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Babson, Marian

Babson, Marian

Titel: Babson, Marian Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Katze mit den sieben Leben
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Kapitel, die ich nie geschrieben habe.«
Es war im Augenblick nicht nötig, die Kapitel zu erwähnen, die sie tatsächlich
geschrieben hatte. »Und der jüngste Streich war eine Nachricht von Marigold auf
meinem Anrufbeantworter, die spurlos verschwand, nachdem ich sie einmal gehört
hatte.«
    »Dann geht es
also nicht nur mir so.« Macho atmete erleichtert auf, und beide drehten sie
sich zu Freddie um.
    »Okay«,
seufzte die. »Jetzt kann ich es ja zugeben. Wraith O'Reilly treibt sich auf dem
alten Friedhof herum. Immer wieder sehe ich sie da, aber jedes Mal nur einen
Teil von ihr. Mal ihr rotes Haar, dann ein Stück von ihrem grauen Rock, und auf
einmal ist alles wieder verschwunden. Wenn ich genauer hinsehe, kann ich nichts
mehr von ihr entdecken. Bislang beschränkt sie sich auf den Friedhof,
allerdings weiß ich nicht, wie lange das noch so bleiben wird. Ich lebe in der
ständigen Angst, ich könnte mich irgendwann bei mir zu Hause umdrehen und da
steht sie dann.«
    »Ja, ganz
genau!«, stimmte Macho ihr zu. »Wo ist er? Was macht er? Was will er von mir?
Es gibt keine offene Drohung, aber es herrscht eine unbehagliche Atmosphäre.«
    »Nun«, hielt
Lorinda dagegen, »in meinem Fall gibt es sogar eine Drohung. Miss Petunia und
Lily trachten mir nach dem Leben. Nur Marigold ist sanftmütiger. Allerdings«,
gestand sie ein, »habe ich den beiden auch einen guten Grund geliefert, um mich
zu hassen.«
    »Augenblick
mal«, warf Freddie ein. »Wir reden hier über fiktive Figuren. Diese Leute sind
alle unserer Fantasie entsprungen. Wir sollten uns zusammenreißen und das Ganze
nüchtern betrachten!«
    »Ja, richtig«,
warf Macho ein. »Wir können ja nicht alle gleichzeitig und auch noch auf die
gleiche Weise den Verstand verlieren, nicht wahr?«
    »Das wäre
recht unwahrscheinlich«, entgegnete Freddie. »Irgendjemand steckt dahinter.«
    »Ein
gemeinsamer Feind.« Der Gedanke wirkte auf Lorinda erleichternd, machte ihr
zugleich aber auch Angst.
    »Wen kennen
wir, der gegen jeden von uns etwas hat?«, fragte Macho. »Gegen einen von uns,
das wäre noch denkbar. Gegen zwei von uns, das wird schon schwieriger. Aber
alle drei? Und wer würde sich so viel Mühe machen?«
    »Es ist ein
mieser Streich«, sagte Lorinda. »Es ist zu gehässig, um noch ein Streich zu
sein. Da ist pure Bosheit im Spiel«, hielt er dagegen.
    »Stimmt«,
schloss Freddie sich ihm an. »Uns glauben zu machen, wir würden den Verstand
verlieren, ist einfach nur geschmacklos.«
    »Wer könnte
etwas gegen jeden von uns haben?« Macho war entschlossen, dem Schuldigen auf
die Spur zu kommen. »Denkt nach.«
    »Ich überlege
gerade, ob noch andere betroffen sind«, gab Lorinda zu bedenken. »Jeder von uns
dachte, er wäre der Einzige, dem das widerfährt. Jetzt wissen wir, dass das
nicht der Fall war. Wie vielen von unseren Kollegen ergeht es auch so?«
    »Karla nicht«,
sagte Freddie nach kurzem Schweigen. »Sie verbringt ihre gesamte freie Zeit
damit, Jack zu bekämpfen. Da könnte eine ganze Armee von Rucksacktouristen
durchs Haus marschieren, und keiner von beiden würde davon etwas mitbekommen.«
    »Und Rhylla
ist mit Clarice vollauf beschäftigt«, warf Lorinda ein. »Sie hat genug damit zu
tun, ihre Arbeit zu erledigen und sich um ihre Enkelin zu kümmern. Clarice ist
außerdem zu neugierig und zu wachsam. Niemand könnte bei ihr solche Spielchen
wagen.«
    »Wir drei
dagegen wohnen allein«, grübelte Macho. »Wenn wir arbeiten, kann es sein, dass
uns zwei, drei Tage niemand zu sehen bekommt. Wir haben mit anderen keinen
Kontakt, außer wenn wir zum Einkaufen gehen, weil unsere Vorräte schwinden.
Damit sind wir drei angreifbar... für jemanden, der unsere Fantasie gegen uns
wenden will.«
    »Was ist mit
Dorian?« Lorinda kam plötzlich ein Gedanke. »Er lebt auch allein. Vielleicht
hat er deshalb so plötzlich diese Kreuzfahrt unternommen. Ihm wurde auf die
gleiche Weise zugesetzt, und er hat die Flucht ergriffen, um so weit weg
zu sein wie möglich ...« Sie bemerkte, dass Freddie den Kopf schüttelte und
mitleidig lächelte.
    »Hast du das
denn nicht mitbekommen? Unser Dorian hat an der Kreuzfahrt teilgenommen, weil
er dafür bezahlt wurde. Er hat einen Vortrag über den englischen Kriminalroman
gehalten, und er mimte einen Detektiv bei einem gespielten Mordfall an Bord. Er
bekam die Reise bezahlt, dazu alle Spesen und auch noch ein kleines Honorar für
einen sehr angenehmen Job.«
    »Typisch
Dorian!«, knurrte Macho.
    »Ich möchte
wetten«,

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