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Babson, Marian

Babson, Marian

Titel: Babson, Marian Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Katze mit den sieben Leben
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nach wie vor nicht, sondern schlief laut schnarchend weiter.
    »Sie hat etwas
Verkehrtes gegessen«, erklärte Lorinda, die sich von der Unruhe anstecken ließ.
»Sie sagte, ihr sei die ganze Nacht schlecht gewesen, aber mittlerweile fühle
sie sich wieder besser. Das kann sie doch nicht noch immer so stark
beeinträchtigen, oder?«
    »Das hängt
davon ab, was sie gegessen hat.« Er zog eine finstere Miene, während er den
Handrücken auf Gemmas graues, klammes Gesicht legte.
    »Wer ist ihr
Hausarzt?«, fragte er.
    »Das weiß ich
nicht.«
    »Und wer ist
Ihr Hausarzt?«
    »Ich habe hier
noch keinen. Vielleicht hat sie sich auch noch keinen Arzt ausgesucht. Wir
wohnen alle noch nicht so lange hier und müssen uns erst richtig einleben.«
    Borleys Blick
verriet ihr, dass ihnen Letzteres seiner Meinung nach nicht sehr gut gelungen
war. Lorinda spürte, wie sie in eine Abwehrhaltung überging. »Wieso glauben
Sie, dass Gemma einen Arzt braucht? Wie ich bereits sagte, hat sie eine
schlechte Nacht hinter sich und muss eine Menge Schlaf nachholen.«
    »Schlaf ist
eine Sache, ein Koma eine andere.« Borley sah sie grübelnd an. »Welche Nummer
muss man hier wählen, um einen Rettungswagen anzufordern?«
    »Einen
Rettungswagen?« Lorinda zuckte zusammen. »Ist das nicht ein bisschen
übertrieben? Gemma?« Sie ging zum Sessel und sah die Frau genauer an. »Gemma?
Können Sie mich hören? Wollen Sie, dass wir einen Rettungswagen rufen?«
    »Wollen Sie
die Verantwortung übernehmen, indem Sie ihr die notwendige ärztliche Behandlung
verweigern?«, fragte Professor Borley sie energisch. »Sie können ihr
nicht helfen, oder?«
    Der
Rettungswagen traf kurze Zeit darauf ein, die Rettungssanitäter erledigten ihre
Arbeit schnell und effizient.
    Gemmas Gesicht
sah nicht mehr ganz so fahl aus, als sie sie auf die Trage legten und aus der
Wohnung trugen. Die Augen hatte sie aber immer noch geschlossen.
    »Haben Sie
irgendeine Ahnung, was sie genommen haben könnte?« Der durchdringende Blick des
Sanitäters ließ keinen Zweifel daran, wie die Frage gemeint war.
    »Genommen?«
Lorinda sah ihn ratlos an. »Sie sprach davon, dass sie etwas Verkehrtes
gegessen hatte. Sie hielt es für eine Lebensmittelvergiftung.«
    »Hmm.« Er
machte keinen Hehl aus seinen Zweifeln. »Das werden wir ja sehen.«
    »Vielleicht
hat sie versehentlich irgendetwas genommen«, überlegte Lorinda. »Wenn sie in
der Nacht aufgestanden ist und das Licht nicht angemacht hat ... ein Un fall...«
    »Noch ein
Unfall? Die Leute hier sind ja ziemlich unachtsam.«
    Damit konnte
er recht haben, wurde ihr bewusst, wobei ihr ein eisiger Schauer über den Rücken
lief. Das war schon das zweite Mal, dass ein Rettungswagen nach Brimful Coffers
kommen musste, um einen der Zugezogenen ins Krankenhaus zu bringen.
    »Sie alle
sollten lieber etwas vorsichtiger sein«, sagte der Mann. »Sie wissen ja, aller
>guten< Dinge sind drei — leider gilt das auch für weniger gute Dinge wie
Unglücksfalle.«
    »Einen solchen
Aberglauben hätte ich bei einem Mann der Medizin nicht erwartet«, kommentierte
Professor Borley, doch der Sanitäter war bereits außer Hörweite. Die Wagentür
wurde zugeworfen und der Motor angelassen, dann ertönte die Sirene, und der
Wagen setzte sich in Bewegung.
    Conqueror
heulte traurig, und Lionheart winselte herzzerreißend.
    »Was ist los?
Was war das?« Die Tür auf der anderen Seite der prachtvollen Eingangshalle ging
auf, und Plantagenet
    Sutton stand
da und schaute sich verdutzt um. »Was ist hier los?«
    »Gemma wurde
eben mit dem Rettungswagen abgeholt«, antwortete Lorinda. Er wirkte
verschlafen, als wäre er aus seinem nachmittäglichen Nickerchen hochgeschreckt.
Die Sirenen mussten ihn aufgeweckt haben, allerdings war es verwunderlich, dass
die Ankunft des Rettungswagens und der Lärm ihn offenbar nicht gestört hatten.
    »Gemma?
Gemma?« Er klang fast so, als hätte er den Namen noch nie gehört. Wieder
blinzelte er und unterstrich damit den Eindruck, eben erst aufgewacht zu sein.
    Abermals
heulte Conqueror kläglich, und diesmal stimmte Lionheart mit ein.
    »Um Gottes
willen!« Plantagenet zuckte zusammen und hielt eine Hand an seine Stirn.
»Können Sie den Kötern nicht sagen, sie sollen ruhig sein?« »Warum versuchen Sie das nicht?«, konterte Borley. Plantagenet hob den Kopf und warf dem
Mann einen giftigen Blick zu. Der lächelte nur unbeeindruckt, woraufhin Sutton
stutzte. Offenbar wurde ihm bewusst, dass er sich nicht an jemandem

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