Babylon 5 - Krieg der Verschwörer
kann ich was für Sie tun«, sagte er. »Ich glaube, ich weiß, wie man ein paar von denen aus ihren Löchern treiben könnte. Geben Sie mir ein paar Stunden Zeit!«
G’Kar legte einen Kreditchip auf den Tisch. »Das ist eine Anzahlung«, erklärte er freundlich. »Nehmen Sie es als Geste meines guten Willens.« Er warf Cray einen finsteren Blick zu. »Enttäuschen Sie mich aber nicht!« Er schlüpfte aus der Nische und verschwand.
Cray atmete ein paarmal hörbar ein und aus. Er keuchte regelrecht. Dann nahm er den Kreditchip und steckte ihn in sein Lesegerät. Zweihundert nette kleine Krediteinheiten , dachte er mit einem Grinsen. Leicht verdientes Geld .
»Wieso, Mr. Garibaldi? Was führt Sie zu mir?« fragte Semana und würdigte den Botschafter der Centauri keines Blickes.
»Ich habe einen Durchsuchungsbefehl für Ihr Quartier, Miss MacBride. Wir suchen nach gestohlenen Kunstgegenständen.« Garibaldi lächelte freundlich, als er Semana das Dokument unter die Nase hielt. Hinter ihm setzten sich die drei Sicherheitsoffiziere, die er mitgebracht hatte, und der Botschafter in Bewegung.
»Einen Augenblick!« protestierte Semana, ihre sanfte Stimme klang scharf und entschlossen. Sie blieben stehen. »Bevor sich jetzt irgend jemand an der Schublade mit meiner Unterwäsche zu schaffen macht, werde ich mir das hier durchlesen.« Sie studierte das Dokument. Und sie ließ sich Zeit. Schließlich tippte sie mit einem Finger auf das Schriftstück. »Hier steht nichts von einem Vertreter der Centauri. Trotzdem«, sie deutefe auf Londo, ohne ihn dabei anzusehen, »haben Sie anscheinend einen mitgebracht.«
Hoppla!
»Der Botschafter behauptet, ein gestohlenes Centauri-Kunstwerk bei Ihnen entdeckt zu haben. Er will uns dabei behilflich sein, den bewußten Gegenstand zu identifizieren«, erklärte Garibaldi leicht verlegen. Das habe ich jetzt davon, daß ich versucht habe, bei einer Professionellen wie dieser MacBride mit dem Standardformular durchzukommen , tadelte er sich selbst.
»Wollen Sie damit etwa sagen, daß ich jedem, den Sie unterwegs auflesen, erlauben muß, meine persönlichen Sachen zu durchsuchen?« fragte Semana erstaunt. »Ist das überhaupt rechtens, wenn derjenige, der Anzeige erstattet hat, an der Durchsuchung teilnimmt?«
»Nun ja, wenn Sie etwas dagegen haben…«
»Habe ich.«
»Dann macht es dem Botschafter sicher nichts aus, in der Sicherheitszentrale auf uns zu warten«, erklärte Garibaldi und warf Londo einen bedeutungsvollen Blick zu.
»Das kommt überhaupt nicht in Frage, Mr. Garibaldi. Ich halte es für meine Pflicht, dieses wertvolle Kunstwerk der Centauri in Gewahrsam zu nehmen, sobald es gefunden wird.« Londo blickte den frustriert dreinblickenden Sicherheitschef an und verkündete: »Ich bestehe darauf.«
»Dann wird es Ihnen sicher nichts ausmachen, hier draußen im Gang zu warten, Botschafter. Miss MacBride hat nämlich recht. Es wäre ungesetzlich, wenn Sie uns bei der Durchsuchung helfen würden.«
Semana machte eine einladende Handbewegung, und Garibaldi betrat mit seinen drei Offizieren ihr Quartier.
Sie warf Londo noch einen Blick zu und befahl dann: »Schließen!« Die Tür rastete wieder ein, und Londo blieb schimpfend draußen im Gang zurück. »Nun«, sagte sie und verschränkte ihre Arme, »wonach suchen Sie eigentlich?«
Warum sollte ich ihr das eigentlich nicht sagen? fragte sich Garibaldi. Wenn die Anschuldigung stimmt, weiß sie es sowieso . «Londo behauptet, Sie hätten den Reichsapfel der Centauri.«
Ihre Augen verengten sich zu Schlitzen. Dann verzog sich ihr Mund zu einem Grinsen. »Aber klar doch«, antwortete sie. »Ich habe auch den heiligen Stein der Narn. Und die britischen Kronjuwelen, wußten Sie das nicht?«
Einer der Sicherheitsbeamten konnte nur mit Mühe ein Kichern unterdrückte. Garibaldi warf ihm einen bösen Blick zu, und er nahm sofort Haltung an.
»Ich schätze, irgendwas werden Sie schon haben«, meinte Garibaldi, »Londo ist kein Idiot.«
»Ich habe eine Kopie«, schnappte sie und ging zu ihrem Safe hinüber. Alle drei Sicherheitsbeamten unterbrachen ihre Arbeit und sahen von ihr zu ihrem Vorgesetzten. Garibaldi bedeutete ihnen, mit der Durchsuchung fortzufahren.
Semana nahm eine kleine schwarze Schachtel aus dem Safe und reichte sie Garibaldi. »Entschuldigung!« fauchte sie eine Sicherheitsbeamtin an, die gerade eine Schale mit einer großen gelben Rose hochhob. »Sie suchen einen Reichsapfel. Der ist rund. Sehen Sie vielleicht
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