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Baccara Exklusiv 53

Baccara Exklusiv 53

Titel: Baccara Exklusiv 53 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Lanigan , Annette Broadrick , Elizabeth Bevalry
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„Wenn du das nicht möchtest, dann sag es mir.“
    Sag ihm, dass er aufhören soll, dass du nichts von ihm willst, verlangte ihr Verstand. Doch ihr Herz gebot ihr zu schweigen, und anstatt ihn zu stoppen, blieb sie still stehen und ließ ihn noch näher kommen.
    Die Augen geschlossen, genoss sie die Berührung seiner Finger. Sie mochte es gar nicht glauben, wie zärtlich er war, dass ein Mann überhaupt so zärtlich sein konnte. Aber sie hatte ja auch keinen Mann mehr an sich herangelassen. Nicht seit damals, seit ihr Mann sie vor so vielen Jahren verlassen hatte.
    Der Gedanke an die Vergangenheit verschwand wieder, als Jonas mit der Fingerspitze über ihre Lippen fuhr. Als sie dann die Augen öffnete, war sein Gesicht nur noch einen Hauch von ihr entfernt. Sie wartete auf seinen Kuss, doch er sah sie unverwandt an, als erwarte er etwas von ihr.
    „Wer war er?“, fragte er schließlich leise.
    „Wer war wer?“, fragte sie verwirrt zurück.
    Er ließ seine Finger durch ihr Haar gleiten. Es durchfuhr sie wie ein elektrischer Schlag, und unwillkürlich zuckte sie zurück.
    Er ließ sie sofort los. Den Arm noch angehoben, stand er vor ihr; seine Hand ballte sich zu einer Faust. „Wer war dieser Schuft, der dir so wehgetan hat, dass du sogar vor einer völlig unschuldigen Berührung zurückschreckst?“
    Als sie statt einer Antwort nur abwehrend den Kopf schüttelte, ging er zu dem Tisch, wo er seinen Drink abgestellt hatte. Er schwenkte den bernsteinfarbenen Cognac im Glas und blickte versonnen hinein.
    „Du hast Juliana gestern gesagt, dass du das Gefühl kennen würdest, jemandem zur Last zu fallen. Lehnst du deshalb den männlichen Teil der Bevölkerung ab?“
    Zoey seufzte. Er wird keine Ruhe geben, bis er alles erfahren hat, dachte sie. Und das bedeutet, dass der Abend noch lange nicht beendet ist. Dabei war Jonas Tate der letzte Mensch, dem sie etwas über ihre Vergangenheit erzählen wollte. Doch nachdem sie ihm das Knie in den Unterleib gestoßen hatte, schuldete sie ihm wohl eine Erklärung. Sie war sich allerdings keineswegs sicher, wie viel sie ihm über sich verraten wollte.
    Doch dann gab er selbst ihr mit seiner nächsten Frage völlig unbewusst die Gelegenheit, ihm auszuweichen. „Hat deine Ablehnung etwas mit den Tanten zu tun, bei denen du aufgewachsen bist?“
    Sie lächelte. „Sie waren keine Männerhasser, solltest du darauf anspielen. Meine Eltern kamen bei einem Bootsunglück ums Leben, als ich drei Jahre alt war. Die Tanten meines Vaters – eine war Witwe ohne Kinder, die andere unverheiratet – haben mich danach zu sich genommen. Keine von ihnen wusste, wie man ein Kind großzieht und welche Bedürfnisse ein Mädchen hat. Deshalb hatte ich keine Ahnung, was mit mir geschah, als ich erwachsen wurde.“ Zoey lachte leise. „Trotzdem liebe ich die beiden sehr. Sie sind zwar schrecklich altmodisch, doch mittlerweile haben sie akzeptiert, dass ich anders lebe als sie. Früher war unser Verhältnis weniger harmonisch. Es gab Zeiten, da habe ich alles getan, mich so schlecht wie möglich zu benehmen, nur um sie zu ärgern. Einmal, als ich glaubte, es nicht mehr aushalten zu können, bin ich sogar weggelaufen.“
    Jonas, der gerade das Glas an die Lippen hob, hielt mitten in der Bewegung inne. „Du hast was getan?“
    Ohne zu fragen, ging Zoey zur Bar und goss sich nun ebenfalls einen Cognac ein. Sie nahm einen großen Schluck, ehe sie weitersprach. „Ich bin von zu Hause weggelaufen“, wiederholte sie.
    „Warum?“
    „Ich war sehr unglücklich. Meine Tanten erwarteten ein Benehmen von mir, das ich als total unrealistisch empfand und das mir nicht entsprach. Ich hatte das Gefühl, dass sie mich eigentlich gar nicht haben wollten. Ich kam mir ungeliebt vor, unerwünscht. Ich war der typische rebellische Teenager.“
    „Aber dann bist du wieder nach Hause zurückgekehrt, nicht wahr?“
    „Ja, aber zuvor habe ich fünf Wochen lang auf der Straße gelebt.“
    Jonas trat neben Zoey. „Und was genau heißt das?“
    Sie vermied es, ihn anzusehen, und starrte in ihr Glas. „Genau das, was ich gesagt habe. Ich schlief unter Brücken und hinter Mülltonnen, stand an den Straßenecken und bettelte. Ich wartete darauf, dass die Leute Essensreste wegwarfen, um mir etwas davon zu holen.“
    „Und wie alt warst du damals?“
    „Vierzehn.“
    „Du warst erst vierzehn?“, rief Jonas entsetzt.
    „Als ich von zu Hause weglief, war ich noch ein vierzehnjähriges Kind. Doch als ich zurückkehrte,

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