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Babylon 5 - Krieg der Verschwörer

Titel: Babylon 5 - Krieg der Verschwörer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. M. Stirling
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verkündete er eifrig. »Ich könnte mich noch heute abend mit ihnen in Verbindung setzen. Aber ich muß es sehen.«
    Sie schien sich zu recken, um einen Blick in die Runde zu werfen. Dann sah sie G’Kar offen an. »G’Kar«, sagte sie, »wir haben hier in der Öffentlichkeit schon mehr über diese Sache gesprochen als gut ist.«
    »Was ist es?«
    »Das kann ich Ihnen nicht sagen«, zischte sie angespannt.
    »Geben Sie mir einen Tip.« G’Kar beugte sich vor. Er war voller Hingabe, wie ein Raubtier, das seine Beute in Schach hielt.
    Sie rutschte nervös auf ihrem Stuhl hin und her. Mit einem entnervten Seufzer hob sie die Hände und deutete eine Spanne von etwa zwanzig Zentimetern an. »Es ist ungefähr so groß, so hoch.« Sie hielt in annähernd demselben Abstand eine Hand über den Tisch. Dann fuhr sie widerwillig fort: »Es ist aus Gold…«
    »Ist es mit einem roten Stein besetzt?«
    »Etwa so groß«, bestätigte Semana und formte mit Daumen und Zeigefinger einen Kreis.
    G’Kar atmete vor Erregung schneller. »Wollen Sie damit sagen, Sie haben ihren Reichs…«
    »Still!« fauchte sie. Ihre Augen blitzten. »Wie sind Sie nur Botschafter geworden?« fragte sie ihn angewidert. »Wissen Sie nicht, was Diskretion ist?«
    »Wie sind Sie an den … Gegenstand herangekommen?« fragte er mißtrauisch.
    »Ich bin nicht an ihn herangekommen «, erwiderte sie fast beleidigt. »Ich habe ihn gekauft . Wie er von seinem angestammten Platz verschwinden konnte, weiß ich nicht. Ich habe ihn aus dritter Hand.«
    »Wie können Sie dann wissen, daß es das Original ist?« fragte G’Kar. Er lachte leise, schüttelte den Kopf und entspannte sich. »Sie müssen sich darüber im klaren sein, daß Sie womöglich eine Fälschung erworben haben«, sagte er. »Ein solcher Diebstahl könnte unmöglich verborgen bleiben. Arme Semana, Sie haben Ihr Geld verschwendet.«
    »Erstens, ich kenne die Leute, die ihn mir verkauft haben, und vertraue ihnen. Niemand könnte sie reinlegen, und genausowenig würden sie mich betrügen. Sie haben einen Ruf zu verlieren. Und zweitens… den Stein kann man nicht nachmachen. «
    »Man kann alles nachmachen«, widersprach G’Kar rasch.
    Semana lächelte wissend. »Nun, Sie müssen es ja wissen, Botschafter.«
    »Und ich wiederhole, es war nie die Rede davon, daß die Centauri einen solchen Verlust…«
    »Pst!« unterbrach sie ihn. »Glauben Sie, sie würden so etwas mitten im Krieg öffentlich bekanntgeben? Würden Sie das tun?«
    »Wie könnten sie es geheimhalten?« zweifelte G’Kar.
    »Indem sie einfach noch ein wenig gewissenloser vorgehen als sonst«, erklärte Semana schlicht. »Gerade Sie sollten wissen, was das für Leute sind.«
    »Ich will ihn sehen.« Er ballte unbewußt seine Hand zur Faust.
    Einen Augenblick lang sah ihn Semana an, als wolle sie abschätzen, wie stark sein Interesse war. Sie hob ihr Weinglas an die Lippen, setzte es dann aber ab, ohne zu trinken. »Nicht heute abend.« Sie sah ihm direkt in die Augen. »Ich kann nicht. Ich habe ihn hergebracht, um ihn einem anderen Kaufinteressenten zu zeigen.«
    G’Kar legte seine Stirn in Falten. »Wem?«
    Semana blickte sich verzweifelt um, bis sie Londo Mollari entdeckte, der am anderen Ende des Raumes saß und sie mit großem Interesse beobachtete. Er prostete ihr zu. Sie lächelte ihn an und erhob ebenfalls ihr Glas, trank aber nicht.
    G’Kars Gesicht wurde zu einer steinernen Maske.
    »Mollari?« keuchte er. »Bitte. Sie müssen mir die Chance geben, sein Angebot zu überbieten. Die Narn werden Ihren Namen in ewiger Dankbarkeit verehren.« Er griff nach ihr. »Geben Sie mir eine Chance!«
    »In Ordnung«, räumte sie widerwillig ein. »Eine Chance. Und jetzt, lassen Sie uns von etwas anderem sprechen.«

    G’Kar platzte aufgeregt in sein Büro, und Na’Toth ließ vor Schreck die Datenkristalle fallen, die sie gerade sortieren wollte. »Was machen Sie hier?« wollte er wissen. Ihre unerwartete Anwesenheit verwirrte ihn.
    »Ich arbeite«, erklärte Na’Toth ruhig. Wie, glauben Sie, entsteht über Nacht die Ordnung auf Ihrem Schreibtisch? Dachten Sie, der Geist der aufgeräumten Schreibtische stattet Ihnen jeden Tag einen Besuch ab? Ihr war nicht entgangen, wie erregt er war. »Wie war Ihr Abend, Botschafter?« Ihre Stimme sprühte regelrecht vor Mißbilligung.
    G’Kar öffnete den Mund, um ihr alles zu erklären, schloß ihn aber sofort wieder. Er wußte, was auch immer er ihr erzählen mochte, sie würde ihm bloß zur

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