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Babson, Marian

Babson, Marian

Titel: Babson, Marian Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Katze mit den sieben Leben
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Band hin und her, doch nirgendwo konnte sie die Nachricht
wiederfinden. Sie konnte Marigold nicht dazu bringen, ihre Worte noch einmal zu
sprechen.
    Falls
Marigold überhaupt jemals auf den Anrufbeantworter gesprochen hatte.
    Sie ließ sich
in den nächstbesten Sessel sinken und schlug die Hände vors Gesicht. Die Katzen
sprangen besorgt auf ihren Schoß, um sie zu trösten. Lorinda drückte die beiden
an sich und vergrub das Gesicht in ihrem Fell.
    Mein
Verstand... mein Verstand..., klagte sie stumm.
    Was soll
nur aus mir werden?
    11
    Am Morgen
wachte Lorinda spät und nur widerwillig auf. Der neue Tag erschien ihr fast
unerträglich. Sie zog die Vorhänge zurück, hinter denen ein strahlend blauer
Himmel und eine fast schon aggressiv grelle Sonne zum Vorschein kamen. Der
Anblick hätte sie fast dazu gebracht, die Vorhänge wieder zuzuziehen und sich
ins Bett zu legen. Doch damit hätte sie nichts erreicht. Also zwang sie sich
dazu, sich anzuziehen und nach unten zu gehen, wo sie beim besten Willen nicht
zum Anrufbeantworter schauen konnte. Der Anblick des blinkenden Lichts würde
sie von nun an jedes Mal in Angst und Schrecken versetzen.
    Die Katzen
waren nicht in der Küche, was sie nicht verwunderte. An einem solchen Tag
würden sie im Garten herumtollen oder in der Sonne dösen, um das Wetter zu
genießen, solange es so schön war. Sie selbst wäre zu Letzterem nicht in der
Lage gewesen.
    Tee und Toast
reizten sie eigentlich nicht im Geringsten, dennoch aß sie wie automatisch,
weil sie so versuchen konnte, ihren Verstand abgeschaltet zu lassen. Ihren
Verstand ...
    Alle Schrecken
des letzten Abends kamen an die Oberfläche. Sie stand rasch auf und trug das
benutzte Geschirr zur Spüle. Nein, sie würde nicht darüber nachdenken. Nicht
jetzt... noch nicht...
    Sie musste
sich ablenken, mit anderen Dingen beschäftigen. Es gab genug für sie zu tun.
Sie konnte das Haus sauber machen, einkaufen gehen, an ihrem Buch arbeiten ...
nein! Dazu konnte sie sich nicht durchringen. Der Gedanke, in ihr Arbeitszimmer
zu gehen und über die widerwärtige Miss Petunia zu schreiben, ließ ihren
Verstand rebellieren. Ihren Verstand ...
    Flip-flop
... flip-flop ... Das vertraute Geräusch ließ ein Gefühl von Normalität
entstehen.
    »Da seid ihr
ja, meine Schätzchen.« Sie drehte sich um und lächelte sie an, doch im nächsten
Moment erstarrte sie.
    Mit sich und
der Welt zufrieden, kamen die beiden ihr entgegen. Das galt vor allem für
Bloß-gewusst, aus deren Maul etwas Längliches, Schwarzes heraushing.
    »Was hast du
denn da?« Sie hatte das ungute Gefühl, die Antwort darauf bereits zu wissen.
»Komm her und lass mich mal anschauen.« Sie hockte sich hin und zog vorsichtig
an dem sichtbaren Ende. Bloß-gewusst hielt einen Moment lang im Spiel dagegen,
dann öffnete sie das Maul und überließ Lorinda ihre Beute. Ein weiteres
Haarband ...
    »Woher hast du
das?« Bloß-gewusst erwartete lobende Worte und wich zurück, als sie den
fordernden Tonfall ihres Frauchens hörte. Hätt-ich's setzte sich hin und putzte
ihr Gesicht, um zu unterstreichen, dass sie mit der Tat ihrer Schwester nichts
zu tun hatte. Sie brachte stets nur nette, vernünftige und essbare Gaben mit.
    »Woher ...?«
Lorinda riss sich zusammen und richtete sich auf, während sie das schwarze
Haarband in der Hand hielt. Bloß-gewusst konnte natürlich nicht antworten, und
mit ihrem Verhalten machte sie dem Tier nur Angst.
    »Tut mir leid.
Braves Mädchen, komm her.« Um sie zu besänftigen, ging sie zum Kühlschrank und
gab beiden eine großzügige Portion Futter. Sie wusste, woher Bloß-gewusst das
Haarband hatte. Außer Macho trug niemand im ganzen Dorf so etwas. Die Frage war
nur: In welcher Verfassung hatte sich Macho befunden, dass es der Katze möglich
gewesen war, ihm das Band abzunehmen?
    Lorinda sah
den beiden beim Fressen zu, dann goss sie
    noch etwas
Milch in das Schälchen. Sie wusste, sie zögerte damit nur den unvermeidbaren
Moment heraus, an dem sie etwas unternehmen musste.
    Sie würde
zuerst das Naheliegenste tun. Sie ging ins Wohnzimmer und wählte Machos Nummer.
Es klingelte ein paar Mal zu oft, dann war ein Klick zu hören.
    »Peng!! Du hast mich verpasst, Alter! So leicht lässt...»
    Sie legte den
Hörer wieder auf. Er würde nicht drangehen. Vielleicht, weil er es gar nicht
konnte. Sie musste es also auf die harte Tour in Erfahrung bringen.
    Aber das
brauchte sie nicht allein zu machen. Hoffentlich nicht. Diesmal versuchte sie,
Freddie zu

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