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Babylon: Thriller

Babylon: Thriller

Titel: Babylon: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D. J. McIntosh
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grüne, mit Wasser gefüllte Flasche hervor. Er schraubte sie auf und berührte mit der nassen Öffnung des Flaschenhalses ihre Lippen. Als sie den Mund öffnete, zog er die Flasche grausam weg. »Sie können so viel Wasser kriegen, wie Sie wollen – sagen Sie mir nur, was ich wissen will.«
    Sie schüttelte matt den Kopf. Ihre Hände waren taub, und ihr Körper fühlte sich trotz der Hitze des Tages seltsam kalt an. »Ich weiß es nicht«, erwiderte sie. »Samuel wollte es mir nicht sagen.«
    »Das ist eine Lüge. Sie waren eine seiner engsten Mitarbeiterinnen.«
    »Schon lange nicht mehr. Ich habe nichts von ihm gehört. Er misstraute mir, nachdem ich das erste Mal versucht habe, sie zu stehlen.«
    »Was hat er Ihnen angeboten?«
    Hanna wollte sich mit einem spöttischen Lachen revanchieren, doch ihre geschwollene Zunge verhinderte das. Speicheltropfen sickerten aus ihren Mundwinkeln. Sie war so unendlich müde. Sie sah ihn an und dachte an die Sandvipern, die sich halb eingraben und darauf lauern, den Fuß anzugreifen, der ihnen zu nahe kommt. Seine Augen waren genau wie die Schlangenaugen: halb zugedeckt, rot gerändert und so hell, dass sie fast gelb erschienen.
    Ihre Worte kamen im Flüsterton. »Nichts. Warum sollte ich mich auf Ihre Seite schlagen wollen, wenn ich Samuel Geld aus der Tasche locken könnte?«
    »Woher wusste er dann, dass ich zum Museum kommen wollte? Er war auf mich vorbereitet. Diese Information konnte er nur von Ihnen haben.«
    »Sie wissen doch, wie es hier läuft. Irgendetwas sickert immer durch. Niemand kann ein Geheimnis lange bewahren.«
    »Ihr Opfer ist völlig sinnlos. Wir finden das Ding sowieso.«
    Sie roch seinen Schweiß und fragte sich, ob auch er auf irgendeine Art und Weise Angst hatte. Hatte sie überhaupt irgendeine Chance bei ihm? »O Gott. Lassen Sie mich laufen. Ich sterbe hier draußen.«
    In einem Wutanfall schleuderte er die Flasche weg. Sie zerschellte auf einem Felsklotz. Grüne Glassplitter regneten in den Sand und blinkten im Sonnenlicht. »Soll der Teufel Sie holen.« Seine Worte waren schmerzhaft wie Peitschenhiebe. Er stieg den Abhang hinauf.
    »Hanna hat uns verraten«, rief er den anderen zu. Er hob die linke Hand, bildete das Zeichen des Horns, indem er Zeigefinger und kleinen Finger ausstreckte und ihr einen schrecklichen Fluch schickte. Er hob einen der gesammelten Steine auf, ging zu dem kleineren der beiden anderen Männer hinüber und drückte ihm den Stein in die zitternde Hand. »Steinigt sie.«
    »Sie haben gesagt, Sie wollten ihr nur ein wenig Angst machen. Sie ist schon jetzt in einem schlimmen Zustand. Das geht zu weit.«
    »Sie glaubt immer noch nicht, dass wir es ernst meinen.«
    »Vielleicht weiß sie ja wirklich nichts.«
    »Sie weiß es. Tu einfach, was ich sage.«
    Der Mann zielte und suchte eine Stelle, wo ein Treffer die geringste Wirkung haben würde. Der Stein streifte Hannas Schulter und landete harmlos im Sand.
    »Du willst sie schonen!«, brüllte er wütend. »Shim, zeig ihm, wie es richtig gemacht wird!«
    Ein Riese von einem Mann trat vor. Instinktiv duckte der Kleinere sich und wich zurück, nachdem er schon einmal miterlebt hatte, welchen Schaden sein Kollege anrichten konnte. Der Riese bückte sich schwerfällig, hob zwei Steine auf und schleuderte sie mit aller Kraft auf sein Ziel.
    Hanna schrie auf. Ihr Körper zuckte unkontrolliert, als einer der Steine in ihr Gesicht krachte und der andere sich in das weiche Gewebe ihres Leibes grub. Nach diesen Treffern verlor sie jedes Gefühl für Ort und Zeit.
    Wie aus Mitgefühl für ihre Qualen schien sich das Licht zu verändern. Die Sonne färbte sich dunkelorange, des Himmels Blau wandelte sich zu Ocker. In der brutalen Hitze schien der Untergrund zu beben und Wellen zu schlagen, als bewegte sich eine riesige Schlange dicht unter seiner Oberfläche. Es wurde gespenstisch still bis auf das leise Summen von Millionen von Sandpartikeln, die aneinanderrieben.
    Die Männer blickten nach Norden. »Ein Schamalwind«, sagte einer von ihnen. »Seht doch.«
    Es schien, als sei am flachen Horizont plötzlich ein Berg entstanden. Zuerst war da nur eine leichte Wölbung, doch sie wuchs rasend schnell. Innerhalb weniger Minuten war eine viele Meter hohe Sandwelle zu erkennen. Sie rollte wie ein gigantischer Tsunami auf sie zu. Bläuliche Blitze zuckten durch die rötlichen Staubwolken. Die Araber nannten diese Erscheinung Kamasin . Der Begriff leitete sich von dem Wort für »fünfzig« ab, weil

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