Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Babson, Marian

Babson, Marian

Titel: Babson, Marian Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Katze mit den sieben Leben
Vom Netzwerk:
beunruhigt.
    »Ich glaube,
ich habe gestern etwas Verkehrtes gegessen«, antwortete sie, ohne die Augen
aufzuschlagen, »jetzt geht es mir besser, aber ich habe eine schreckliche Nacht
hinter mir. Ich war gerade erst eingeschlafen, als ich von dem Gebell
aufgeweckt wurde.«
    »Das tut mir
leid«, entschuldigte sie sich für das Verhalten ihrer Katzen.
    Die Hunde
legten sich zu beiden Seiten des Sessels hin und sahen Gemma an. Conqueror
winselte nervös.
    »Geht es Ihnen
wirklich wieder besser? Haben Sie Ihren Arzt angerufen? Kann ich irgendetwas
für Sie tun?« Lorindas Unbehagen steigerte sich, da Gemma noch blasser zu
werden schien.
    »Nein, nein,
lassen Sie mich nur ein paar Minuten ruhig hier sitzen. Plantagenet ist ein so
anstrengender Mensch. Oh ...« Sie sah Lorinda an. »Da wäre doch etwas, was Sie
für mich tun könnten. Wenn es Ihnen nichts ausmacht...«
    »Ja? Was
denn?«
    »Würden Sie
mit Conqueror und Lionheart Gassi gehen? Eigentlich hätten die Ärmsten schon
vor Stunden raus gesollt, aber ich war dazu nicht in der Lage. Bis zum Ende der
High Street und zurück würde genügen.«
    »Ja,
natürlich.« Lorinda hätte sich auch mit weitaus mehr einverstanden erklärt.
»Nein, bleiben Sie ruhig sitzen. Sagen Sie mir nur, wo die Leinen sind.«
    »Die hängen
unter meinem Regenmantel an der Garderobe. Vielen Dank.« Gemma lächelte
schwach. »Wenn Sie zurückkommen, ist auch der versprochene Tee fertig.«
    »Das ist nicht
nötig. Legen Sie sich lieber wieder ins Bett. Sie sehen aus, als könnten Sie
noch ein paar Stunden Schlaf gebrauchen.« Lorinda fand die Leinen und legte sie
den Hunden an, während Hätt-ich's und Bloß-gewusst das Schauspiel mit Interesse
und einer Spur Hochnäsigkeit verfolgten. Sie mussten nicht erst an einen
Menschen angeleint werden, bevor sie aus dem Haus durften.
    »Kommt ihr
mit?«, fragte Lorinda die beiden.
    Hätt-ich's
gähnte und streckte sich auf den Kissen. Es war Zeit für ein Nickerchen.
Bloß-gewusst war zunächst unentschlossen, aber Gähnen wirkt bekanntlich
ansteckend, und so ließ sie sich auf ihre Schwester sinken und machte die Augen
zu.
    »Lassen Sie
sie hier«, sagte Gemma, die ebenfalls gähnen musste. »Die beiden fühlen sich
hier pudelwohl.«
    »Die werden
vorläufig fest schlafen«, stimmte Lorinda ihr zu. »Ich nehme sie mit, wenn ich
mit den Hunden zurückkomme.« Die scharrten bereits auf dem Teppich, weil sie
nach draußen wollten. »Kommt, ihr zwei.«
    Drei
Straßenlaternen weiter kam ihnen auf der High Street Freddie entgegen, die
einen merkwürdigen Gesichtsausdruck aufgesetzt hatte.
    »Du gehst doch
nicht mit ihnen zum alten Friedhof, oder?«, begrüßte sie Lorinda.
    »Das würde mir
nicht mal im Traum einfallen.« Es war ein beliebter Platz, um Hunde
auszuführen, doch sie fand das Ganze nur pietätlos. »Wieso? Ist Clarice dort?«
    »Clarice? Was
hat die damit zu tun?« Freddie sah sie ratlos an, dann hellte sich ihre Miene
auf. »Oh, gehört sie zu diesen schrecklichen Kindern, die anderen Leuten so
gern Streiche spielen?« Der Gedanke schien ihr zu gefallen.
    »Nicht dass
ich wüsste. Aber sie hat andere beunruhigende Gewohnheiten. Offenbar ist ihr
Haustier eine weiße Ratte, die sie auf der Schulter spazieren trägt.« Lorinda
zog die Hunde zurück, die interessiert an Freddies Schuhen schnupperten.
    »Das wird das
Leben hier etwas aufregender gestalten. Was wirst du mit den Katzen machen?«
    »Einfach wird
das nicht werden«, meinte sie seufzend. »Ich will nur hoffen, dass die Eltern
von Clarice in den Staaten schnell fündig werden und sie nicht allzu lange hier
bleiben muss.«
    »Den Hunden
würde ich auch nicht über den Weg trauen«, gab Freddie zurück und betrachtete
die Tiere kritisch. »Auch wenn das keine Terrier sind, geht ihnen der
Jagdinstinkt nicht ganz ab. Wieso bist du eigentlich mit den beiden unterwegs?«
    »Ich gehe
Gemma zuliebe mit ihnen Gassi. Sie fühlt sich nicht wohl, vermutlich hat sie
was Verkehrtes gegessen.«
    »Die Leute in
diesem Land gehen mit gekühlten Lebensmitteln einfach nicht sorgfältig genug
um.« Freddie schien immer noch mit eigenen Problemen beschäftigt zu sein.
»Ständig entdecke ich im Supermarkt Tiefgefrorenes, das irgendein Idiot in ein
Regal gelegt hat, weil er es sich anders überlegt hat. Und dann kommt ein noch
dämlicherer Angestellter vorbei und legt die Packung zurück in die Kühltruhe,
ohne zu wissen, wie lange das Zeug da liegt und ob es vielleicht schon
aufgetaut ist. Mich wundert

Weitere Kostenlose Bücher