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Babson, Marian

Babson, Marian

Titel: Babson, Marian Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Katze mit den sieben Leben
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jedoch leichter
gesagt als getan. Sie konnte nicht zwei Katzen tragen und gleichzeitig den
Korbwagen ziehen. In den Korb konnte sie sie auch nicht setzen, da sie wussten,
wie sie den Deckel öffnen konnten, um zu entkommen. In den Korb zu klettern und
rauszuspringen war eine ihrer Lieblingsbeschäftigungen an regnerischen
Nachmittagen. Und wenn sie im Haus waren und Lorinda vom Einkaufen zurückkam,
öffneten sie sofort den Deckel, um die Besorgungen zu inspizieren.
    Auch jetzt
musterten sie den Korb mit Interesse, doch der Anblick genügte nicht, um sie
von ihrem eigentlichen Vorhaben abzubringen. Sie blieben stur im Blumenkasten
sitzen, wo Hätt-ich's mit ihrem Hintern ein paar Astern zerdrückt hatte.
    »Nach Hause«,
wiederholte sie energischer, als ihr eigentlich zumute war. Die beiden wussten,
dass sie sich nicht in der Position befand, ihnen irgendetwas zu befehlen.
    Drinnen wurde
das Bellen noch lauter, und dann ging das Fenster auf. Gemma schaute nach
draußen, um der Ursache für das Verhalten ihrer Hunde auf den Grund zu gehen.
Sie sah gar nicht gut aus.
    »Husch! Weg
mit euch!« Sie fuchtelte mit den Händen, um die Katzen zu verjagen, ehe sie
Lorinda bemerkte und prompt schuldbewusst innehielt. »Tut mir leid«, sagte sie,
»aber die bringen meine Hunde zur Raserei. Wenn Sie wollen, kommen Sie doch auf
eine Tasse Tee herein.«
    »Oh, ich
glaube nicht ...« Doch die Katzen hatten die Einladung bereits angenommen und
waren durch das offene Fenster in die Wohnung gesprungen, was die Hunde
vollends hysterisch werden ließ.
    »O mein Gott!«
Gemma verschwand in ihre Wohnung. »Conqueror! Lionheart! Hört auf! Hört sofort
auf!«
    Seufzend begab
Lorinda sich zur Haustür, die natürlich geschlossen war. Sie drückte auf Gemmas
Klingelschild, aber der Lärm von drinnen machte es mehr als unwahrscheinlich,
dass sie das Läuten hörte. Und solange keine Ruhe eingekehrt war, würde sie
vermutlich gar nicht mehr daran denken, dass Lorinda vor der Tür stand.
    »Erlauben
Sie?« Wie aus dem Nichts tauchte plötzlich Plantagenet Sutton neben ihr auf und
schloss die Haustür auf. Aus seinem Einkaufskorb war das Klirren von Flaschen
zu hören. »Wollen Sie jemanden besuchen?«
    »Gemma. Meine
Katzen sind schon bei ihr zu Besuch.« Es wäre sinnlos gewesen, etwas anderes zu
behaupten, da die Geräuschkulisse eindeutig war.
    »Diese
verdammten Köter«, murmelte er. »Wenn die mal Ruhe geben würden, wäre es ganz
angenehm, hier zu wohnen.« Er blieb stehen, als Lorinda an Gemmas Wohnungstür
anklopfte.
    »So wird sie
Sie nie hören«, merkte der ewige Kritiker an, nahm eine Weinflasche aus seinem
Korb und schlug mit dem Flaschenboden gegen die Tür.
    »Schon gut,
schon gut! Ich komme ja!« Die Tür ging auf und Gemma stand da, die Sutton
entgeistert ansah. »Ach' Sie sind das! Was wollen Sie?«
    »Ein bisschen
Ruhe und Frieden«, gab er zurück, wäh rend Lorinda
sich an ihm vorbei in die Wohnung zwängte Der Kampf dort
drinnen war zweifellos leichter in den Griff zu bekommen als diese beiden
Streithähne.
    »Tut mir
leid«, sagte Gemma. »Die Hunde sind im Augenblick völlig aufgedreht und ...«
    »Das ist alles
schön und gut, aber Ihre Hunde sind immer aufgedreht. Wenn Sie sie nicht zur
Ruhe bringen können, dann sollten Sie ihnen zumindest die Stimmbänder
durchtrennen lassen.«
    »Das darf ja
wohl nicht wahr sein!«, empörte sich Gemma. »Wenn Sie nicht Ihren Dauerkater
hätten, würde Ihnen das bisschen Lärm nicht mal auffallen!«
    Ja, weit weg
von der Tür war sie eindeutig besser aufgehoben, fand Lorinda und stellte ihren
Einkaufswagen im schmalen Flur ab, während sich Gemma und Plantagenet weiter
gegenseitig beschimpften. Die Hunde kamen in den Flur gestürmt, um ihrem
Frauchen zur Seite zu stehen. Hätt-ich's und Bloß-gewusst hatten es sich
inzwischen in einer Ecke des Sofas bequem gemacht und waren mit ihrer
Leistung sichtlich zufrieden.
    »Ihr seid
schrecklich«, warf Lorinda ihnen vor. »Ihr seid
einfach nur schrecklich.«
    Die Tür wurde
zugeworfen, und Gemma kam von Conqueror und Lionheart begleitet ins Wohnzimmer
zurück. Vor Aufregung zitterte sie am ganzen Leib.
    »Das war so
ein angenehmes Haus, bis er hier einzog!« Sie ließ sich in einen Sessel
sinken, lehnte sich nach hinten und schloss die Augen. Plötzlich wirkte sie
kraftlos, ihr Energieausbruch hatte sie erschöpft. Ihre Haare waren zerzaust,
und sie trug noch immer ihren Morgenmantel. »Fühlen Sie sich nicht wohl?«,
fragte Lorinda

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