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Babylon 5 - Krieg der Verschwörer

Titel: Babylon 5 - Krieg der Verschwörer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. M. Stirling
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seine Gründe für einen Berufswechsel nicht gerne auf irgendeinem offiziellen Dokument angegeben. Aber bei Leuten wie MacBride … sprechen selbst Lügen Bände. Und er hätte schwören können, daß sie eine Lügnerin war, wahrscheinlich sogar eine Meisterin ihres Faches.
    »Wieso Zeit verschwenden?« sagte er sich und berührte den Bildschirm auf seinem Schreibtisch. »Nachfrage beim Zentralregister auf der Erde: MacBride, Semana, Ausweisnummer… « Er gab ihre Identitätsnachweise durch, inklusive des Gen-Scans von der Zollbehörde. Am Ende zögerte er kurz. »Höchste Sicherheitsstufe. «
    In ein paar Tagen würde er alles wissen, was es über sie zu wissen gab. Schließlich hatte er sich sogar Einblick in Sheridans Personalakte verschafft, als sein neuer Vorgesetzter auf die Station versetzt worden war.

    »Tut mir leid, Susan, aber es scheint alles in Ordnung mit ihm zu sein.« Doktor Franklin runzelte die Stirn und blickte nach unten, während er mit seinen schlanken braunen Fingern das Hypospray umdrehte. Er hatte nicht oft das Gefühl, sich für die Gesundheit eines Patienten entschuldigen zu müssen. Genaugenommen ist es das erste Mal . »Es schmerzt mich zu sehen, wie schwer Sie das nehmen.«
    Sie lächelte halbherzig und machte eine wegwerfende Handbewegung. »Entschuldigung. Ich wollte nicht übertreiben.« Susan sah den Arzt besorgt an. »Keine Spur von Drogen?«
    »Nein, Susan. Keine Drogen, keine Krankheiten.« Er schwieg einen Augenblick. »Und falls er psychische Probleme hat, versteckt er sie ziemlich gut.«
    Ivanova schnitt eine Grimasse, doch der Doktor fuhr unbeirrt fort: »Ich habe keinen plausiblen Grund, um eine psychologische Untersuchung anzuordnen.«
    Ich will es auch gar nicht tun. Wenn jemand in einer so verantwortungsvollen Position wie Larkin psychologisch untersucht wurde, gehörte dazu auch ein telepathischer Scan. Ich will niemanden zwingen, das durchzumachen. Weil es auf Gewalt hinauslaufen würde. Larkin konnte den telephatischen Scan natürlich verweigern, aber dann würde er seinen jetzigen Job verlieren und wahrscheinlich in irgendeine langweilige Stellung ohne Aufstiegsmöglichkeiten versetzt werden, vielleicht in die Tourismusabteilung. Unter diesen Umständen würde jeder ehrgeizige Offizier seinen Dienst bei der Earthforce quittieren.
    Auch Ivanova wollte nicht für das Ende der Karriere eines Kollegen verantwortlich sein, und sie selbst würde auf jeden Fall einen telephatischen Scan verweigern, wenn sie je in eine solche Situation kommen würde. Sie zuckte hoffnungslos mit den Schultern.
    »Ich verstehe das nicht«, meinte sie verbittert. »Er hat vier Jahre lang dieselbe Arbeit verrichtet. Er müßte ein Experte sein. Ich habe noch nie jemanden mit so viel Erfahrung für Babylon 5 bekommen. Aber«, sie drehte sich zu Doktor Franklin um und drehte hilflos ihre Handflächen nach oben, »er schafft es einfach nicht. Ich habe einen Fluglotsen im ersten Jahr, der ihn um Längen schlägt. Alle anderen mußten schon das ein oder andere Mal eingreifen, um Larkin rauszureißen. Wenn wir Hochbetrieb haben, schüttelt es mich bei dem Gedanken, was passieren könnte.«
    »Vielleicht ist er ausgebrannt«, spekulierte Franklin. »Und er will es sich nicht eingestehen. Haben Sie schon mit ihm gesprochen?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Nein, zu viel Arbeit.« Sie stöhnte. »Ich habe versucht, mich mit seinen beiden letzten Vorgesetzten in Verbindung zu setzen, aber sie haben mich noch nicht zurückgerufen.« Und ich frage mich, ob sie es überhaupt tun werden. Wenn Larkin ein Versager war – und genau den Eindruck machte er auf sie –, dann würden sie kaum zugeben wollen, daß sie dieses Problem einfach weitergereicht hatten, anstatt es zu lösen. »Aber jetzt werde ich wohl oder übel mit ihm reden müssen. Ich hatte wirklich gehofft, daß es etwas wäre, das man mit einem Medikament kurieren könnte.«
    Franklin lächelte verständnisvoll. »Diesmal nicht.« Er klopfte Susan tröstend auf die Schulter. »Reden Sie mit ihm! Vielleicht können Sie ihn davon überzeugen, daß er sich auf einem anderen Posten wohler fühlen würde.«
    »Ja«, brummte Ivanova.
    Aber Larkin schien nicht der Typ zu sein, der sich überzeugen ließ.

    Larkin hatte Ivanovas Befehl, sich im Med-Lab zu melden, erstaunlich ruhig aufgenommen. »Ja, Sir«, hatte er mit einem leicht verwirrten Lächeln geantwortet.
    Aber langsam wurde er sauer. Stundenlang! dachte er. Stundenlang pieksen sie ihre Nadeln in

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