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Babson, Marian

Babson, Marian

Titel: Babson, Marian Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Katze mit den sieben Leben
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Tequila
heraus, die sie zu der anderen auf den Tisch stellte.
    »Im
Besenschrank habe ich noch eine entdeckt.« Er sprach in einem
niedergeschlagenen Tonfall, als erwarte er, dass niemand ihm ein Wort glaubte.
»Es ist nicht so, wie ihr denkt.«
    Es befanden
sich sogar zwei Flaschen im Besenschrank, beide angebrochen. Lorinda stellte
sie zu den anderen auf dem Tisch.
    »Das
Schlimmste kann ich euch auch noch zeigen.« Wieder seufzte er und führte sie
mit Roscoe auf dem Arm in sein Arbeitszimmer. Neben dem Schreibtisch blieb er
stehen. »Unterste Schublade«, stöhnte er.
    Ohne eine
Miene zu verziehen, öffnete Freddie die Schublade und entdeckte zwei Flaschen
Tequila, eine fast leer, die andere noch nicht geöffnet. Daneben stand ein Glas
mit einem Rest von Flüssigkeit auf dem Boden.
    »Das ist neu«,
murmelte Macho verwundert, als er finster die Flaschen betrachtete. »Ein Glas
hat er bislang noch nicht benutzt.« Er hob den Kopf und feuchte: »Ganz große
Klasse, du Mistkerl.« »Macho ...« Lorinda kam auf ihn zu, Roscoe wand sich im Griff
seines Herrchens und sah hinunter auf den Teppich.
    »Ich habe
keine von den Flaschen gekauft«, beteuerte er. »Ich habe auch keinen Schluck
davon getrunken. Das schwöre ich! Nur... wenn ich es nicht war...» Er sah die
beiden an wie ein in die Falle gegangenes Tier. »Wer dann? Hier trinkt nur
einer Tequila.« Er ließ sich auf den Schreibtischstuhl sinken und knallte die
Schublade zu.
    Plötzlich
wurde Lorinda bewusst, dass Freddie schon eine ganze Weile beharrlich ihren
Blicken auswich.
    »Versteht ihr
nicht?«, redete er weiter. »Das muss Macho Magee
sein. Er ... er ist zum Leben erwacht. Er verfolgt mich. Er... er zieht bei mir
ein.«
    »Das ... kann
... nicht ... sein«, widersprach Freddie gedehnt, klang aber von ihren eigenen
Worten nicht ganz überzeugt.
    »Gesehen habe
ich ihn bislang nicht«, erklärte er. »Aber die Flaschen tauchen überall auf.
Und das hier sind nicht die Einzigen. Ich weiß nicht, wie viele ich inzwischen
weggeworfen habe, und ständig finde ich wieder welche. Wenn ich sie stehen
lasse, dann leeren sie sich nach und nach, als würde jemand den Tequila
trinken. Dabei rühre ich das Zeug nicht an! Zumindest... glaube ich das ...«
    Freddie
öffnete abermals die Schublade und holte das Glas heraus, um daran zu riechen.
Dann öffnete sie die angebrochene Flasche und träufelte ein wenig in ihre Hand,
strich mit der Zunge darüber und verzog das Gesicht.
    »Nein, es ist
nicht bloß Wasser«, sagte Macho. »Das habe ich auch schon überprüft. Ich bin ja
kein kompletter Idiot. Der Tequila ist echt, er ist aus Mexiko importiert, und
für eine Flasche muss man gut einen Zwanziger hinlegen.«
    »Und allein
sechs Flaschen haben wir jetzt gefunden«, überlegte Lorinda.
    »Was das Ganze
zu einem ziemlich kostspieligen Streich macht«, ergänzte Freddie.
    »Und es werden
weitere Flaschen auftauchen. Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wo ich schon
welche gefunden habe. Eine war in der Zisterne. Das muss man sich mal
vorstellen. Niemand, der auch nur halbwegs bei Verstand ist, versteckt eine
Schnapsflasche in einer Zisterne ...« Plötzlich hielt Macho inne und schien
sich seine Worte noch einmal durch den Kopf gehen zu lassen.
    »Niemand, der
auch nur halbwegs bei Verstand ist ...«, wiederholte er. Plötzlich stieß Roscoe
ein verärgertes Fauchen aus und versuchte, sich freizustrampeln. Er ließ den
Kater los, der zu Boden sprang und sich ein Stück entfernte, ehe er sich
hinsetzte und sein Gesicht putzte.
    »Vergiss
nicht«, wandte er sich mit verzweifeltem Ausdruck in den Augen an Lorinda. »Du
hast gesagt, du wirst dich um Roscoe kümmern, wenn mir was pass... wenn man
mich wegbringt. Du hast es mir versprochen.«
    »Und das werde
ich auch tun«, bestätigte Lorinda. »Es sei denn, ich lande in der Gummizelle
rechts neben deiner. So wie es momentan aussieht, wird womöglich Freddie auf
alle drei Katzen aufpassen müssen.«
    »So gern ich
das tun würde«, sagte Freddie, »solltet ihr lieber nicht auf mich zählen. Es
könnte nämlich sein, dass ich die Zelle zu deiner Linken bekomme.«
    »Was redet ihr
da?« Macho sah zwischen den beiden hin und her, während sich auf seinem Gesicht
ein schwacher hoffnungsvoller Ausdruck abzeichnete.
    »Du findest
diese Flaschen«, begann Lorinda, die fand, dass sie den Anfang machen sollte.
»Ich habe Miss Petunias Kneifer gefunden, der dann wieder verschwunden ist.
Außerdem liegen auf meinem Schreibtisch

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