Babson, Marian
Protest
erschienen Hätt-ich's und Bloß-gewusst wieder auf der Bildfläche und warfen
einen flüchtigen, fast desinteressierten Blick auf die Stelle, an der eben noch
ihre Beute gelegen hatte. Dann hakten sie das Thema ab und folgten Lorinda und
Freddie ins Wohnzimmer, wo sie den beiden zu verstehen gaben, dass es Zeit für
Streichelein heiten wurde. Mit kaum verhohlener Ungeduld sahen
sie
zu, wie Lorinda Drinks
einschenkte.
»Ich weiß
nicht«, seufzte sie, nachdem Hätt-ich's auf ihren Schoß gesprungen war und sich
zusammengerollt hatte. »Vermutlich meinte Dorian es ja gut, aber ich glaube,
das war keine von seinen wirklich guten Ideen.«
»Niemand außer
dir würde auch nur annehmen, Dorian könnte irgendetwas gut gemeint haben.«
Freddie veränderte ihre Sitzposition ein wenig, damit Bloß-gewusst bequemer
liegen konnte. »Ich muss sagen, ich freue mich überhaupt nicht auf diese Party.
Ich denke immer noch daran, was beim letzten Mal passiert ist.«
»Wenigstens
kann diesmal niemand in ein Freudenfeuer stürzen.«
»Da ist immer
noch der Kamin«, gab eine beharrlich skeptische Freddie zu bedenken. »Ich
möchte wetten, er wird ein großes Feuer anzünden.«
Die Party
verlief jedoch reibungslos, was nicht zuletzt der Tatsache zu verdanken war,
dass Jack Jackley noch nicht wieder zur Kamera greifen konnte.
Bedauerlicherweise hatte er in der Zwischenzeit aber eine Art Paranoia
entwickelt, stand die ganze Zeit über mit dem Rücken zur Wand da und hielt
einen Drink in der Hand, den er sich selbst aus einer bis dahin ungeöffneten
Flasche eingeschenkt hatte. Bei der Flasche hatte er darauf bestanden, sie
selbst zu öffnen, und seitdem klammerte er sich an ihr fest und lehnte jedes
andere Getränk ab, da es vergiftet sein könnte.
»Also ehrlich,
er macht mich damit wahnsinnig!«, sagte Karla, als sie sich zu Lorinda und
Freddie gestellt hatte.
hat solche
Angst, ihm könnte heute Abend irgendetwas passieren, dass er zunächst gar nicht
mitkommen
»Na ja, auf
der letzten Party ist ihm ja auch etwas passiert«, gab
Freddie zu bedenken. »Seine Angst ist schließlich nicht unbegründet.«
»Wäre er nicht
so verdammt tollpatschig gewesen ...« Karla trank einen Schluck. »Und dann
versucht er auch noch, darüber hinwegzutäuschen, indem er behauptet, jemand
habe ihn gestoßen! Wer sollte so etwas tun? Das habe ich ihn auch gefragt, aber
eine Antwort konnte er mir nicht geben.«
Lorinda und
Freddie starrten nachdenklich vor sich hin und wollten die Frage so ungern
beantworten wie Jack, obwohl sie anders als er keine Konsequenzen befürchten
mussten.
»Dorians
Partys sind immer wieder wunderbar!« Das Lob brachte sie dazu, sich umzudrehen,
und prompt lächelten sie strahlend. Kein Autor würde der einzigen Buchhändlerin
am Ort, Jennifer Lane, widersprechen wollen. Die Frau strahlte sie ebenfalls
an. »Er hat diesem Dorf wirklich neues Leben eingehaucht. Er hat so viele großartige
Ideen!«
Sie stimmten
ihr reflexartig und erleichtert zu, sorgte sie doch immerhin dafür, dass sie
das Thema wechseln konnten. Nicht mal Karla wollte ihre Klagen in Anwesenheit
einer Frau vorbringen, die so unschuldig und ahnungslos war, dass sie sie alle
für eine große glückliche Familie hielt.
»Gemma! Fühlen
Sie sich besser?«, fragte Lorinda, da in diesem Moment Gemma Duquette mit einem
Glas Weißwein in der Hand an der Gruppe vorbeiging.
»O ja, danke
der Nachfrage.« Sie gesellte sich zu ihnen. »Aber ich bin immer noch
vorsichtig«, erklärte sie und hob ihr Glas. »Ich bin mir sicher, das wird mir
nichts ausmachen. Zuvor hatte ich Orangensaft getrunken, aber ich furchte, die
Säure ist momentan nicht gut für meinen Magen.«
»Da kann man
nie vorsichtig genug sein«, pflichtete
Freddie ihr bei. »Es
hatte Sie ja ziemlich schwer erwischt. Wissen Sie denn, wodurch das ausgelöst
wurde?«
»Ich wünschte,
ich wüsste es. Vermutlich irgendein neues Virus.« Gemma zuckte zusammen, als
auf einmal Betty Alvin mit einem Tablett bei ihnen auftauchte. »O nein, das
werde ich gar nicht erst wagen!« Voller Entsetzen betrachtete sie die
Riesengarnelen und die pikante Dipsoße. »Dafür setze ich nicht mein Leben aufs
Spiel. Ich muss nach wie vor aufpassen, was ich esse. So ganz bin ich
schließlich noch nicht genesen.«
Die anderen
hatten keine derartigen Bedenken, und binnen kürzester Zeit war das Tablett
geleert. »Ich hole Nachschub«, versicherte Betty der Gruppe. »In der Küche ist
noch mehr als genug.«
Das mochte
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