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Babylon 5 - Krieg der Verschwörer

Titel: Babylon 5 - Krieg der Verschwörer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. M. Stirling
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stapfte davon. Der Centauri blieb mit offenem Mund stehen.
    »Aber ich habe ihn doch gesehen«, sagte Londo traurig zu sich selbst. »Ich habe ihn wirklich gesehen. Ich habe ihn sogar angefaßt.«

    Leona Pellegrino stand völlig perplex vor der geschlossenen Tür zu den Büroräumen, die sie diesem netten Mr. Craighton vermietet hatte. Ihr herzloser Minbari-Vorgesetzter hatte ihr erklärt, daß Beschwerden eingegangen waren, und sie hergeschickt, um nach dem Rechten zu sehen. Aber worüber könnten sich die Nachbarn bei einem leeren Büro beschweren?
    Der Teil des Raumes, den man von hier aus sehen konnte, war leer, keine Stühle, keine Schreibtische, nichts. Mit einem hörbaren Seufzer öffnete Leona die Tür mit ihrer Hauptschlüsselkarte und ging hinein.
    »Hallo«, rief sie betont fröhlich. Sie bekam keine Antwort, aber es lag ein eigenartiger Geruch in der Luft. Essensgeruch , dachte sie. Das ist gar nicht gut . Sie ging auf die Trennwand zwischen dem vorderen Teil des Büros und den restlichen Räumlichkeiten zu. »Öffnen!« sagte sie. Die Trennwand glitt zur Seite und gab den Blick auf einen Vorhang frei. Komisch , dachte sie. Leona schob das fadenscheinige Hindernis beiseite und sah sich einem Raum voller Außerirdischer gegenüber.
    »Oh!« stutzte sie. Alle sahen sie mit ihren tiefschwarzen Augen durchdringend an. Ihr wurde klar, daß diese Fremden in dem Raum hinter dem Büro kampierten.
    »Oh!« wiederholte sie. »Oh, nein, nein. Das geht aber nicht. Sie können hier nicht bleiben. Das ist gegen die Vorschriften!« Sie konnte nur an eines denken: Dieser Roboter von einem Minbari wird mir die Schuld hierfür geben und mich feuern .
    »Wir haben für diesen Raum bezahlt«, sagte einer der Fremden.
    »Das sind doch keine Wohnräume«, protestierte Leona verzweifelt. »Sie bekommen Ihr Geld zurück.« Abzüglich möglicher Schäden , dachte sie. »Morgen müssen Sie hier raus sein!« erklärte sie entschlossen. Einer der Außerirdischen kam auf sie zu, und zum ersten Mal wurde ihr klar, mit wie vielen sie es zu tun hatte. »Es sind Beschwerden eingegangen.« Furcht schlich sich in ihre Stimnle. »Deshalb bin ich hergekommen.« Sie ging einen Schritt zurück. »Wenn einer Ihrer Nachbarn die Sicherheit verständigt, müssen Sie eine saftige Strafe bezahlen und auf der Stelle verschwinden.«
    Der Gesichtsausdruck der Außerirdschen veränderte sich schlagartig. Leona nahm an, daß sie jetzt wütend waren. Sie machte auf dem Absatz kehrt und lief davon.
    »Schließen!« rief sie und lief weiter den Gang entlang. Als sie sich schließlich umsah, stellte sie fest, daß ihr niemand gefolgt war. Oh, ich werde mächtig Ärger bekommen , dachte sie. Ihre Augen verengten sich zu Schlitzen. Wartet nur, wenn ich erst diesen Craighton in die Finger kriege.

    In dem Büro, das Leona eben verlassen hatte, herrschte Totenstille. Ein paar Minuten lang wagte es keiner, sich auch nur zu bewegen. Dann sagte eine der Frauen: »Wir packen besser.«
    »Ja«, stimmte ein Mann zu. »Je früher wir hier verschwinden, um so besser.«
    »Und was ist mit den anderen?« fragte jemand.
    »Die kommen bestimmt zurück, während wir noch hier sind«, antwortete der Mann nach einer kurzen Denkpause.
    Zuerst zögernd, dann immer schneller, begannen die Flüchtlinge, ihre dürftigen Habseligkeiten einzusammeln.
    »Was wird aus der Obersten?« fragte eine Frau.
    »Sie soll sich noch ausruhen«, antwortete eine andere nachdenklich. »Die Razye Tesh haben sie bis jetzt beschützt. Ohne Zweifel werden sie es auch weiterhin tun.«
    Die anderen nickten zustimmend und fuhren fort, ihre Sachen zu packen.

    Londo stand verlegen da, während der Sicherheitschef und sein Gefolge den Korridor durchquerten und in den Lift stiegen. Bevor sich die Lifttüren schlossen, warf Garibaldi ihm noch einen ausgesprochen mürrischen und verärgerten Blick zu. Londo schritt eine Weile auf und ab. Er dachte nach. Sie kann ihn unmöglich in ihrem Quartier versteckt haben. Sonst hätten sie ihn gefunden , überlegte er.
    Aber das war keine Erklärung für Garibaldis Verhalten. Immerhin war denkbar, daß sie woanders ein sicheres Versteck gefunden hatte. Vielleicht hatte sie einen Komplizen, von dem sie nichts wußten. Daß er das gesuchte Stück nicht gefunden hatte, war nicht Grund genug, um sich so feindselig ihm gegenüber zu verhalten. Er hat sich auf geführt, als hätte ich etwas völlig Überzogenes angestellt, nicht nur seine Zeit verschwendet. Das heißt ,

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