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Babylon 5 - Krieg der Verschwörer

Titel: Babylon 5 - Krieg der Verschwörer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. M. Stirling
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dachte er und starrte die geschlossene Tür an, daß sie ihm irgendwelche Lügengeschichten über mich aufgetischt haben muß. Und Garibaldi hat sie geschluckt . Londo rümpfte verwirrt die Nase. Diese Erdlinge! schoß es ihm angewidert durch den Kopf. Und ihre verdammten naiven, verdrehten, moralischen Bedenken. Manchmal erforderten die politischen Gegebenheiten eben, daß man hart durchgriff, vielleicht sogar ein wenig schwindelte. Kann er die Notwendigkeiten, die ein Amt mit sich bringt, nicht vom Amtsinhaber trennen?
    Mollari schimpfte vor sich hin, ging weiter auf und ab und verfluchte dabei jene Mächte, die weder Centauri noch Menschen vollends begreifen konnten. Er hielt kurz inne und starrte außer sich vor Wut auf die glatte Oberfläche von Semana Mac-Brides geschlossener Tür. Da öffnete sich die Tür, und Semana kam in einer Wolke von Parfüm heraus. Sie ging an ihm vorbei, als wäre er Luft. Londo sah ihr einen Augenblick lang nach, bevor er ihr hinterherlief.
    »Sie haben ihn noch, nicht wahr?« fragte er verzweifelt, als ihm eine beunruhigende Idee in den Sinn kam. Semana ging einfach weiter, ohne ihn eines Blickes zu würdigen. Frauen! Ob es Centauri oder Menschen sind, macht keinen Unterschied. Sie sind nur glücklich, wenn man ihnen zu Füßen liegt.
    «Ich möchte mich bei Ihnen entschuldigen«, erklärte er und schnappte nach Luft, während er versuchte, mit ihr Schritt zu halten.
    »Oh, ich bin sicher, daß Sie das gerne tun würden«, erwiderte sie, ohne sich zu ihm umzudrehen. »Das könnte Ihnen schließlich nutzen.«
    »Ich bin immer noch am Kauf interessiert«, verkündete er in der Hoffnung, sein Angebot würde sie besänftigen oder zumindest dazu veranlassen, langsamer zu gehen.
    »Im Moment würde ich das Teil lieber ins All hinauskatapultieren, als es Ihnen zu verkaufen, Mollari.« Sie eilte weiter.
    Es traf ihn wie ein Schlag, und er blieb stehen. Das würde sie nie tun . »Das würden Sie nie tun!« japste er.
    »Das kommt darauf an«, antwortete Semana. Sie ging noch einen Schritt weiter und drehte sich endlich zu ihm um. »Würde Ihnen das etwas ausmachen?«
    »Es wäre mein Tod!« erklärte er ernsthaft. »Er ist einer der wertvollsten Schätze meines Volkes.«
    »Oh, führen Sie mich nicht in Versuchung!« sagte sie mit zusammengekniffenen Augen. Sie wandte sich wieder um und ging weiter.
    »Bitte«, flehte er verzweifelt, »geben Sie mir noch eine Chance!«
    Sie hatte den Lift erreicht und drückte auf den Knopf. »Eine Chance?« fragte sie. »Was zu tun? Mich in eine Falle zu locken?« Sie musterte ihn. »Arbeiten Sie immer noch für die Sicherheit? Haben Sie vielleicht irgendwo an Ihrer Wampe eine Wanze versteckt?«
    »Wie bitte?« sagte Londo und plusterte sich entrüstet auf.
    Sie lachte. »Sie jämmerliches kleines Wiesel.«
    »Das ist absurd. Ich trage keine Wanze, und ich arbeite auch nicht für die Sicherheitsabteilung der Earthforce!« Und eine Wampe habe ich auch nichti »Garibaldi ist sogar wütend auf mich, weil ich Sie angezeigt habe. Ich weiß nicht, was für eine Erklärung Sie ihm gegeben haben, aber er hat sie voll und ganz geschluckt.«
    Der Lift kam, und sie stieg ein. Dann machte sie auf dem Absatz kehrt und legte ihm ihre Hand auf die Brust, damit er ihr nicht folgen konnte. Sie lachte wieder. »Es sagt wirklich eine Menge über Ihren Charakter aus, daß Garibaldi mir eher glaubt als Ihnen.« Mit einem Grinsen trat sie einen Schritt zurück, und die Lifttüren schlossen sich.
    Ja, dachte Londo wehmütig, das befürchte ich auch .

    Segrea und Haelstrac sahen einander an und wandten sich dann wieder den gramerfüllten Gesichtern der T’llin-Flüchtlinge zu. Die Decken, die den Raum in kleinere Einheiten geteilt hatten, waren abgehängt worden, und jeder hatte seine Habseligkeiten zu einem kleinen, handlichen Bündel zusammengerollt. Wie gut , dachte Haelstrac betrübt, daß wir keine Zeit hatten, mehr Besitztümer anzuhäufen, als wir tragen können. Trotzdem, ihr Plan hätte klappen sollen. Ihre Leute hätten hier sicher sein, in diesem heimlich gemieteten Büro etwas Ruhe finden sollen. Sie blickte zu Segrea auf.
    » Cray!« flüsterte er zähneknirschend, und darin lag: Er wird dafür bezahlen und leiden und schließlich seiner Gottheit dafür danken, wenn wir ihn aus der nächsten Luftschleuse werfen.
    Haelstrac blinzelte einmal und nickte zustimmend.
    »Ein sicheres, warmes Plätzchen, mehr wollten wir gar nicht«, sagte eine junge Mutter, die erschöpft

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