Babylon 5 - Krieg der Verschwörer
BABCOM-Logo. »Könnten Sie mir eventuell etwas mehr über Ihr Problem erzählen?« Gereizt erhob er sich und machte sich auf den Weg zum Quartier des Narn-Botschafters. »Die Bösen dürfen niemals ruhen – und wir anderen, die wir mit ihnen fertig werden müssen, auch nicht.« Wehe, es ist nichts Wichtiges. Ich mag es nicht, wenn man mich so antanzen läßt.
Keine zwanzig Schritte weiter hatte er sich schon wieder ein wenig beruhigt. Er rief sich ins Gedächtnis, unter welchem Druck die Narn standen. Und in solch einer Situation ließen sie halt Dampf ab. Nein , sagte er zu sich selbst, G’Kar war ernsthaft wütend . Der wollte nicht bloß Dampf ablassen. Wahrscheinlich hat er eine berechtigte Beschwerde vorzubringen . Oder er plante irgend etwas, um die Centauri alt aussehen zu lassen. Nee! Nicht so kurz vor der Konferenz. Es sei denn, die Centauri selbst hatten ihn gereizt. Sie wurden von Stunde zu Stunde dreister. Oder von Sieg zu Sieg. Als Schatten ihrer großen Vergangenheit waren die Centauri liebenswürdiger.
Er stieg in den Lift und lehnte sich an die Wand. »Zügle deine Phantasie!« hatte ihm seine Großmutter einst geraten, als er sich über irgend etwas zu große Sorgen gemacht hatte. »Eine zu lebhafte Phantasie läßt dich den Ärger suchen. Und wenn du Ärger suchst, findest du immer mehr, als du vertragen kannst.«
Damit hatte sie recht, aber leider gehörte es zu seiner Arbeit, Ärger zu suchen.
»Ich lasse es nicht zu, daß meine Mitarbeiter angegriffen werden, Garibaldi«, wütete G’Kar. »Wie konnte das nur passieren? Sie wurde überfallen und ausgeraubt.« Der Botschafter senkte bedeutungsvoll seine Stimme und deutete auf NaToth. »Es ist ein Wunder, daß sie noch am Leben ist.« Er richtete sich zu seiner vollen Größe auf, verschränkte die Arme vor der Brust und erlaubte sich seinen majestätischsten Gesichtsausdruck. »Ich warte auf Ihre Erklärung.«
Garibaldi sah den Botschafter lange an, lange genug, um klarzustellen, daß er nicht durch einen Reifen springen würde, nur weil ihn jemand anbrüllte. »Ehe ich versuche, irgend etwas zu erklären«, begann er, »würde ich gerne ein paar Fragen stellen.«
Er wandte sich an NaToth, die mit verbundenen Handgelenken dasaß, und das Weiß der Verbände hob sich erschreckend stark von ihrer dunklen Haut ab. Sie blickte düster und schuldbewußt drein, und er fragte: »Wo wurden Sie angegriffen?«
Sie rutschte mit schmerzverzerrtem Gesicht auf ihrem Platz hin und her und senkte den Blick. »Ich war in der Unterwelt…«
»Sie wurden in der Unterwelt angegriffen?«
»Ja.«
»Waren Sie allein?«
Als könnte sie sich nur mit Mühe beherrschen, holte sie tief Luft. »Ja.«
Garibaldi schob die Hände in die Hosentaschen und wandte sich wieder an den Botschafter. »Das erklärt alles, G’Kar. Wer allein in die Unterwelt geht, bettelt geradezu darum, überfallen zu werden. Das gefällt mir genausowenig wie Ihnen, aber so ist es nun einmal. «
»Ist das alles, was Sie dazu zu sagen haben?« zischte G’Kar. Seine roten Augen visierten das Gesicht des Sicherheitschefs wie Laserstrahlen an.
»Nein. Sie haben mich gefragt, wie das passieren konnte.
Jetzt wissen Sie’s.« Er drehte sich wieder zu Na’Toth um, die ihn ebenfalls mit ihrem Blick durchbohrte. »Was wollten Sie da unten?«
»Ich habe meine Arbeit getan«, antwortete sie aggressiv, »nachdem Sie die Ihrige nicht tun wollten. Ich habe nach Informationen über die T’llin geforscht, die sich auf der Station verstecken. Sie haben mich entdeckt und griffen mich mit einem Schockstab an.«
»Und haben Sie ausgeraubt«, fügte Garibaldi wachsam hinzu.
Na’Toth stand auf. »Sie haben mir mein Ehrenmesser genommen.« Es klang, als hätten ihr die T’llin damit auch ihre Ehre genommen. »Sie haben darüber diskutiert, ob sie mich umbringen sollen, hatten aber Angst davor, den Preis dafür zahlen zu müssen.«
Sie tat dem Sicherheitschef leid. Na’Toth war eine stolze Frau und eine sehr gute Kämpferin. Es war erstaunlich, daß jemand sie überwältigt hatte. Daß sie es nicht geschafft hatte, etwas zu beschützen, an dem ihr viel lag, machte ihr schwer zu schaffen, und sie zitterte immer noch von den Nachwirkungen des Schlages mit dem Schockstab.
»Sie sollten sich im Med-Lab melden«, empfahl er ihr.
»Ich will Ihr Wort darauf, daß Sie dieses Mal etwas unternehmen werden!« beharrte sie.
»Meine Assistentin ist jetzt zum zweiten Mal von diesen T’llin angegriffen
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