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B155 - Die Mafia schickte ihre Henker

B155 - Die Mafia schickte ihre Henker

Titel: B155 - Die Mafia schickte ihre Henker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Mafia schickte ihre Henker
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ich ihm nachgejagt hatte, hatten den angeblichen Bauer getroffen.
    Dann hatte der Mann seinen Komplicen fallen gelassen und statt dessen den halb bewußtlosen de Sica mit sich geschleppt.
    Ich ging zurück ans Telefon und erstattete dem Chef Bericht. Er hörte mir ruhig zu.
    »Die Sache ist gründlich schiefgegangen, Jerry«, sagte er. »Aber ich kann Ihnen keinen Vorwurf machen. Ich weiß, daß Sie Ihr Bestes getan haben, und ich bin froh, daß Sie unverletzt geblieben sind.«
    Unverletzt! Das entsprach nicht ganz den Tatsachen, aber immerhin, ich lebte noch.
    »Wenigstens wissen wir jetzt zweierlei«, fuhr Mr. High fort. »Erstens: De Sica wurde von seinen Gegnern entführt, und zweitens: In der Polizei, vielleicht sogar bei uns, gibt es ein Loch. Irgend jemand muß ja schließlich die beiden Gangster darüber informiert haben, daß Sie de Sica festgenommen haben und daß zwei Beamte vom nächsten Revier unterwegs sind, um de Sica zu holen. Wir müssen dieses Leck finden, Jerry, so schnell wie möglich.«
    »Ich glaube, wir brauchen nicht lange zu suchen, Chef«, sagte ich.
    »Wollen Sie nicht deutlicher werden, Jerry? Wenn Sie etwas wissen, dann sagen Sie es!«
    »Ich weiß gar nichts, ich habe nur eine Vermutung.«
    »Welche?« fragte der Chef.
    Ich antwortete nicht. Ich hatte es plötzlich sehr eilig. Als ich nach draußen kam, kniete Rynerson immer noch vor Bauer.
    »Es ist aus«, sagte er leise. »Charley ist tot.«
    Ich bückte mich nieder und fühlte Bauers Puls. Wenn es noch einen Pulsschlag bei ihm gab, dann war er so schwach, daß ich ihn nicht fühlen konnte. Aber noch etwas erregte meine Aufmerksamkeit: Ich sah die Wunde an Charley Bauers Stirn, stutzte. Ich wußte, daß der Mann keine Kopfwunde gehabt hatte, als ich ihn verließ, um einen Arzt zu rufen. Diese Wunde war ihm also erst zugefügt worden, während ich mit dem Chef sprach. Schlagartig fiel bei mir der Groschen.
    »Sie sind verhaftet, Rynerson!« sagte ich. »Stehen Sie auf, und nehmen Sie die Hände hoch. Wenn Sie Dummheiten machen, schieße ich sofort.«
    Die Waffe in meiner Hand verlieh meinen Worten den nötigen Nachdruck.
    »Was soll der Unsinn?« fragte Rynerson. »Sind Sie plötzlich übergeschnappt, Cotton?«
    »Sparen wir uns lange Diskussionen, Rynerson. Sie haben Ihren Kollegen Charley Bauer ermordet, während ich eben in dem Haus da drinnen telefonierte.«
    »Ich glaube wirklich, Sie haben den Verstand verloren, Cotton. Charley war mein Freund, weshalb hätte ich ihn umbringen sollen?«
    »Weil Sie für die Unterwelt arbeiten. Sie haben, als Sie mit Bauer hierhergeschickt wurden, unterwegs Ihre Auftraggeber angerufen und ihnen erzählt, daß de Sica hier ist. Darauf kamen die beiden schrägen Vögel, die de Sica mitnehmen und mich umlegen wollten. Die beiden haben hier in dieser dunklen Durchfahrt auf Sie und Bauer gewartet. Bauer bekam ein Messer in die Brust. Mit Ihnen ist man glimpflicher verfahren. Ein harmloser Schlag auf den Kopf, damit Sie nachher sagen konnten, auch Sie seien überfallen worden, das war alles, was Sie ertragen mußten. Sicher bezahlt man Sie gut.«
    »Das werde ich mir nicht bieten lassen, Cotton. Ich werde Sie anzeigen. Wegen Verleumdung und wegen Mißbrauchs Ihrer Befugnisse. Ihre Dummheit wird Sie Ihren Job kosten.«
    Ich ließ mich von Rynersons Drohungen nicht beeindrucken.
    »Die beiden Gangster nahmen Ihnen und Bauer die Dienstausweise und die Waffen ab. Bei dem Überfall auf mich haben sie dann allerdings ihre eigenen Waffen benutzt. Wahrscheinlich fühlten sie sich damit wohler. Die Sache ging allerdings schief. Einer von ihnen mußte ins Gras beißen. Und noch etwas ging schief: Ihr Kollege Charley Bauer war noch nicht tot, als ich ihn fand. Für Sie bestand also die Gefahr, daß er am Leben blieb und uns erzählte, daß Sie mit den Gangstern unter einer Decke steckten.«
    »Sie werden keinen Menschen finden, der Ihnen dieses Märchen glaubt.«
    »Ich werde zwölf Geschworene und einen Richter finden, die sich von den Tatsachen überzeugen lassen«, sagte ich ruhig. »Aber wir wollen den Ereignissen nicht vorausgreifen. Bleiben wir bei dem, was sich vor wenigen Minuten ereignete. Charley war für Sie eine Gefahr, also mußte er sterben. Während ich ins Haus ging, um einen Arzt für Charley zu rufen, erschlugen Sie ihn. Ihr Pech dabei ist nur, daß ich Charley vorher untersucht hatte und deshalb mit Sicherheit weiß, daß er außer dem Messerstich keine Wunde hatte.« Rynerson grinste. »Nur

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