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Babylon 5 - Krieg der Verschwörer

Titel: Babylon 5 - Krieg der Verschwörer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. M. Stirling
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vorbereiten?«
    »Nein, nein. Sie müssen nichts mitbringen oder vorbereiten. Ich werde mich bemühen, das zu einem besonderen Erlebnis für Sie zu machen.« Damit verbeugte sie sich noch einmal. Als sie zu ihren neugierigen Freunden zurückkehrte, sah sie aus, als hätte man ihr eben die Welt zu Füßen gelegt.
    Delenn und Lennier tauschten einen Blick.
    »Ich werde mich erkundigen«, erklärte Lennier.
    Delenn nickte.

9

    Nach der Feier hatte Semana ein paar Drazi-Arbeitern befohlen, die Statue wieder zuzudecken. Jetzt kehrte sie nach einem ausgiebigen Flirt mit dem Botschafter der Narn, der ihr eine Einladung zum Abendessen und eine kurze Ruhepause eingebracht hatte, an den Ort des Geschehens zurück. Es war kurz nach Mittag, während der zweiten Wache, und um diese Zeit waren die Parkanlagen gewöhnlich verwaist. Die Leute kehrten jetzt auf ihre Posten zurück und konzentrierten sich auf ihre Arbeit, anstatt aus dem Fenster zu schauen oder herumzuspazieren.
    Semana hob eine der beschwerten Ecken der Schutzhülle und schlüpfte darunter. Sie stellte den Koffer ab, den sie mitgebracht hatte, und kletterte auf den Sockel. Durch die Plane drang ein wenig Licht, und sie musterte die starren Gesichter der Statuen, dann schüttelte sie verwundert den Kopf. Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und flüsterte der Statue neben ihr etwas ins Ohr.
    Einen Augenblick lang geschah gar nichts, und Semana runzelte leicht die Stirn. Dann erbebte die Statue leicht – die zarte Bewegung wäre einem weniger aufmerksamen Beobachter sicher entgangen. Semana seufzte erleichtert auf.
    »Uh!« keuchte die Statue.
    »Pst!« zischte Semana beruhigend. »Es ist alles in Ordnung. Aber Sie müssen ganz leise sein.« Dann schlüpfte sie zwischen den beiden Figuren hindurch, die die Kugel trugen, und flüsterte auch der zweiten freistehenden Statue etwas ins Ohr. Anschließend kehrte sie zu der Gestalt zurück, die sie zuerst aufgeweckt hatte, und entfernte die Schminke von ihrem Gesicht, außerdem die glatten Augenklappen und die Plastikteile, die ihr ein verschwommenes Aussehen verliehen hatten. Als nächstes schnitt sie das Kunststoffkleid weg, das den Körper verborgen hatte.
    »MacBride«, stöhnte die kleinere Gestalt, die noch in ihrer Verkleidung gefangen war, »ich kann nichts sehen!«
    »Ruhe!« schimpfte Semana mit gedämpfter Stimme. »Ich komme gleich. Es wird alles gut werden. Bleiben Sie nur ruhig!«
    »Helfen Sie meiner Schwester!« murmelte der Mann. »Den Rest schaffe ich schon alleine.«
    Semana musterte sein schläfriges Gesicht und entschied, daß er wußte, wovon er sprach. Also schlüpfte sie wieder zwischen den beiden anderen Figuren hindurch und kümmerte sich um die Frau. Kurze Zeit später, als beide befreit waren, half sie ihnen von dem Sockel herunter und sich hinzusetzen, damit sie sich von ihrer Winterstarre ein wenig erholen konnten.
    Die leichte Plastikverkleidung, die Semana um die beiden T’llin herum geformt hatte, um sie zu stützen und wie einen Teil der Skulptur aussehen zu lassen, zerbrach unter ihren Händen, und von den beiden falschen Figuren blieb keine Spur. Sie hob gewissenhaft die Bruchstücke auf und legte sie auf einen Haufen. Dann wandte sie sich an ihre Kunden. »Geht es Ihnen gut?« Beide nickten erschöpft. »Gut.« Sie öffnete ihren Koffer und warf beiden ein paar seidige Kleidungsstücke zu. »Ich werde Sie als Minbari tarnen«, erklärte sie und zog einen Knochenkranz aus Kunststoff hervor. »Ich habe hier einen Plan der Station. Damit finden Sie den Weg in die Unterwelt. Und zwei Kreditchips. Jeder ist tausend Krediteinheiten wert.«
    »Tausend Krediteinheiten!« wiederholte die Frau ungläubig. »Ist das alles?«
    Semana zog eine Augenbraue hoch. »Die T’llin-Währung steht auf Babylon 5 nicht besonders hoch im Kurs«, erklärte sie kühl.
    »Entschuldigen Sie«, sagte der Mann. »Wir wollten Ihre Ehre nicht in Frage stellen.«
    Die Frau schloß die Augen und öffnete sie dann wieder ganz langsam. »Wie auch immer, wenn Sie bei der Umrechnung einen Fehler gemacht haben«, sie legte besonderen Nachdruck auf das Wort »Fehler«, »dann werden wir uns mit Ihnen in Verbindung setzen, um das Problem zu besprechen.« Sie lächelte kalt, so daß ihre spitzen weißen Zähne sichtbar wurden.
    Wieso habe ich auf Frauen immer diese Wirkung? fragte sich Semana.
    »Olorasin, meine Schwester«, sagte der Mann, »unsere Freundin hat uns durch viele Gefahren gebracht. Es ist undankbar, jetzt ihre

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