Ich schlug mich also bis zum Elysium durch – und traf natürlich an diesem Abend umso mehr auf Widerstand bei den Türstehern.
    Ich stand vor ihnen, ein wenig zerrupft, hatte sein Tagen nicht mehr duschen können, in einem viel zu großen schmutzigen Hemd von River, mit verwischter Wimperntusche vom Wasser und vom Weinen. Der Saum meiner Jeans war angerissen, und ich schleppte nur einen übergroßen dunkelgrünen Rucksack mit mir herum.
    »Ich muss hier rein. Bitte«, sagte ich mit gedämpfter Stimme.
    »Keine Chance«, sagte einer der Türsteher.
    »Aber ich muss unbedingt mit Ribbon sprechen!«
    »Das wollen alle, Schätzchen. Und ich empfehle dir, dich mal im Spiegel anzuschauen, bevor du das nächste Mal auftauchst.« Er musterte mich von oben bis unten. »Dann wird ja sogar vielleicht noch was aus dir.«
    »Sie werden es bereuen, wenn Sie mich nicht reinlassen«, erwiderte ich ruhig. Ich hatte in den letzten Wochen gelernt, dass man hartnäckig, aberkeinesfalls ausfallend werden durfte. Und ich durfte keine Chance verspielen, denn je mehr Zeit ich verlor, in desto größerer Gefahr schwebte River.
    Plötzlich tauchte ein weiterer Rausschmeißer neben dem Mann auf, und ich erkannte ihn als Vlad, der, der von Ribbon das letzte Mal zurechtgewiesen worden war. »Ich regele das, mach du hinten weiter«, wies er seinen Kollegen an, verschränkte dann die Arme vor der Brust und sah mich ernst an. »River ist nicht da. Ich weiß auch nicht, wo er ist. Aber wenn du ihn siehst, sag ihm, dass Ribbon außer sich vor Wut ist – er hasst es, wenn man Termine nicht einhält, zumal er sich sein Auto ausgeliehen hat.«
    »Genau darum geht es«, antwortete ich leise. »Es ist etwas Furchtbares passiert. River und ich brauchen Ribbons Hilfe. Ich bitte Sie, Vlad, bringen Sie mich zu ihm!«
    Einen Moment lang sah er mich nachdenklich an.
    »Also gut, komm rein.« Er packte nach meiner Schulter und zog mich hinter sich in das Getümmel des Elysiums.
    Der Club war genauso extravagant und berauschend wie damals, als ich ihn zum ersten Mal betreten hatte. Momentan lief keine Show, aber der ganze Club war mit asiatischen Drachen geschmückt. Sie hingen einfach überall: als bemalte Holzfiguren an der Decke, wie Wandteppiche an den rauen Mauern, und die Tänzerinnen waren in die gleichen Farben gekleidet.
    »Ich weiß nicht genau, wo Ribbon ist … Warte …« Vlad sah sich suchend um und ließ seinen Blick über die Menge schweifen. »Möglicherweise ist er auch oben in der Lounge …«
    »Da ist er!« Ich hatte ihn entdeckt.
    Ribbon ging gerade über die Art Laufsteg, der die tanzende Menge teilte. In seinen Armen hatte er zwei spärlich bekleidete, äußerst schöne, langbeinige Frauen, die sogar größer waren als

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