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Babylon in Hongkong

Babylon in Hongkong

Titel: Babylon in Hongkong Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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jedoch zu, konnte er möglicherweise etwas verändern, und deshalb war er nach Hongkong gekommen. Diese Stadt sollte kein Babylon erleben. Tao, der Koloß, Aufpasser und Leibwächter, rührte sich nicht vom Fleck. Ausdruckslos beobachtete er die Szene, nichts in seinem weißgeschminkten Gesicht rührte sich.
    »Willst du mir die Qualen des Aufstehens nicht ersparen, Sohn?« keuchte der Mandarin.
    »Bleib sitzen!« erwiderte Suko und schritt auf seinen sitzenden Vater zu. Als er die kleine Figur an sich nahm, berührten sich für einen Moment die Hände der beiden.
    Fast wäre Suko zurückgezuckt, denn durch seine Finger rieselte ein kalter Schauer. Der Mandarin mußte die Hand eines Toten haben, so kalt und steif war sie.
    Er nahm die jadefigur zwischen zwei Finger und betrachtete sie aus der Nähe.
    Sie stellte tatsächlich ein kleines Kunstwerk dar. Einmalig in ihrer Art, und das Material selbst fühlte sich warm an, als würde Leben in ihm stecken.
    Wieder knackte der Mandarin mit den Gelenken. »Ist sie nicht schön?« flüsterte er. »Ist sie nicht wunderbar? Merkst du, daß etwas in ihr steckt? Spürst du dieses Leben?«
    Suko schaute ihn an. »Ja, du hast recht.«
    »Dann hat sie dich angenommen. Ihre Macht wird auf dich übergehen. Sie wird dich leiten.«
    Das genau wollte Suko nicht. Daß in der Figur eine geheimnisvolle Kraft steckte, hatte er schon längst festgestellt. Aber diese Kraft gefiel ihm überhaupt nicht. Sie strömte keine positiven Wellen aus, sondern Vibrationen, die auf ihn negativ wirkten. Diese kleine Figur versuchte tatsächlich, ihn zum Bösen hin zu beeinflussen, was er von der Prinzessin Li eigentlich nicht kannte.
    »Na, was ist?«
    Suko hatte den lauernden Ton aus der Frage des Mandarins hervorgehört. Er schaute noch einmal hin und sah tatsächlich, daß sich die Augen innerhalb der Figur bewegten.
    Zuerst zuckten, dann rollten sie, und plötzlich bekamen sie Farbe. Tief in den Schächten der Pupillen stieg das Leuchten hervor. Eine Mischung aus rot und grün, und der kleine Mund verzog sich zu einem grausam wirkenden Halbkreis.
    Laß sie los! schrie es in Suko. Laß sie los!
    Er ließ sie fallen. Mit einem hell klingenden Laut fiel sie auf die Planken. Suko hörte den Mandarin scharf atmen und auch den leisen Schrei des Leibwächters.
    Er hob den Fuß. Dann rammte er ihn mit aller Kraft nach unten. Nein, die Figur schrie nicht. Sie blitzte hell auf, als sie durch den Druck in zahlreiche Stücke zertreten wurde.
    Gleichzeitig schrie der Mandarin, als würde er gefoltert. Er heulte auf, sein Körper zitterte, er bewegte seine gekrümmten Hände hektisch und brüllte Suko an.
    »Du hast sie vernichtet, Sohn! Du hast sie nicht angenommen. Du wolltest ihre Macht nicht. Du bist ein Feind!«
    »Es war nicht der wahre Geist der Prinzessin. Etwas Böses steckte in der Figur.«
    »Es ist die Macht gewesen. Du bist ihr Feind!« Die alte brüchige Stimme überschlug sich fast. »Und wer ihr Feind ist, der ist auch mein Feind! Ich will dich nicht mehr, Sohn, ich will dich nicht! Töte ihn, Tao, vernichte ihn!« Und Tao gehorchte. Er riß Sukos eigene Beretta hervor, um auf den Inspektor anzulegen.
    Suko war schneller.
    Bevor die Mündung noch auf ihn zeigen konnte, hielt er seinen Stab in der Hand.
    Ein Wort rief er, das für fünf Sekunden alles zu seinen Gunsten veränderte.
    »Topar!«
    ***
    Es waren wohl nur Sekunden gewesen, in denen ich mich nicht zurechtfand. Sie hatten gereicht. Die weißen Masken umstanden mich so dicht, daß mich ihre Füße berührten. Die weißen, widerlichen Gesichter glotzten unbewegt auf mich nieder, und nicht ein Lippenpaar zuckte.
    In ihren Augen las ich eine Unbarmherzigkeit, die mich erschreckte. Sie würden mich töten, wenn mir nicht im letzten Augenblick noch etwas einfiel.
    An die Beretta kam ich nicht heran, denn sie rissen mich hart auf die Beine.
    Sechs Gestalten zählte ich. Line der Masken holte eine dünne Waffe hervor.
    Gefährlich blitzte die Nadel vor meinem Gesicht auf, während mich andere hielten.
    Ich trat zu.
    Der Mann mit der Mordnadel gurgelte nur, als er zurückkippte und auf das Deck fiel. Ein anderer zog seine Waffe, jemand packte mein Bein, hielt mich fest - da geschah es.
    Ich bekam es nicht so schnell mit, weil mich der Vorgang überraschte. Etwas sirrte durch die Luft. Ich hörte die Einschläge, Schreie gellten auf, hinter meinem Rücken brachen zwei Masken zusammen, die mich festgehalten hatten.
    Plötzlich konnte ich mich wieder

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