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Babylon 5 - Krieg der Verschwörer

Titel: Babylon 5 - Krieg der Verschwörer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. M. Stirling
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irgendwas Rundes unter dieser Schale?« Der weibliche Offizier schnupperte ein wenig an der Rose und stellte die Schale mit einem Lächeln zurück. Semana atmete langsam aus. Diese Idiotin wird nie herausfinden, wie knapp sie an einer komplizierten Nasenoperation vorbeigeschrammt ist.
    Garibaldi hatte inzwischen die Schachtel geöffnet und betrachtete die kleine juwelenbesetzte Kugel. »Was ist das?«
    »Eine perfekte Miniatur des Reichsapfels. Sie wurde zum fünften Geburtstag eines Prinzen aus der königlichen Familie angefertigt. Die Historiker glauben, der Imperator wollte damit ausdrücken, daß er den Prinzen gerne als seinen Nachfolger sehen würde. Der arme kleine Kerl hat kein Jahr mehr gelebt. Genau darin liegt das Problem bei der Wahl eines Thronfolgers. Am Hof der Centauri geht es eben zu wie in einem Rudel wilder Tiere.«
    »Eine ausgesprochen voreingenommene Bemerkung«, tadelte Garibaldi sie vorsichtig.
    »Nun«, sie zuckte mit den Schultern und verschränkte erneut ihre Arme, »Mollari hat mir allen Grund gegeben, voreingenommen zu sein. Ich habe ihm das Stück gezeigt, und er hat sein Interesse bekundet. Aber als wir anfingen, über den Preis zu verhandeln, hat er mich eine Diebin genannt und mir mit seinen Freunden gedroht. Ich habe ihm ganz ruhig erklärt, daß er die Sache noch einmal überdenken sollte, ich aber in jedem Fall übermorgen abreisen würde. Da ist er beleidigt abgezogen.« Sie drückte Garibaldi einen Stoß Papiere in die Hand.
    Er gab ihr die Schachtel zurück und prüfte die Papiere. »Sie haben nur fünfzehntausend Krediteinheiten für dieses Teil bezahlt.«
    »Nur?« wiederholte sie ungläubig. »Sie müssen ja ganz gut verdienen, wenn sie fünfzehntausend für so wenig halten.«
    »Sie wollen eine Million dafür haben«, bemerkte Garibaldi.
    »Als ich es gekauft habe, war der Centauri-Kunstmarkt praktisch tot. Zugegeben, es war fast gestohlen. Im übertragenen Sinne«, erklärte sie rasch. »Aber vor ein paar Jahren konnte man solch günstige Geschäfte machen. Jetzt ist die Nachfrage wieder gestiegen, und die Preise schnellen in die Höhe. Wenn Londo keine Million zahlen will – es zwingt ihn ja keiner mit vorgehaltenener Waffe zum Kauf. Aber das hier«, sie deutete auf die Offiziere, die immer noch ihr Quartier durchsuchten, »ist ein Erpressungsversuch, und das paßt mir gar nicht.«
    »Registriert«, meinte Garibaldi. Dann gab er den Namen des Auktionshauses, das Datum und die Katalognummer der Ware für weitere Nachforschungen in sein Com-Link ein. Es schien alles in Ordnung zu sein, aber Semana war gerissen, und eine Überprüfung konnte nicht schaden.
    Die Durchsuchung dauerte noch eine halbe Stunde, führte aber zu keinem Ergebnis. »Es tut mir leid, daß wir Sie aufgehalten haben«, entschuldigte sich Garibaldi im Gehen.
    Sie trat ganz nah an ihn heran und flüsterte ihm zu: »Was denn, haben Sie gar kein Mitleid mit mir nach diesem emotionalen Schock?« Dabei blitzten ihn ihre dunklen Augen fröhlich an.
    Er runzelte die Stirn und konnte so ein Lächeln gerade noch unterdrücken. »Ich bin sicher, daß es eine grauenvolle Erfahrung für eine unschuldige Frau sein muß.«
    »Nun, unter diesen Umständen hatten wir alle keine Wahl«, sagte sie laut, ohne Mollari auf dem Gang zu beachten. »Schließen!« fauchte sie, und die Tür schloß sich.
    Garibaldi wandte sich dem Botschafter zu. Er hob den Zeigefinger und erklärte: »Ich bin darüber nicht glücklich.«
    Dann marschierte er den Gang entlang, gefolgt von seinen drei Sicherheitsoffizieren.
    »Zeigen Sie nicht mit dem Finger auf mich!« rief Londo ihm hinterher. Er beeilte sich, den Sicherheitschef einzuholen. »Sagen Sie bloß nicht, daß Sie ihn nicht gefunden haben! Er ist so groß wie ihr Schädel, Sie Dummkopf.«
    Garibaldi blieb stehen und fixierte Londo aus der Nähe. »Sie hat bloß eine Kopie von dem Reichsapfel«, erklärte er ruhig. »Ungefähr so groß.« Er deutete mit seinen Händen etwas in der Größe einer Orange an. »Und sie hat ihn rechtmäßig erworben. Sonst war da nichts in ihrem Quartier, das nach Reichsapfel ausgesehen hätte. Also, ich weiß zwar nicht, was hier vorgeht, Londo, aber im Moment bin ich etwas in Verlegenheit. Und ich habe verdammt viel Arbeit damit, die Sicherheitsvorkehrungen für Ihre Friedenskonferenz zu treffen. Ich wäre Ihnen also sehr verbunden, wenn Sie mir nicht nachlaufen würden, um lautstark zu verkünden, wie enttäuscht Sie sind.« Damit wandte er sich um und

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