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Babel 3 - Geisterliebe

Babel 3 - Geisterliebe

Titel: Babel 3 - Geisterliebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cay Winter
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einer Hexe und eines Plags, verbunden in einem wirbelnden Strudel, der so mächtig war, dass nichts ihn aufhalten konnte.
    Ist es das, was du willst?
    Sam drückte ihre Hand fester und Babel gab ihm endlich nach, übertrug die Magie auf ihn und konnte sehen, wie sich der dunkle Glanz seiner Haut vertiefte, den nur sie wahrnehmen konnte. Ein Laut entkam seiner Kehle, beinahe etwas wie ein Grollen und nun sah auch Tom zu ihm hinüber.
    Die dämonische Seite in Sam drang an die Oberfläche, ein Zittern unter der Haut, und Babel spürte seine Kraft. Sie konnte sich vorstellen, wie sich Sam auf seine Opfer stürzen würde, ein Hurrikan, den man nicht mehr aufhalten konnte.
    Und sie wollte es auch nicht. Die Vision seiner Entfesselung erregte sie, und die Moral schlüpfte ihr durch die Finger, während sie zusah, wie Sam immer mehr zu dem wurde, was er schon immer gewesen war: ein Brennen, dem man sich nicht entziehen wollte.
    Ohne Vorwarnung packte er sie am Nacken und zog sie zu sich. Als er sie küsste, drängte sie sich an ihn, als könne sie so die Verbindung zu ihm auch physisch erzwingen. Wenn Zeit dafür bliebe, würde sie mit ihm schlafen, genau jetzt, in diesem magischen Wirbel. Aber Sam wandte langsam den Kopf und sie folgte seinem Blick.
    Toms Gesicht zeigte den Schock, den sie erwartet hatte.
    Aber sie sah auch noch etwas anderes.
    Ein Verlangen, nach dem, was Sam und Babel hatten, das noch über sein Verlangen nach Babel hinausging. Die Sehnsucht nach dieser Freiheit, die sie teilten, der Macht, der Impulsivität – diesem Leben ohne Reue.
    Und auch Sam musste es gesehen haben, denn er lachte kurz auf, doch es klang nicht hämisch, nur amüsiert, und bevor Babel es verhindern konnte, hatte er Tom zu sich gezogen und auch ihn geküsst. Beinahe aggressiv und mehr ein Kommentar als eine Geste der Zuneigung, aber Tom stieß ihn nicht von sich. Stattdessen blinzelte er und rieb sich verblüfft mit den Fingerspitzen die Lippen. Dann warf er Babel einen fragenden Blick zu, doch sie konnte nur mit den Schultern zucken.
    Es hatte keinen Sinn zu versuchen, Sam zu verstehen, wenn er einem Impuls nachgab. Wer wusste schon, was ihm durch den Kopf – oder auch durch andere Körperteile – ging? Dieser Kuss war ein Angebot, eine Verlockung und vielleicht einfach ein Köder. Er sagte: Das ist das Spiel, das wir spielen, und wir laden dich ein, mitzuspielen.
    Tom schien es zu verstehen, aber zu schwanken, ob er darauf eingehen sollte. Doch Babel vibrierte vor Magie, sie konnte kaum einen klaren Gedanken fassen, und genau das war das Gefährliche an der Magie: Je mächtiger sie wurde, desto animalischer wurde sie auch. Die Vernunft wich dem Instinkt.
    Und ihr Instinkt sagte ihr, dass es genau das war, was sie wollte: Sam. Und Tom. Und das, wofür beide standen. All diese Gefühle, die die beiden in ihr auslösten.
    Du bist gierig.
    Die Märchen hatten schon recht. Hexen sind Menschenverschlinger.
    Sind das nicht alle Menschen irgendwie?
    „Bist du bereit?“, fragte Sam unvermittelt und Babel nickte.
    „Noch mehr Energie und meine Haare stehen senkrecht zu Berge.“
    „Dann geht es jetzt los.“ Grimmig lächelte er sie an, und Babel küsste erst ihn und dann Tom.
    „Lasst es uns zu Ende bringen“, flüsterte sie und an den Wänden explodierten blutrote Schlieren.

7
     
     
    „Du kommst nicht mit.“
    „Das kannst du mir nicht verbieten!“ Mo senkte angriffslustig den Kopf.
    „Das muss ich gar nicht. Ich sperr dich einfach im Bad ein.“
    Sie standen im Flur, aber anstatt endlich aufzubrechen, diskutierten sie mit Mo, der unbedingt seinen Beitrag zur Auseinandersetzung mit Clarissa beitragen wollte.
    „Hör zu, ich weiß, dass du wegen Karl wütend bist, glaub mir, das bin ich auch. Aber wir können während des Kampfes nicht auf dich aufpassen.“
    „Das müsst ihr auch nicht!“
    Babel seufzte und sah zu Sam Sie machte eine Kopfbewegung in Richtung des kleinen Plags, worauf Sam ganz langsam auf ihn zutrat. Dicht vor ihm blieb er stehen, ihre Füße berührten sich fast, genauso wie ihre Nasen, weil sich Sam zu ihm hinabbeugte. Worauf Mo wie erwartet einen Schritt zurücktrat. In seinem noch jungen Leben hatte er besser als die meisten Plags gelernt, mit anderen magischen Wesen zurechtzukommen, aber der Umgang mit Hexen bereitete einen nicht auf ein Dämonenkind vor, dessen dämonische Seite durch magische Nachhilfe verstärkt worden war.
    Sam war furchteinflößend.
    Nicht nur Mo fühlte sich unangenehm

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