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Babylon 5 - Krieg der Verschwörer

Titel: Babylon 5 - Krieg der Verschwörer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. M. Stirling
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Rechtschaffenheit in Frage zu stellen.«
    »Phina, mein Bruder«, erwiderte die weibliche T’llin, »ich glaube nicht, daß Rechtschaffenheit zu den Tugenden von Schmugglern zählt.« Sie lächelte Semana an, und diesmal leuchteten ihre schwarzen Augen vergnügt. »Ich glaube, gerade deshalb ist sie in ihrem Beruf so erfolgreich.«
    Semana rümpfte die Nase und verbeugte sich knapp. Sie hob einen Topf mit blaßrosafarbener Theaterschminke auf. »Wer will zuerst?«
    Eine dreiviertel Stunde später schlüpfte Semana, gefolgt von zwei großen, schlanken Minbari, unter der Plane hervor.
    »Also, damit endet unsere Zusammenarbeit«, erklärte sie. »Ich wünsche Ihnen alles Gute bei Ihren Unternehmungen«, sagte sie freundlich. Schließlich kostete sie Freundlichkeit nichts, und die Narn waren tatsächlich gemeine Hundesöhne, wie sie aus eigener Erfahrung wußte.
    »Vielen Dank«, erwiderte Olorasin sichtlich überrascht. »Auch Ihnen alles Gute.«
    »Das wünsche ich Ihnen ebenfalls«, ergänzte Phina.
    »Vielen Dank«, erwiderte Semana und ging fort, ohne sich noch einmal umzusehen. Nette Leute , dachte sie, zu schade, daß man ihnen in den Hintern treten wird. Aber das war das unausweichliche Schicksal netter Leute, und darum wollte sie auf keinen Fall eine von ihnen werden.

    Lennier ging ein wenig schneller, schien aber trotzdem nicht in Eile zu sein. Er wollte lediglich Garibaldi einholen, der sich am Ende des Ganges dem Lift näherte.
    »Guten Morgen«, grüßte er.
    Garibaldi drehte sich um, als er die ruhige Stimme erkannte, und lächelte den jungen Minbari an.
    »Hallo«, erwiderte er fröhlich den Gruß und wartete, bis Lennier ihn eingeholt hatte. »Wie hat Ihnen die gestrige Zeremonie gefallen?«
    »Sie war sehr interessant«, antwortete Lennier höflich und hielt mit dem Sicherheitschef Schritt. Dann fuhr er etwas mutiger fort: »Genau wie die reizende Dame, die sie uns beschert hat.« Er sah Garibaldi von der Seite an.
    Der Sicherheitschef spitzte seine Lippen und musterte Lennier. »Stimmt«, pflichtete er ihm vorsichtig bei.
    »Anscheinend hat die Statue den Botschafter der Narn beleidigt, obwohl ihn die Dame ganz gefangen hat«, erklärte Lennier vollkommen leidenschaftslos.
    »Das ist kein Wunder«, meinte Garibaldi beiläufig, »wenn man bedenkt, daß zwei der Figuren T’llin waren.«
    »Sie sind fort.«
    »Wer?« Garibaldi wandte sich dem Minbari zu. G’Kar und Semana MacBride? grübelte er. Wenn sie ihn entführt hat, würde er dann überhaupt gerettet werden wollen?
    »Die beiden T’llin.«
    Garibaldi hielt überrascht inne. »Sie meinen, sie hat die Statue zerteilt, um G’Kar nicht zu beleidigen?« hakte er nach. Wenn es einen Charakterzug gab, den er bei Semana MacBride nie vermutet hätte, dann wäre das Kompromißbereitschaft gewesen.
    Lennier blieb ebenfalls stehen und sah ihn an. »Ich halte es für wahrscheinlicher, daß sie einfach fortgegangen sind.«
    »Was soll denn das heißen?« wollte der Sicherheitschef wissen. Die Verwirrung stand ihm ins Gesicht geschrieben.
    Lennier lächelte ihn nur geheimnisvoll an.
    »Haben Sie mit Botschafter Kosh gesprochen?« fragte Garibaldi argwöhnisch.
    »Sie sollten sich vielleicht näher mit der Dame beschäftigen«, riet ihm der Minbari. »Von solchen Leuten kann man sehr viel Interessantes lernen.«
    »Interessantes«, wiederholte Garibaldi und schüttelte lächelnd den Kopf. »So kann man das auch nennen.« Er ging wieder weiter, und Lennier schritt erneut neben ihm her.
    »Ich habe noch eine Frage«, meinte der Minbari und blieb abermals stehen. »Sergeant Kobiyashi hat die Botschafterin und mich zu einer Tee-Zeremonie eingeladen«, berichtete er und wartete auf eine entsprechende Reaktion von Garibaldi. »Anscheinend hielt sie die Angelegenheit für ausgesprochen wichtig, aber wir wissen nicht, worum es dabei geht. Ich weiß auch nicht, wo ich mit meinen Nachforschungen anfangen soll. Als ich den Computer danach gefragt habe, hat er mir einen Berg an Informationen über Tee gegeben. Es war einfach zuviel, um alles nach dem zu durchforsten, was ich tatsächlich brauche.«
    Garibaldi hatte die Augenbrauen hochgezogen, als Lennier die Einladung von Sergeant Kobiyashi erwähnt hatte, obwohl er die Sache keineswegs zu mißbilligen schien. Lennier beruhigte sich ein wenig.
    »Ich weiß mehr über Sergeant Kobiyashi als über die japanische Tee-Zeremonie«, erklärte der Chief zögerlich. »Sie ist absolut vertrauenswürdig. Darauf würde ich mein

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