Baccara Exklusiv Band 04
so von hinten an jemanden heranschleichen."
"Ich habe die Stiefel in St. Louis gelassen. Ich hatte keine Zeit mehr zum Packen, erinnerst du dich?"
"Es ist ja auch was Großartiges dabei herausgekommen, dass du so Hals über Kopf hergeeilt bist", erwiderte sie spöttisch.
"Ich habe getan, was ich konnte."
"Ach ja? Nun, offenbar war es nicht genug. Ich wünschte, du wärst gar nicht erst gekommen. Ich wünschte, du wärst nie hier aufgetaucht, Mike Shaner. Ich wünschte, dieser Testamentsvollstrecker hätte dich überhaupt nie ausfindig gemacht!"
Sie drehte sich zu Mike um. Der Sonnenstrahl, der durch das Loch im Dach hereinfiel, tauchte seine schlanke Gestalt in goldenes Licht. Er sah aus wie ein heidnischer Sonnengott. Ein gequälter Gott. Und es waren ihre Worte, die für diesen Schmerz in seinem Blick verantwortlich waren. Sie hätte sich die Zunge abbeißen können. In Wahrheit hatte sie nicht ein Wort so gemeint, wie sie es gesagt hatte.
Schweigend machte er auf dem Absatz kehrt und ging aus der Scheune.
Sie rannte ihm nach. Als sie ihn einholte, war er auf dem Felsvorsprung über dem Bach stehen geblieben, an derselben Stelle, wo sie sich zum ersten Mal geküsst hatten. Die Erinnerung an das überwältigende Gefühl der Freude, das sie damals in seine Arme getrieben hatte, war bittersüß.
Diesmal war es ein völlig anderes Gefühl, das sie zu ihm trieb. "Mike, es tut mir Leid. Ich wollte all diese Dinge nicht sagen. Sie sind auch gar nicht wahr. Du hast so viel versucht. Du hast mehr getan, als jeder andere in dieser Situation getan hätte."
"Aber es war nicht genug."
"Ich mache dir keinen Vorwurf."
"Nicht?"
"Na schön, ich will mich zumindest bemühen, nicht unfair zu sein."
Mike lächelte wehmütig. "Jedenfalls vielen Dank für deine Aufrichtigkeit. Kann ich irgendetwas tun, um die Situation ein bisschen erträglicher für dich zu machen?" Er zerzauste zärtlich Karens Ponyfransen.
"Du könntest mit mir schlafen." Die Worte waren Karen völlig unbewusst herausgerutscht, dennoch bereute sie sie nicht. Sie sehnte sich wahrhaftig und mit aller Macht nach Mike. Wenn sie sich ihm ein letztes Mal hingäbe, würde sie vielleicht in der Lage sein, endgültig Abschied von ihm zu nehmen und die Erinnerung an ihn fest in ihrem Herzen verschließen können. Es würde eine der kostbarsten Erinnerungen ihres Lebens sein.
Sie blickte ihn an und wartete auf eine Antwort. Sie sah die Leidenschaft in seinen Augen und wusste sofort, dass er sie ebenso stark begehrte wie sie ihn. Doch er war kein Mann, der impulsiv handelte. Er richtete seinen Blick auf den Himmel, dann starrte er auf seine Tennisschuhe. Er schaute überallhin, nur nicht in ihr Gesicht.
"Du wolltest wissen, was du für mich tun kannst, Mike, und ich habe es dir gesagt. Vielleicht hoffe ich, dass etwas von deiner Stärke auf mich übergehen wird, wenn ich dir noch einmal ganz nah sein kann."
Als er sie nun ansah, glitzerten seine grünen Augen vor Verlangen. "Du bist stärker als alle Frauen, die ich je gekannt habe. Ich bin derjenige, der schwach ist."
"Du?"
"Weil ich dich nicht zurückweisen kann."
"Mike, wenn du mich zurückweisen willst, dann tu es. Ich werde nicht daran zu Grunde …"
In einem gierigen Kuss nahm er Besitz von ihren Lippen, und ein Schauer prickelnder Erwartung rann ihr über den Rücken. Sie würde mit Mike noch einmal verschmelzen. Noch ein letztes Mal. Und sie schwor sich, sich jeden seiner Küsse ins Gedächtnis einzuprägen, und jede Berührung seiner Hände. Denn die Erinnerung an seine brennende Leidenschaft würde sie eine lange Zeit, vielleicht sogar für immer, wärmen müssen.
Der Weg ins Haus war ihnen viel zu lang, und sie ließen sich in das weiche, duftende Sommergras sinken.
Langsam öffnete sie Mike das Hemd, und während sie Knopf für Knopf seine Brust entblößte, drückte sie ihm zärtliche kleine Küsse darauf. Seine feinen Brusthaare hoben sich goldglänzend von seiner gebräunten Haut ab und kitzelten sie an der Nasenspitze. Genussvoll atmete sie seinen männlichen Duft ein, als sie mit den Lippen dann weiter über seinen muskulösen Bauch glitt und dabei den Reißverschluss seiner Jeans herunterzog.
Mike stöhnte erregt auf. Sie schaute zu ihm hoch und sah, dass er sich in wollüstiger Qual auf die Unterlippe biss.
"Soll ich aufhören?" fragte sie in aller Unschuld. Sie wagte es kaum zu glauben, welche Macht sie über ihn besaß.
"Mach weiter", stieß er heftig hervor.
Sie tat es und zog ihn
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