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Babson, Marian

Babson, Marian

Titel: Babson, Marian Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Katze mit den sieben Leben
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haben alle die gleiche Art
von Beleidigung erhalten, oder?«
    »Mir hat man
geschrieben«, begann Marigold mit erstickter Stimme, »ich sei dumm wie Stroh
und würde meine Haare färben.«
    »Was für ein
Unsinn«, beruhigte Miss Petunia sie. »Jeder weiß, wie klug und begabt du bist.«
    »Das ist deine
natürliche Haarfarbe«, feuchte Lily. »Niemand könnte daran zweifeln. Es hat
sich seit unserer Kindheit nichts an unserer Haarfarbe geändert.«
    »Ich färbe
meine Haare nicht!« Marigold schüttelte nachdrücklich den Kopf, sodass ihre
roten Locken hin und her wippten. »Das habe ich überhaupt nicht nötig! Mein
Friseur gibt nur eine winzige Menge Spülung dazu, damit die natürliche Farbe
stärker betont wird.« Ihre Unterlippe zitterte erbärmlich. »Es ist nicht
gefärbt. Ich würde mich niemals dazu herablassen, meine Haare zu färben.«
    »Ganz ruhig«,
redete Miss Petunia beschwichtigend auf sie ein. »Das ist nur gehässiges
Gerede. Niemand wird auch nur ein Wort davon glauben.« Sie atmete tief durch
und drehte sich zu Lily um. »Und was steht in deinem Brief?«
    »Wie du schon
sagtest... nur gehässiges Gerede.« Sie trat unruhig von einem Fuß auf den
anderen und schaute zur Seite. »Ich werde als Psychopathin bezeichnet ... und
dieses Gerücht über Old Gumboots wird erwähnt.« Ihre Hände zuckten wie von
Krämpfen geschüttelt.
    »Wie
widerwärtig! Wie abscheulich!« Marigolds eigene Sorgen waren prompt vergessen.
»Miss Gumbrell ist auf diesem tückischen Pfad entlang der Klippe ausgerutscht.
Jeder weiß das. Es war purer Zufall, dass es kurz nach deinem Streit mit ihr
geschah und dass du dich mit deinem Sprungstab in ihrer Nähe aufhieltst.«
    »Ganz genau«,
erklärte Miss Petunia entschieden. »Nur ein kranker Geist könnte auf die Idee
kommen, es nicht als Unfall auszulegen. Du und die Rektorin, ihr habt euch immer
bestens verstanden. Und nachdem sie aus dem Krankenhaus entlassen wurde, ließ
sie dir die Beförderung zuteil werden, die du dir so sehr gewünscht und die du
mehr als verdient hattest.«
    »Also gab es
nichts, was sie mir nachgetragen hätte. Die Beförderung ist der Beweis, nicht
wahr?« Lily entspannte sich ein wenig und schaute zum ersten Mal Miss Petunia
in die Augen. »Und was steht in deinem Brief?«, fragte sie interessiert.
    Miss Petunia
schloss die Augen, da ihr ein Schauer über den Rücken lief. Obwohl sie nur
einen flüchtigen Blick auf den absonderlichen Brief geworfen hatte, kam es ihr
vor, als hätte sich jedes empörende Wort längst in ihr Gedächtnis eingebrannt.
Sie wollte es niemandem sagen, aber Lily und Marigold hatten sich ihr auch
anvertraut, und sie hatten ein Recht, es zu erfahren.
    »Hier steht,
ich sei ein bösartiges, gehässiges, neugieriges und aufdringliches altes
Miststück, das seine Nase ständig in Angelegenheiten steckt, die es gar nichts
angehen.«
    »Du bist nicht
alt!«, rief Marigold sofort.
    »Diese
Unverfrorenheit!«, ereiferte sich Lily. »Sieh dir doch nur all die Verbrechen
an, die ohne dich unbemerkt und ungestraft begangen worden wären!«
    »Und«, fuhr
Miss Petunia mit finsterer Miene fort, »hier steht auch, dass die Welt ohne
mich besser dran wäre.«
    »Stimmt«,
bestätigte Marigold. »Damit endet mein Brief ebenfalls.«
    »Meiner auch«,
schimpfte Lily. »Hältst du das für eine Drohung? Sollten wir die Polizei
informieren?«
    »O nein«,
protestierte eine entsetzte Marigold. »Dann müssten wir ihnen womöglich die
Briefe zeigen. Das könnte ich nicht ertragen.«
    »Du hast
recht, meine Liebe«, sagte Miss Petunia. »Wir wollen die Polizei nicht damit
behelligen.«
    »Dann kümmern
wir uns selbst darum?« Lilys Augen strahlten. »Wir stecken die Köpfe zusammen
und ...«
    Ach, zum
Teufel damit! Der Tag war viel zu schön, um jemanden zu töten. Nicht
mal Miss Petunia sollte heute dran glauben.
    Lorinda schob
den Stuhl zurück und legte das unvollendete Kapitel weg. Die Katzen hatten sich
schon vor einer Weile zurückgezogen und waren wohl nach draußen gegangen, was
sie den beiden nicht verübeln konnte.
    Es war ein
sonniger, trockener Herbsttag, die Luft war frisch und belebend. Der Winter
rückte unerbittlich näher, und es würde vermutlich nicht mehr viele so schöne
Tage geben. Da wäre es eine Schande gewesen, die Zeit im Haus zu verbringen.
Sie holte den Rollkorb hervor und machte sich auf den Weg zur High Street, um
ihre Einkäufe zu erledigen.
    Alle im Dorf
schienen zum selben Schluss gekommen zu sein, da die High

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