Baccara Exklusiv 53
sie. Sie sollte ihn nachhaltig abwehren und dann so schnell wie möglich davonlaufen. Doch etwas in ihr konnte es nicht erwarten, der heißen Sehnsucht zu folgen, die er in ihr weckte. Eine Sehnsucht, die sie schon sehr lange nicht mehr verspürt hatte.
Doch warum musste es ausgerechnet Jonas Tate sein, der dieses Gefühl wieder in ihr wachrief? Was hatte er an sich, dass sie zum ersten Mal nach beinahe zwei Jahrzehnten den Wunsch hatte, ihre Furcht beiseitezuschieben und alles zu wagen?
Vielleicht deshalb, weil er der erste Mann nach dieser langen Zeit war, der sie zu verstehen versuchte. Selbst ihr Stoß mit dem Knie hatte ihn nicht davon abgehalten.
Wie magisch von ihm angezogen, begann sie sanft seine Wangen zu streicheln. Sie erinnerte sich kaum noch daran, wann sie zum letzten Mal das Gesicht eines Mannes berührt hatte. Sie hatte vergessen, wie kantig und rau es sein konnte. Sanft strich sie mit den Fingerspitzen über seine Lippen.
So, wie Zoey ihn jetzt berührte, hatte sie ihn auch in seinen Träumen berührt. Doch Jonas hätte nie zu träumen gewagt, wie sehr sie ihn mit ihrer Sanftheit erregen würde.
Er legte eine Hand auf ihre und sog dann sacht einen ihrer Finger in den Mund. Ihre Lippen öffneten sich leicht, und als sie sehnsüchtig seufzte, presste er seinen Mund auf ihr Handgelenk. Er fühlte ihren heftig pochenden Puls und schob ihre Hand unter seinen Morgenmantel auf seine nackte Brust, damit auch sie fühlte, wie wild sein Herz schlug.
Als sie ihn dann lächelnd ansah, wusste er, dass sie verstanden hatte. Sie tastete nach dem Gürtel seines Morgenmantels und versuchte den Knoten zu lösen. Doch weil ihre Finger so stark zitterten, half er ihr dabei. Der Morgenmantel öffnete sich, und sie fuhr durch sein dunkles, krauses Brusthaar. Er brauchte all seine Willenskraft, um sich unter Kontrolle zu halten und ihr nicht den Schlafanzug aufzureißen, sondern ihn Knopf für Knopf aufzuknöpfen.
Noch gelang es ihm, innezuhalten, und er schaute sie danach einfach nur an. Ihren zarten Nabel und den flachen Bauch, die geschwungene Taille. Ihre Brüste, die noch halb bedeckt waren, hoben und senkten sich immer rascher, als sein Blick zu dem Tal zwischen ihren Brüsten ging, das perfekte Rundungen verhieß.
Da konnte er sich nicht länger zurückhalten und zog die Pyjamajacke auseinander. Und als er ihre Brüste damit seinem Blick enthüllte, wollte er sie auch berühren, und er schmiegte die Hände um die prallen weichen Hügel und drückte sie leicht.
In diesem Moment merkte er, dass etwas nicht stimmte.
Als er beunruhigt in Zoeys Augen sah, entdeckte er dort wieder Furcht. Erst jetzt fiel ihm auch auf, dass sie ihn nicht mehr berührte und sogar einen Schritt von ihm weggetreten war. Aber sie ist nicht davongelaufen, versuchte er sich zu beruhigen, und sie hat mich auch nicht mit dem Knie abgewehrt.
Aber sie fürchtete sich. Und sie fürchtete sich vor ihm. Warum nur?
„Was ist, Zoey? Habe ich einen Fehler gemacht?“
„Nein“, erwiderte sie mit zitternder Stimme. „Es liegt nicht an dir. Es liegt an mir. Es ist … ich …“ Sie schüttelte den Kopf.
„Zoey, sag es mir“, bat er sie und war bemüht, ruhig zu bleiben. „Wovor hast du solche Angst? Doch sicher nicht vor mir.“
Er glaubte schon, sie würde ihm nicht antworten, weil sie wortlos ihre Pyjamajacke zusammenzog und die Knöpfe schloss. Aber dann sagte sie, doch ohne ihn dabei anzusehen: „Es ist schon lange her, seit ich … das getan habe.“
„Das ist in Ordnung“, versicherte er ihr. „Für mich ist es auch schon eine Weile her.“
„Nein, Jonas, du hast das nicht richtig verstanden. Bei mir ist es schon sehr, sehr lange her.“
„Aber Zoey, das ist doch …“
„Ich war noch ein Teenager“, unterbrach sie ihn und barg ihr Gesicht in den Händen. „Schon beinahe zwanzig Jahre ist es her.“
Das konnte nicht sein; er hatte sie bestimmt missverstanden. Eine alleinstehende Frau, besonders eine Frau, die so weltoffen wie Zoey war, musste doch eine ganze Reihe von Liebhabern gehabt haben.
„Das ist sicher nicht dein Ernst“, meinte er und lachte leise. Er hatte eigentlich nicht lachen wollen, es war ihm so herausgerutscht. Doch es war schwer zu glauben, was sie ihm da eben gesagt hatte. „Habe ich das richtig verstanden, dass du schon so lange nicht mehr mit einem Mann zusammen warst?“
Als sie nicht antwortete, fragte er noch einmal: „Ist das wirklich wahr?“
Sie ließ die Hände sinken und hob
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