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Babel Gesamtausgabe - Band 1-3

Babel Gesamtausgabe - Band 1-3

Titel: Babel Gesamtausgabe - Band 1-3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cay Winter
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was sie da vor sich hatte.
    »Urd mag dich nicht besonders«, stellte Tom zufrieden fest, während er am Küchentisch Platz genommen hatte.
    »Das tut Babel auch nicht gerade, oder, Schatz?«, erwiderte Sam.
    »Du kannst mich mal.«
    »Darauf warte ich doch schon die ganze Zeit.« Sein Grinsen bekam einen grimmigen Zug, und Tom ballte die Fäuste auf der Tischplatte. Babel konnte nicht sagen, ob er eifersüchtig war oder Sam einfach gern massakriert hätte, weil er den Dämon an ihm spürte. Vorsichtshalber aktivierte sie ihre Magie, um die beiden im Notfall an ihre Stühle zu binden oder gleich bewusstlos zu schlagen. Daraufhin sahen beide Babel an, weil sie wahrnahmen, was sie tat.
    Sam hatte als Erster gesprochen: »Wenn ich ihn wirklich erledigen wollte, wäre deine Magie nicht schnell genug, um mich davon abzuhalten.«
    »Verlass dich nicht drauf.« Sie klang überzeugter, als sie es in Wirklichkeit war.
    »Du musst mich nicht vor ihm schützen«, erwiderte Tom, bevor er sich an Sam wandte und ihn fixierte. Seine Stimme klang tiefer als gewöhnlich, und seine Augen hatten wieder ihre dunkelgrüne Farbe angenommen. »Ich lass es gern auf einen Versuch ankommen. Typen wie dir bin ich schon oft genug begegnet. Sie sind meistens nicht so hart, wie sie aussehen.«
    Sam grinste ihn nur überheblich an, und Babel brach der Schweiß aus. Sie hatte das Gefühl, dass die Männer kurz davorstanden, in ihrer Küche ein Blutbad anzurichten. Am liebsten hätte sie Sam gesagt, dass er sich zum Teufel scheren sollte, weil sie ihm doch nie etwas versprochen hatte, aber die Worte waren ihr im Hals stecken geblieben. Gesagt hatte sie vielleicht nichts, aber getan. Und das hatte eine andere Sprache gesprochen.
    »Ich … ich kann das jetzt wirklich nicht gebrauchen. Es hängt einfach zu viel davon ab, dass ich einen kühlen Kopf bewahre, und das kann ich nicht, wenn ihr euch massakriert, okay? Wenn diese Sache vorbei ist, dann reden wir …« Hilflos hatte sie den Kopf gesenkt, und in das darauffolgende Schweigen war eine Stimme von der Küchentür geplatzt: »Komm ich vielleicht ungelegen?«
    Noch nie war sie so dankbar dafür gewesen, Tamy zu sehen. Auf dem Weg zurück hatte Babel sie angerufen – und wie immer hatte Tamy nicht viele Fragen gestellt und war einfach gekommen.
    Und deshalb saßen sie jetzt zu viert an diesem Tisch, die Luft zwischen ihnen aufgeladen mit Aggression. Tamy schaute Babel an, als wolle sie sagen: Mädchen, wenn du scharf bist auf Hahnenkämpfe, dann fahr nach Sizilien . Für einige Augenblicke überlegte Babel, ob sie sich nicht einfach über die Terrassentür davonstehlen sollte.
    »Wie geht’s jetzt weiter?«, fragte Tom nach einer Weile und unterbrach damit die unangenehme Stille.
    Babel fasste für alle zusammen, was sie erfahren hatten. Zwischendurch hatte Tom jegliche Farbe verloren und schlug mit der Faust auf den Tisch.
    »Ich bring das Schwein um!«, rief er, und es überraschte Babel nicht, dass Sam zustimmend nickte.
    »Damit ist niemandem geholfen.« Sie griff nach seiner Hand, die sich unter ihren Fingern wieder öffnete. Als er sie anschaute, flimmerte in seinen grünen Augen diese verzweifelte Wut, die aus Schmerz entstand.
    »Überlass Mikhail mir. Bitte!«
    »Was ist mit seinem Bruder?«
    »Er hat seine Strafe erhalten.«
    »Und das soll ich dir glauben?«
    Sein Misstrauen schmerzte sie mehr, als sie gedacht hätte. Die kurze Zeit, die sie mit ihm verbracht hatte, hatte ausgereicht, um eine Verbindung zwischen ihnen herzustellen. Aber nun konnte sie in seinem Gesicht das alte Misstrauen gegenüber Hexen sehen.
    Bevor sie jedoch etwas erwidern konnte, knurrte Sam: »Wenn sie sagt, sie hat sich darum gekümmert, dann stimmt das auch.«
    Tom sah zwischen ihnen hin und her, dann nickte er grimmig. »Na schön.«
    Erleichtert atmete Babel aus. »Ich werde einen Suchzauber durchführen, dann schnappen wir uns Mikhail …« Sie konnte den Satz nicht zu Ende sprechen. Das schrille Klingeln des Handys unterbrach sie. Alle vier starrten auf das Telefon, das Babel auf dem Kühlschrank abgelegt hatte.
    Langsam ging Babel hinüber und blickte auf das Display. Es zeigte eine unbekannte Nummer. »Ja?«
    »Ich bin’s. Daniel.«
    Sie atmete tief durch und rieb sich über die Augen. »Hör mal, das ist gerade ein ungünstiger Zeitpunkt. Ich …«
    »Babel.« Seine Stimme klang gepresst, und plötzlich schrillten in ihr alle Alarmglocken. Zögernd sprach er weiter. »Ich bin in Sonjas Wohnung … Sie

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