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Babson, Marian

Babson, Marian

Titel: Babson, Marian Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Katze mit den sieben Leben
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rächen
konnte, dessen Bücher ihm niemand zur Besprechung vorlegen würde. Also wanderte
sein bedrohlicher Blick weiter zu Lorinda.
    Sie wusste,
dass das einem vernichtenden Urteil gleichkam. Er sah in ihr eine Komplizin bei
dieser Ruhestörung, und selbst für den mehr als unwahrscheinlichen Fall, dass
ihr nächstes Buch den Nobelpreis gewinnen sollte, würde er es in der Luft
zerreißen und kein gutes Haar daran lassen. Er würde gnadenlos sein und sie zum
Teufel wünschen -und das alles nur, weil sie das Pech hatte mitzuerleben, wie
Professor Borley ihn herausforderte.
    »Übrigens ist
es gut, dass Sie das Thema ansprechen«, fuhr Borley fort, der mit Sutton noch
nicht fertig war. »Was soll mit den Hunden geschehen, solange ihr Frauchen im
Krankenhaus ist? Jemand muss die Tiere versorgen.«
    »Sehen Sie
mich gar nicht erst an!« Mit diesen Worten zog sich Plantagenet in seine
Wohnung zurück und warf die Tür hinter sich zu.
    Plötzlich
wurde Lorinda bewusst, dass der Professor nun sie ansah.
    »O nein«, gab
sie hastig zurück. »Ich kann sie nicht mitnehmen, ich habe die Katzen.«
    »Das dachte
ich mir schon.« Mit düsterer Miene folgte er ihr in die Wohnung. Die Möpse
eilten vor ihnen zu Gemmas Sessel. Obwohl sie eben mitangesehen hatten, wie ihr
Frauchen im Rettungswagen weggebracht worden war, schienen sie dennoch zu
erwarten, Gemma dort vorzufinden.
    »Sie suchen
sie schon«, sagte der Professor betrübt. »Die armen Tiere.«
    Hätt-ich´s
wandte sich zu ihrer Schwester um und machte eine unübersehbar abfällige
Bemerkung über die Hunde, der Bloß-gewusst zustimmte. Dann sahen sie die Möpse
wieder geringschätzig an.
    »Wenn Sie die
Hunde mitnehmen, könnten Sie sie doch im Garten lassen«, unternahm Borley einen
weiteren Versuch. »Das würde den Katzen sicher nichts ausmachen, oder?«
    Hätt-ich's und
Bloß-gewusst warfen daraufhin dem Professor vernichtende Blicke zu.
    »Verzeihung«,
wandte er sich sofort an die Katzen. »War nur so ein Gedanke.«
    »Lassen Sie
uns einmal in Ruhe nachdenken«, entgegnete Lorinda. »Wie wäre es mit Gordie? Er
dürfte Schlüssel zu allen Wohnungen haben, und es ist sowieso seine Aufgabe,
sich um alle Arbeiten im Haus zu kümmern. Da kann er doch auch für ein paar
Tage die Hunde futtern und sie ausführen.«
    »Ich fürchte,
Gordie ist nicht mehr so zuverlässig wie früher, seit er diese neue rothaarige
Freundin hat. Wenn Sie
    den
Zwischenfall Revue passieren lassen, wird Ihnen auffallen,
dass er sich trotz der Unruhe hier nicht hat blicken lassen. Ich vermute, man
sollte ihm das nicht zum Vorwurf machen. Es ist schließlich nicht seine Sache.«
    »Das stimmt«,
pflichtete Lorinda ihm zu, war aber in Gedanken gar nicht bei ihm. Hätt-ich´s
und Bloß-gewusst wollten sich eben wieder zusammenrollen, um weiterzuschlafen.
    »Nein, das
kommt gar nicht infrage«, warnte sie die beiden. »Wir gehen jetzt nach Hause.«
    »Betty Alvin!«,
rief Borley plötzlich. »Sie wird sich um die Hunde kümmern können.«
    »Betty hat
schon jetzt alle Hände voll zu tun«, widersprach sie ihm. »Dorian ist mit
seinem neuen Buch fast fertig.« Sicherlich gab es Arbeitgeber, die noch
fordernder waren als Dorian, doch viele konnten das nicht sein. Selbst unter
den besten Umständen nahm er Betty vollständig in Beschlag. Und jetzt, da sich
sein Buch der Vollendung näherte, verwandelte er sich zweifellos in den Teufel
in Menschengestalt. Vielleicht waren sie da alle gleich. Es war ein Wunder, wie
die arme Betty das aushielt, und es wäre ihr gegenüber mehr als ungerecht
gewesen, ihr noch weitere Aufgaben aufzuhalsen.
    »Ich selbst
werde die kommende Woche gar nicht hier sein. Ich habe in London geschäftlich
zu tun und muss morgen früh abreisen.« Es war eine völlig spontane Entscheidung
gewesen, doch als sie sie aussprach, wusste sie, es war das einzig Richtige.
Sie benötigte eine Verschnaufpause. Wenn sie wieder zurück war, fiel es ihr
sicher leichter, ihre schrecklichen >Super-Schnüfflerinnen-Schwestern< zu
einer glorreichen Auflösung des aktuellen Falls zu führen, die für alle ein
Happy End mit sich bringen würde, nur nicht für den Schurken.
    »Morgen?«
Professor Borley sah sie erschrocken an, da ihm bewusst wurde, dass er damit
die Hunde am Hals hatte.
    »Ab nach Hause«,
sagte sie zu ihren Katzen. Hätt-ich´s zuckte mit einem Ohr
und vergrub sich tiefer in den Kissen. Lorinda seufzte und ging zur Tür.
    »Sie können
die zwei nicht hier zurücklassen!«, rief Pro

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