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Babylon 5 - Krieg der Verschwörer

Titel: Babylon 5 - Krieg der Verschwörer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. M. Stirling
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worden, Garibaldi«, mischte sich G’Kar ein und rückte ihm unangenehm nahe auf den Pelz, »und auch ich möchte wissen, was Sie in dieser Sache zu tun gedenken.«
    An den ersten Vorfall erinnert, kniff Garibaldi die Augen zusammen und sah Na’Toth an. »Haben Sie ihre Gesichter gesehen?« fragte er sie, und trotz ihrer Reglosigkeit glaubte er ein Zusammenzucken zu sehen. »Sie haben sie nicht gesehen, oder?«
    Na’Toth senkte die Lider. »Nein«, erklärte sie widerwillig. »Aber«, sie sah wieder hoch, »sie haben von der Obersten Olorasin gesprochen.«
    »Oberste ist ein politisches Amt bei den T’llin«, klärte ihn G’Kar auf. »Und Olorasin ist der Name einer abtrünnigen T’llin.« Er ging um seinen Tisch herum und setzte sich. »Ich glaube kaum, daß sich die gewöhnlichen Räuber in der Unterwelt für die Politik der T’llin interessieren. Sie vielleicht, Chief Garibaldi?«
    »Nein«, stimmte der Sicherheitschef zu. »Ich wollte lediglich klarstellen, daß Na’Toth die T’llin, die sie angegriffen haben, weder beschreiben noch identifizieren kann, weil sie keinen von ihnen gesehen hat. Sie müssen zugeben, daß es schwierig sein dürfte, dieser Leute habhaft zu werden.«
    »Wenn es auf dieser Station überhaupt T’llin gibt«, erklärte G’Kar voller Überzeugung, »denn sie dürften gar nicht hier sein. Ich weiß, daß sie keine gültigen Reisedokumente besitzen. Und ich weiß das, weil ihnen die Regierung der Narn verboten hat, ihren Planeten zu verlassen. Sie sind zu gefährlich, um sie auf ein ahnungsloses Universum loszulassen. Deshalb, Chief Garibaldi, schlage ich vor, Sie finden sie und schicken sie zurück nach T’ll, bevor sie noch jemanden umbringen. Wenn sie es nicht schon längst getan haben.« G’Kar lächelte den Chief geringschätzig an. »Das sollte Ihnen Ihre Aufgabe erleichtern. Nicht wahr?«
    »Ich werde die Angelegenheit untersuchen«, versicherte ihm Garibaldi. »Und ich werde Sie über die Ergebnisse meiner Arbeit auf dem laufenden halten. Derweil möchte ich, daß Sie mir etwas versprechen: Keine weiteren Ausflüge in die Unterwelt, keine Selbstjustiz und keine Schnüffeleien auf eigene Faust.« Er wandte seinen Blick nicht von G’Kar ab und ignorierte Na’Toths aufgebrachtes Grollen.
    »Ich versichere Ihnen«, sagte G’Kar nach einer kurzen Pause und legte seine Hände behutsam auf den Tisch vor sich, »daß mir meine Assistentin viel zuviel bedeutet, als daß ich sie in Gefahr bringen würde. Außerdem kommt in den nächsten Wochen eine Menge Arbeit auf uns zu. Ich möchte, daß Sie mir versprechen«, er zeigte auf den Sicherheitschef, »Ihr Bestes zu tun, um diese Leute zu finden und auszuweisen.«
    »Ich mache meinen Job«, erklärte Garibaldi standhaft. »Gehen Sie ins Med-Lab«, riet er Na’Toth, dann nickte er beiden zu. »GutenTag.«
    Damit ließ er die beiden Narn im Halbdunkel von G’Kars Quartier zurück.

    Garibaldi trat auf der Ebene des Einkaufscenters aus dem Lift und stützte sich auf das Geländer der oberen Laufstege, um die Leute unter ihm zu betrachten. Mit seinem geschulten Auge beobachtete er ein Dutzend verdächtige Vorkommnisse, noch ehe ihn die Taschendiebe und Gauner bemerkten. Er blieb stehen, bis sich alle zwielichtigen Gestalten aus dem Gang unter ihm verdrückt hatten, dann dachte er über das Gespräch nach, das er soeben mit den Narn geführt hatte.
    G’Kar hat nicht mehr versucht, mich so zu beeinflussen, seit er hier angekommen ist. Mit der Zeit hatte der Narn gelernt, daß sich die Menschen nur selten von seiner herausfordernden Art beeindrucken ließen. Die Minbari hatten das nicht nötig, und die Centauri amüsierten sich darüber. Er hatte sein Benehmen entsprechend angepaßt.
    Warum versucht er es jetzt ? Vermutlich liegt das an den T’llin. Sie sind ein lebender Beweis für die Verfehlungen der Narn. Ausgerechnet jetzt waren sie hier, in einer Zeit, da die Narn versuchten, sich als unschuldiges, zivilisiertes Volk darzustellen, das von den bösartigen Centauri auf verbrecherische Weise überfallen worden war. Es könnte ganz schön peinlich für die Narn werden, wenn die T’llin beschließen, in ihren Lumpen aus der Unterwelt hervorzukriechen, mit hohlwangigen Gesichtern in die Kameras von ›Universe Today‹ zu starren und die Narn aus ihrer Sicht zu schildern.
    Dessen war sich auch G’Kar bewußt, darin lag auch der Grund für sein ganzes Gerede über Piraten und Mörder. Garibaldi fragte sich, ob Na’Toth überhaupt

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