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Babel 17

Babel 17

Titel: Babel 17 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Samuel R. Delany
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schwenkte scharf abwärts und zur Seite, zog in einer Haarnadelkurve aufwärts und zurück und war über und hinter der Kette der Verfolger, die vom Mutterschiff ferngesteuert wurden und nicht schnell genug reagieren konnten.
    »Los!« schrie er ins Mikrophon, vom Jagdfieber gepackt. Er feuerte, und sein Gefährte schloß sich an. Sie konzentrierten sich auf das Kampfboot vor ihnen, und nach kaum zehn Sekunden zerplatzte es in einer Trümmerwolke. Unterdessen hatten die anderen Invasoren das Schiff voraus gesehen. Ciribia war Allianz, und wenigstens einer der fremden Kampfpiloten wußte es und eröffnete das Feuer auf das im Raum hängende Gebilde. Rydra sah grünes Feuer in scharf gebündeltem Strahl hinausschießen, aber es erreichte den Ciribier nicht. Das Kampfboot verschwand in einer weißglühenden Wolke, die sich schwärzte und auflöste. Die beiden übrigen Boote nahmen den gleichen Weg.
    »Zurück zum Kampfgebiet, Brass!« rief Rydra, und sie schwangen empor und in weitem Bogen zurück.
    »Gute Arbeit«, sagte der Schlächter. »Nichts geht über die ciribische Hitzestrahlung. Absolut vernichtend, und es gibt keine Abwehr dagegen.«
    »Mit dieser Waffe könnten sie sich zu Herren der Galaxis machen«, sagte Rydra nachdenklich.
    Der Schlächter lachte rauh. »Zum Glück sind sie nicht wie wir, sondern friedfertig und tolerant. Sie haben sich in einem Vertrag verpflichtet, diese Waffe nur defensiv einzusetzen. Das war das Gute an Ihrer Idee, Rydra: wir verleiteten die Invasoren zum Angriff auf den Ciribier.«
    »Wollen wir es noch mal versuchen?« fragte Rydra.
    »Wir sind schon dabei, Kapitän!« kam Brass’ Stimme aus dem Lautsprecher.
    »He, Schlächter!« meldete sich Tarik. »Was machst du dort?«
    »Es hatte Erfolg, nicht wahr?«
    »Ja. Aber du hast in unserer Verteidigung ein zwanzig Kilometer breites Loch hinterlassen!«
    »Sagen Sie ihm, wir werden es in einer Minute stopfen, wenn wir die nächste Gruppe in den Hitzestrahl gelockt haben.«
    Tarik mußte sie gehört haben, denn er fragte aufgebracht zurück: »Und was sollen wir in den nächsten sechzig Sekunden tun, meine Dame?«
    »Kämpfen wie die Teufel!« lachte Rydra.
    »Vorsicht, Schlächter, sechs hinter dir. Schüttle sie ab, und schnell!«
    »Ich kann ihnen leicht entwischen«, rief Brass dazwischen. »Sie werden alle ferngesteuert. Ich habe mehr Freiheit.«
    Zwei Minuten später war von den sechs Verfolgern nur noch einer übrig, aber auch das Begleitboot des Schlächters war vernichtet. Der Schlächter war ruhig und zuversichtlich. »Jetzt sind wir in der Übermacht, und dieser eine Verfolger bringt mich nicht in Schweiß; er scheint sich verschossen zu haben.«
    Tarik sagte: »Von hier aus habe ich den Eindruck, daß er entern will. Nur nicht unvorsichtig werden, Schlächter.«
    Rydra warf dem Schlächter einen fragenden Blick zu.
    Er grunzte mißbilligend. »Helden«, sagte er. »Sie werden versuchen, längsseits zu gehen, unser Boot zu entern und uns im Nahkampf zu erledigen.«
    »Nein, keinen Nahkampf!« sagte Rydra heftig. »Brass, schütteln Sie dieses Boot ab! Bringen Sie uns in Schußposition, oder rammen Sie es! Tun Sie irgendwas!«
    »Kann ein paar Rippen kosten …«, knurrte Brass. Das Boot schwang in einer Korkenzieherbewegung abwärts und herum, und sie wurden hart in ihre Gurte gepreßt. Der Bildschirm zeigte das Kampfboot der Invasoren schräg über ihnen. Es kam ihnen nach, wollte sich nicht abschütteln lassen.
    »Wir haben eine gute Chance, wenn sie entern«, sagte der Schlächter beruhigend. »Sie wissen nicht, daß eine volle Mannschaft an Bord ist. Sie haben nicht mehr als zwei Mann, weil Pilot und Maschinist an ihren Plätzen bleiben müssen …«
    »Vorsicht, Schlächter!«
    Das feindliche Boot füllte den Bildschirm aus. Ein Stoß, dann ein lautes metallisches Schlagen und Scharren, das den Rumpf erschütterte.
    Der Schlächter befreite sich aus seinen Gurten und grinste. »Auf zum Nahkampf. Wohin gehen Sie, Rydra?«
    »Mit Ihnen.«
    Er blickte sie zweifelnd an. »Keine gute Idee, aber wenn Sie es wollen … Haben Sie eine Waffe?«
    »Natürlich.«
    Der Schlächter beugte sich über das Mikrophon und sagte: »Der Feind hat längsseits festgemacht und versucht zu entern. Wer eine Handfeuerwaffe hat, kommt sofort zur Luftschleuse. Ende.« Er richtete sich auf, stellte den Hebel eines Schwereindukteurs auf volles Feld und nickte ihr zu. »Kommen Sie.«
    »Wozu ist das?«
    »In einem Raumanzug dort draußen kämpfen

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