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monströse Schlagbeil in meinen Händen hielt, um Holz zu hacken und es versuchte, mit Schwung anzuheben, verlor ich die Kraft, so dass die Axt um Haaresbreite an meinen Füßen vorbeischrammte und sich im Gras vergrub.
„ Mädchen, um Himmelwillen! Was machst du da?“, wurde ich von einer männlichen Stimme von einer weiteren Wahnsinnstat abgehalten. Nämlich: Mein ganzes Körpergewicht nach hinten zu verlagern, um das feststeckende Beil mit Leibeskräften aus dem Boden zu ziehen.
Von Überanstrengung gezeichnet starrte ich in das fassungslose Gesicht von Hugo, der mich am Kragen packte, um mich von der Axt loszureißen.
Jedoch war seine Mühe vergebens, da ich wie festgeklebt an dem Ding hing, als würde ich an einer Riesenrübe ziehen. Erst als er mich anbrüllte, loszulassen, lösten sich meine Finger und ich taumelte rücklings ins nahe gelegene Gebüsch.
„ Hat dir etwa deine Tante befohlen, dass du Holz hacken sollst?“, fragte er mich entsetzt, während er sich die Ärmel hochkrempelte, mir befahl Abstand zu halten, und selbst zur Tat schritt.
„ Nein“, log ich. „Tante hat nur gesagt, dass ich Holz holen sollte, aber es war keins mehr da, deswegen habe ich gedacht ... “, stammelte ich abgelenkt, weil ich Hugo beobachtete, wie er ohne große Kraftanstrengung mit der Axt hantierte und mir dabei das gespaltene Holz um die Ohren flog.
„ Na ja“, grinste er. „Da kann man ja froh sein, dass noch ein paar Holzklötze herumlagen, sonst hättest du wahrscheinlich einen Baum gefällt!“
Ich nickte zustimmend und sammelte das Feuerholz auf, bevor wir gemeinsam ins Haus gingen.
Tante Kunigunde hatte sich in den Stunden, in denen ich meinen Frondienst verrichtete, ihrer Schönheit gewidmet und erwartete uns bereits in Divenpose am obersten Treppenabsatz . Mit einem bunt bestickten Fächer in der einen und einer meterlangen Zigarettenspitze, in der anderen Hand. Auf dem Kopf trug sie einen schwarzen Hut, in der Größe eines Flugzeugpropellers.
Eigentlich hatte ich gehofft, dass sich Hugo meiner annimmt und Tante Kunigunde die Leviten liest . Aber Hugo ließ wie hypnotisiert das Holz fallen, das er noch draußen sorgfältig auf seinen Arm gestapelt hatte, als er Kunigunde erblickte.
Kein Wunder, dass er sich verhielt, als hätte sie ihn mit einem unsichtbarem Lasso eingefangen, denn sie sah aus wie ein engere Verwandte des Teufels.
Sie trug ein schwarzes , bodenlanges Seidenkleid mit einem Schlitz, der bis zu ihren prallen Oberschenkeln reichte. Ihre pechschwarzen Augen blitzen gefräßig auf ihn herab. Und ihr flacher Atem brachte ihr ausladendes Dekollete zum Beben, als würde sie innerlich brodeln. Wie ein verhexter Esel taumelte Herr Hugo die Treppe empor und umschmeichelte sie mit der Galanterie eines Höflings.
„ Lämmchen, du siehst grandios aus, einfach hinreißend, superb, zum Reinbeißen - ich bin sprachlos!“
Verfiel dann aber doch in die Gossenjargon eines Schweinhirten. Klatschte ihr auf ihr strammes Hinterteil und drückte seine eh schon platt gedrückte Nase in ihren Ausschnitt. Zu meinem Erstaunen, passte sich Kunigunde seinen schlechten Manieren an. Sie schlug vergnügt mit ihrem Fächer auf seine Glatze. Kreischte und schien sich plötzlich von der unnahbaren Diva in ein beschwipstes Freudenmädchen verwandelt zu haben. Beide verschwanden im Spiegelkabinett. Donnerten die Tür hinter sich zu und ließen mich mit meinen aufgesammelten Holz auf dem Arm, auf der Treppe sitzen.
Ich zog mich enttäuscht in mein Zimmer zurück, das sich direkt neben dem Spiegelkabinett meiner Tante befand und traute auf einmal meinen Augen kaum. Auf meinem Nachttisch stand Kunigundes Schmuckschatulle. Meine Erbschaft!
Selig vor Glück, schloss ich sie in meine Arme. Streichelte liebevoll über das polierte Mahagoniholz und drehte behutsam den Schlüssel im Schloss herum, als würde ich eine Bombe entschärfen.
Gedanklich bedankte ich mich bei meiner Tante, die im Nebenzimmer herumtobte und nichts Besseres zu tun hatte, als mit Hugo Räuber und Gendarm zu spielen.
Ich dagegen tauchte mit einem beseelten Lächeln ab, in die Welt der Rubine, Smaragde, Edelsteine, Perlen, und ließ mich vom mysteriösen Glanz der Steine berauschen.
Bis zum Morgengrauen, als die ersten Vögel erwachten und sich im Nebenzimmer die Stätte des Lasters schon längst in eine Hort der Ruhe und Beschaulichkeit verwandelt hatte, drehte ich mich wie eine eitle Elster vor dem Spiegel. Geschmückt mit Ringen, die
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