Baccara Collection 185
auf Trab. Wenn wir schon von Alec reden, ist er in letzter Zeit mit jemandem ausgegangen?”
Belindas Magen verkrampfte sich. „Mit jemandem ausgegangen?”
„Ja, Liebes.”
„Ich weiß nicht, was du meinst”, sagte sie gereizt. „Wie sollte er sich dafür Zeit nehmen? Er arbeitet den lieben langen Tag und geht abends noch in sein Büro.”
„Das ist nicht gut, Liebes. Er sollte mehr herauskommen, und er sollte wieder ans Heiraten denken. Das habe ich ihm bei unserem letzten Gespräch selbst gesagt.”
Der Gedanke daran, dass Alec wieder heiraten könnte, ließ Belinda den Boden unter den Füßen verlieren. Sie wusste später nicht mehr, was sie den Rest des Gespräches über sagte, noch wie sie die Jungen ins Bett gebracht hatte.
Nachts träumte sie davon, dass sie mit Alec auf seinen blauen Bettlaken lag, sie unter ihm, und er bedeckte ihren Körper und ihren Mund mit heißen Küssen. Dann nahm der Traum eine abrupte Wendung, und sie sah eine andere Frau ohne Gesicht in seinen Armen, während Belinda gezwungen war, daneben zu stehen und zuzusehen.
Tränenüberströmt wachte sie mitten in der Nacht auf. Sie konnte nicht mehr einschlafen, denn jedes Mal tauchte das Bild von Alec mit der anderen Frau vor ihr auf.
Schließlich war sie so aufgebracht, dass sie morgens um vier aufstand und den Küchenboden aufwischte, um das Bild zu verjagen. Großer Gott, jetzt wischte sie schon morgens um vier den Boden - wegen eines Mannes!
Belinda hatte einfach kein Glück in der Liebe. Das hatte ihr ihre Ehe gezeigt. Und falls sie hier ihre Lektion noch nicht gelernt hatte, dann spätestens ein paar Jahre darauf, als sie sich mit Gary einließ.
Man sollte nie eine Liebesbeziehung mit seinem Banker eingehen. Als ihre Beziehung mit einem lauten Knall endete, musste sie mehrere Bankkonten auflösen, und das war mehr Arbeit, als dieser Mann wert gewesen war.
Sie wollte sich erst gar nicht vorstellen, wie katastrophal eine Affäre mit Alec enden würde. Er wollte ein bequemes Zuhause; Belinda war aber keine bequeme Person. Bestimmt wünschte er sich eine Frau wie Cathy, ruhig, still, zufrieden mit der traditionellen Frauenrolle. Ganz anders als Belinda.
Schließlich beschloss sie, dass sie ihren Gefühlen auf keinen Fall nachgeben durfte. Bis zum Mittag glaubte sie, sich wieder voll im Griff zu haben.
Da hörte sie Jason vom Hinterhof aus rufen: „Daddy ist zurück!” Belinda stand in der stillen Küche und stellte die Makkaroni-und-Käse-Sandwiches zusammen, die sie für sich und die Kinder als Mittagessen geplant hatte. Wenn ihr Herz jetzt höher schlug, dann nur, weil der Schrei sie erschreckt hatte.
Belinda setzte gerade einen neuen Topf für Makkaroni auf, als sich die Hintertür öffnete. Sie drehte sich nicht bewusst, sondern mehr aus Reflex um. Und da stand er.
Schlamm klebte an seinen Stiefeln, und seine Kleider waren verschmutzt. Sein linker Ärmel war an einer Stelle zerrissen und blutverschmiert. Sein Gesicht war sonnengebräunt, und der Vier-Tage-Bart verlieh ihm das Aussehen eines Desperados.
Ihr Herz klopfte wie wild. Noch nie hatte sie einen Mann gesehen, der so gut aussah. Sein Anblick verschlug ihr buchstäblich den Atem. Seine blauen Wilder-Augen waren auf sie gerichtet wie die eines Falken auf ein Kaninchen. Als er langsam auf sie zuging, ballte sie die Fäuste.
Kaum zwei Schritte vor ihr blieb er stehen. Sie fühlte eine Hitze in sich aufsteigen. Ohne seine Augen von ihr abzuwenden, nahm er ein Sandwich und biss hinein.
Keiner von beiden hatte bisher auch nur ein Wort gesprochen. Er wollte einen zweiten Bissen nehmen, überlegte es sich anders und warf das Sandwich auf die Anrichte. „Fata Morgana”, sagte er.
„Eigentlich ist es Bolognese und Käse”, sagte Belinda.
„Ich spreche davon.” Er streckte seine Hand nach ihr aus und ergriff ihre Hand. Heiß schoss es ihren Arm hinauf und ihren Körper hinunter. Sie zuckte zurück.
„Eine Fata Morgana”, sagte er.
„Was auch immer.”
„Das heißt nicht, dass wir uns zueinander hingezogen fühlen.”
Ein Kribbeln lief ihren Rücken hinunter. „Natürlich nicht.”
Wenn sie nur den Blick von diesen Augen abwenden könnte.
„Ich will dich nicht”, sagte er grob.
Belinda verengte die Augen. „Hab ich dich etwa darum gebeten?”
„Und du willst mich auch nicht.”
Heiß brannten ihre Wangen. „Das hast du gut erkannt.”
„Und selbst wenn wir einander wollten, würden wir die Finger voneinander
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