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Babylon 5 - Krieg der Verschwörer

Titel: Babylon 5 - Krieg der Verschwörer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. M. Stirling
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mich hinein, bohren mich an und stellen mir dämliche Fragen. Wie hatte sie es wagen können? Und sie hatte ihn auch noch vor allen anderen weggeschickt. Damit alle wissen, daß sie glaubt, mit mir ist etwas nicht in Ordnung. Diese Schlampe!
    Es war immer dasselbe. Aus irgendeinem Grund mochten ihn seine Vorgesetzten nicht, und noch ehe er wußte, wie ihm geschah, sendeten die anderen ihre unterschwelligen Signale aus: Komm mir bloß nicht zu nah!
    Wieso ich? Wieso hassen mich nur alle? Seine Mutter hatte immer gesagt, die anderen wären nur eifersüchtig auf ihn. »Sie haben Angst vor dir, mein Liebling«, hatte sie ihm erklärt, aber das ergab keinen Sinn. Manchmal konnte er kaum noch mithalten. Besonders hier auf Babylon 5 .
    Woran liegt das? Larkin kaute auf seiner Unterlippe herum. Drogen? Flößt mir vielleicht jemand Drogen ein? Nein, das war lächerlich. Aber warum schicken sie mich dann ins Med-Lab? Sollten sie etwas überprüfen… Panik erfaßte ihn. Was, wenn… was, wenn das wahr ist und tatsächlich jemand versucht, mich fertigzumachen? In diesem Fall arbeiteten seine geheimnisvollen Feinde schon seit Jahren gegen ihn.
    Das muß ein Mißverständnis sein , dachte er verzweifelt. Sie verwechseln mich mit jemand anderem . Bisher hatte er es geschafft, ihnen immer einen Schritt voraus zu sein, obwohl er von dieser Verschwörung nicht die geringste Ahnung hatte. Seltsamerweise schien das seine Verfolger in ihrem Glauben bestärkt zu haben, er sei das geeignete Opfer.
    Mein Gott! schoß es ihm durch den Kopf. Er eilte zu seinem Quartier, schloß die Tür hinter sich, verriegelte sie und programmierte sie auf BITTE NICHT STÖREN! Er drehte sich um, ließ seinen Blick durch den Raum schweifen und fragte sich, ob sie wohl hier gewesen waren.
    »Nein«, sagte er laut. »Das ist verrückt. Du hast keine Beweise. Das ist alles nur Einbildung.«
    Einbildung, die zu den Tatsachen paßt , widersprach er sich im stillen. Das spielt keine Rolle! Du mußt deine Augen offenhalten, Larkin! warnte er sich selbst. Vor allem mußt du mit der Situation fertig werden! Das hatte er früher schon geschafft, wenn er sich verfolgt gefühlt hatte. Ein vages Lächeln spielte um seinen Mund, als er sich an seinen Computer setzte. Ich muß diese Schlampe kleinkriegen , dachte er genüßlich und grinste. Ich werde die eiserne Lady schon zusammenschmelzen!

4

    Na’Toth funkelte Garibaldi, der sie vom Bildschirm aus mit freundlich undurchschaubarem Gesichtsausdruck betrachtete, wütend an.
    »Wir haben einen Bericht über den Zusammenstoß erhalten«, erklärte er, »aber ich hatte keine Ahnung, daß Sie darin verwickelt waren. Warum haben Sie das nicht den Sicherheitsleuten vor Ort gemeldet?«
    Na’Toth konnte sich gerade noch beherrschen. »Ich hielt es für angebracht, zuerst den Botschafter zu informieren, Mr. Garibaldi. Die T’llin sind eine feindliche Rasse, und ich war entsetzt, ihnen hier zu begegnen.« Sie beugte sich nach vorn. »Sie sind Piraten, und zwar besonders gefährliche. Ihrem Verhalten nach zu urteilen, betrachten sie Diebstahl und Mord als Heldentaten. Ich könnte Ihnen aus dem Stegreif von mindestens zehn Vorfällen berichten, bei denen sie Narn aus heiterem Himmel angegriffen haben.«
    »Ich habe schon von den T’llin gehört«, bemerkte Garibaldi trocken. »Wenn auch nicht auf diese Weise. Aber jedenfalls sind keine T’llin als Bewohner der Station registriert.«
    »Sie überraschen mich«, schnaubte Na’Toth. »Sie machen einen stetig wachsenden Teil der Unterweltbewohner aus. Ich hatte mich an den Gedanken gewöhnt, daß Sie über alles, was auf dieser Station vorgeht, Bescheid wissen.« Sie blinzelte und fragte in ihrem freundlichsten Tonfall: »Bedeutet das, daß ich Sie überschätzt habe?«
    »Denken Sie, was Sie wollen, Na’Toth. Ich werde Ihre Beschwerde zusammen mit dem Bericht ablegen und meine Leute anweisen, nach jemandem Ausschau zu halten, auf den Ihre Beschreibung paßt.«
    »Nun gut, vielen Dank«, versetzte Na’Toth verächtlich.
    Garibaldi neigte sich vertraulich nach vorne. »Aber ich glaube, Sie sollten wissen, daß ich dieser T’llin gemäß Ihrer Aussage lediglich vorwerfen kann, Ihnen vor die Füße gefallen zu sein.«
    »Ihr Begleiter hat mich angegriffen«, zischte Na’Toth durch die Zähne.
    »Sie haben ausgesagt, daß Sie das Gesicht des Angreifers nicht sehen konnten.«
    »Wer sonst hätte es gewesen sein sollen?« platzte sie heraus. »Wieso hätte mich irgend jemand sonst

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