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B155 - Die Mafia schickte ihre Henker

B155 - Die Mafia schickte ihre Henker

Titel: B155 - Die Mafia schickte ihre Henker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Mafia schickte ihre Henker
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setzte mir die Mündung der Waffe auf die Brust. Dann schob er mich langsam in das verlassene Büro zurück. Auch der angebliche Rynerson fischte sich ein Schießeisen aus der Schulterhalfter.
    Es ist wohl überflüssig, zu betonen, daß es keine Polizeirevolver waren, die die beiden Kerle mir unter die Nase hielten.
    Rynerson schob die Tür mit dem Fuß zu. »Hände hoch, Cotton, und zurück zur Wand!« befahl er.
    Ich gehorchte. De Sica sah mit blassem Gesicht zu. In seinen Augen mischten sich Hoffnung und Angst. Er wußte nicht, ob die beiden falschen Polizisten gekommen waren, um ihm zu helfen oder ihn umzubringen.
    Aber die beiden kümmerten sich nicht um ihn. Sie gönnten ihm keinen Blick, solange ich noch bewaffnet war.
    Rynerson, oder wie er sonst heißen mochte, hielt mich mit seinem Schießeisen und einem ebenso häßlichen Grinsen in Schach, während Bauer vorsichtig von der Seite auf mich zukam und mir meinen Smith & Wesson aus der Schulterhalfter zog.
    In meinem Hosenbund steckte de Sicas Kanone mit dem Schalldämpfer. Bauer nahm sie mir ebenfalls ab. Damit beendete er zufrieden seine Durchsuchung. Er kam nicht auf den Gedanken, daß ich mehr als zwei Kanonen am Leib tragen könnte. Eine gehörte mir, die andere de Sica, das war eine einfache Rechnung für den Halunken. Er ahnte nicht, daß ich de Sica auch noch eine zweite Waffe abgenommen hatte. Und deshalb blieb die automatische Pistole in meiner Hosentasche.
    Ich stellte es mit Genugtuung fest. Man weiß nie, wozu man so ein Ding mal brauchen kann.
    »Hallo, de Sica«, sagte Rynerson mit seinem schmierigsten Lächeln, als habe er den Gangsterboß eben erst gesehen. De Sica verhielt sich abwartend. Zuerst wollte er wissen, wer die Kerle waren, bevor er in einen Jubel ausbrach, der sich allzu schnell als voreilig und unbegründet erweisen konnte.
    »Komm mit, de Sica!« sagte Bauer. Er packte den Mafia-Boß am Genick und riß ihn vom Stuhl hoch. Jetzt begriff auch de Sica, daß die beiden nicht seine Freunde waren.
    Er versuchte sich loszureißen und sich mit seinen gefesselten Händen zu wehren. Es war hoffnungslos, und das machten sie ihm sofort klar. Rynerson holte kurz aus und schlug ihm den Griff seines Revolvers ins Gesicht. De Sica taumelte zurück. Quer über seine Stirn lief eine lange blutende Schramme.
    Bevor de Sica zusammenbrechen konnte, gab ihm Bauer einen Stoß, so daß er bis zur Tür stolperte. Er fiel mit vollem Gewicht dagegen. Die Tür flog krachend auf. De Sica stolperte und fiel der Länge nach in dem dunklen Gang hin. Er blieb benommen liegen.
    Die beiden Gangster wandten ihre Aufmerksamkeit sofort mir zu.
    »Wir müssen uns nun von Ihnen verabschieden, Cotton«, sagte Rynerson, immer noch grinsend. »Für immer.«
    Er hob seinen Revolver. Ich warf mich zur Seite. Im selben Augenblick krachte Rynersons Schuß. Dort, wo ich eben noch gestanden hatte, war nun ein häßliches Loch im Verputz, aber ich lag inzwischen schon auf dem Boden. Hinter dem Schreibtisch.
    Unter dem Schreibtisch hindurch sah ich die beiden Männer. Ich fischte de Sicas Automatic aus der Hosentasche, entsicherte sie und beteiligte mich recht lebhaft an der lautstarken Unterhaltung. Weder sie noch ich benutzten Schalldämpfer.
    Bauer war der erste, den ich traf. Er stolperte zurück und deckte für einige Sekunden seinen Komplicen mit dem eigenen Körper. Das hatte zwei Folgen, die weder er noch ich beabsichtigt hatte: Zum einen bekam auch er noch die Kugel in den Leib, die ich für Rynerson vorgesehen hatte, zum anderen hatte Rynerson dadurch Gelegenheit, ungehindert draufloszuballern.
    Ich sah, wie Rynerson plötzlich die Waffe hob und gegen die Decke schoß. Als plötzlich Glas klirrte und es gleichzeitig im Raum finster wie in einem Grab wurde, begriff ich, warum. Er hatte die kahle staubige Lampe an der Decke ausgeschossen.
    In der Dunkelheit hörte ich schlurfende Schritte in der Nähe der Tür und schoß. Die Tür wurde zugeschlagen. Ich schoß weiter.
    Dann hörte ich die äußere Tür, die Tür zum Hof. Ich sprang auf. Es war stockfinster im Raum, aber ich fand die Tür zum Gang schnell. Draußen im Hof vernahm ich Schritte von zwei Männern, die sich hastig entfernten. Dem Geräusch nach schleppte der eine den anderen ziemlich gewaltsam fort.
    »Verflucht noch mal, komm schon und mach jetzt nicht schlapp!« hörte ich Rynersons unangenehme Stimme.
    Ich rannte auf die offenstehende Tür zum Hof zu. Bevor ich den zweiten Schritt gemacht hatte, fiel ich

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