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Baby, Liebe, Glück

Baby, Liebe, Glück

Titel: Baby, Liebe, Glück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: BRENDA HARLEN
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nichts anmerken zu lassen, als Maddie am Montag nach dem Unterricht zu ihr kam. Sie rang sich ein Lächeln ab und tat so, als hätte sich nichts geändert. Und dann raubte die Frage des Mädchens ihr jede Illusion.
    „Sind Sie jetzt mit meinem Daddy zusammen?“
    Der Marker, mit dem Ashley die nächste Mathematikstunde vorbereiten wollte, glitt ihr aus den Fingern. Sie bückte sich danach und wünschte, sie hätte eine einfache Antwort auf Maddies Frage. Stattdessen stellte sie ihr eine eigene. „Wie kommst du denn darauf?“
    „Ich habe Victoria erzählt, dass wir am Samstag gepicknickt haben. Und sie hat gesagt, dass das ein Date war und Sie ihn vielleicht heiraten und meine neue Mommy werden.“
    Ashley hatte gewusst, dass das Picknick zu dritt keine sehr gute Idee war – dass es eine so schlechte war, hatte sie nicht ahnen können. Der sehnsuchtsvolle Blick, mit dem das kleine Mädchen sie ansah, brach Ashley fast das Herz. Sie legte den Marker zur Seite.
    „Ich bin nicht mit deinem Daddy zusammen“, antwortete sie sanft. „Aber er und ich sind alte Freunde. Du und ich sind neue Freunde. Und Freunde verbringen nun mal Zeit zusammen.“
    Das Leuchten in Maddies Augen wurde schwächer. „Also werden Sie ihn nicht heiraten?“
    „Nein.“ Ashley schluckte.
    „Aber wenn ihr Freunde seid, müssen Sie ihn doch mögen“, beharrte das kleine Mädchen mit der unnachahmlichen Logik einer Erstklässlerin. „Und wenn Sie ihn mögen, sollten Sie ihn auch heiraten.“
    „Viele Leute mögen einander, ohne dass sie gleich heiraten.“
    Maddie seufzte. „Aber Grandma sagt, dass Daddy eine Frau braucht, die ihn glücklich macht. Und ich eine Mutter, für die ich wichtiger bin als ihre Karriere.“
    Kindermund tut Wahrheit kund, dachte Ashley. „Hat sie das zu dir gesagt?“, fragte sie vorsichtig.
    Das Mädchen schüttelte den Kopf. „Sie hat es zu Grandpa gesagt, aber ich habe es gehört.“
    „Manchmal reden Erwachsene über Dinge, die nicht für Kinderohren bestimmt sind. Deine Grandma wollte bestimmt nicht, dass du es mir erzählst.“
    Maddie nickte. „Aber ich finde auch, dass Daddy eine neue Frau braucht, denn dann könnten wir eine Familie sein.“
    Der Spalt in Ashleys Herz wurde etwas breiter. „Das kann nur dein Daddy entscheiden.“
    Wieder seufzte Cams Tochter. „Ich muss jetzt los. Grandma wartet bestimmt schon auf mich.“
    „Na gut.“ Und weil Ashley annahm, dass sie beide es jetzt brauchten, umarmte sie Maddie kurz. „Wir sehen uns morgen.“
    Zu einem Gespräch mit der Lehrerin gebeten zu werden, war nicht ganz so schlimm, wie zum Schuldirektor zitiert zu werden. Trotzdem hatte Cam ein mulmiges Gefühl im Bauch, als er Ashleys Nachricht auf dem Anrufbeantworter abhörte.
    Er schaute auf den Kalender, bevor er sie zurückrief. „Heute Abend um sieben habe ich eine Stunde Zeit, während Maddie in der Ballettschule ist. Darf ich dich zu einem Kaffee im Bean There Café einladen?“
    „Einverstanden“, erwiderte sie, verriet ihm jedoch nicht, worüber sie mit ihm reden wollte.
    Genau das fragte Cam sich die ganze Zeit, während er Spaghetti zum Abendessen zubereitete. Seine Tochter war ungewohnt schweigsam, und als sie nach dem Abräumen nach oben ging, um sich umzuziehen, war ihr Gang schwer, und ihre Augen funkelten nicht.
    Als er wenig später das Café betrat, bemerkte er sofort, dass Ashley fast so nervös aussah, wie er sich fühlte.
    „Was hat sie getan?“, fragte er unvermittelt, als er seinen schwarzen Kaffee und ihren Latte macchiato mit Zimtgeschmack auf den Tisch stellte.
    „Maddie hat nichts falsch gemacht“, versicherte Ashley. „Ich dachte nur, du solltest wissen, dass deine Tochter der Ansicht ist, du solltest dir eine neue Ehefrau suchen.“
    Er seufzte erleichtert. „Ich hatte schon Angst, dass sie mit der Plastikschere auf diesen unmöglichen Charlie Partridge eingestochen hat.“
    Ihre Augen blitzten. „Schön, dass du das komisch findest.“
    „Das tue ich nicht. Aber ich habe mir so viele schreckliche Dinge ausgemalt, dass ich fast froh bin, dass es nur das ist.“ Er trank einen Schluck. „Woher weißt du, dass Maddie das findet?“
    „Sie hat mich gefragt“, sie schaute zur Seite, „ob ich dich heiraten werde.“
    „Hast du ihr geantwortet, dass ich dir keinen Antrag gemacht habe? Jedenfalls noch nicht?“
    „Hör auf, dich darüber lustig zu machen“, fuhr Ashley ihn an. „Sie braucht offenbar eine Mutterfigur.“
    „Ich weiß“, gab er zu. „Bis

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